hiege


(1) Johann Christian * Gudensberg, Nordhessen 8. Aug. 1837 | † ebd. 23. Juli 1907; Stadtmusikus

(2) Christian * Gensungen 6. Juli 1851 | † 27. Juni 1898; Bruder von (1), Militärmusiker (Hoboist), Steuerbeamter

(3) Heinrich (Wilhelm) * Gudensberg 11. Mai 1863 | † Kassel 14. Okt. 1941; Sohn von (1), Militärmusiker (Hoboist, Kapellmeister), Violinist, Komponist

(4) Carl * Gudensberg 5. März 1868 | † ebd. 19. Aug. 1930; Sohn von (1), Musikdirektor

(5) (Christian) Wilhelm * Gudensberg 4. Dez. 1869 | † Königstein 23. Jan. 1940; Sohn von (1), Militärmusiker (Hoboist, Flügelhornist), Cellist, Kapellmeister

(6) (Ludwig) Hermann * Gudensberg 15. Juli 1877 | † Wabern (Schwalm-Eder-Kreis) 17. Febr. 1912; Sohn von (1), Militärmusiker (Hoboist), Cellist, Musiklehrer

(7) Nanny (Elisabeth) * Kassel 21. Apr. 1897 | † ebd. 22. Nov. 1971; Tochter von (3), Violinistin, Musikpädagogin, Kritikerin

(8) Hans-Oscar * Kassel 1. Apr. 1900 | † Bad Kreuznach 21. Dez. 1943; Sohn von (3), Lehrer, Pianist, Komponist


(1)


Johann Christian Hiege, vorehelicher Sohn des Nagelschmieds Christoph Hiege, war Stadtmusikus in Gudensberg, wobei sein musikalischer Bildungsweg verborgen bleibt. Er gründete 1862 in der seit diesem Jahr im Familienbesitz befindlichen, etwas erhöht über Gudensberg liegenden Wenigenburg, auch „Hiegenberg“ genannt, die Musikschule Hiege. Die Schüler des Instituts wurden schwerpunktmäßig im Spiel von Blasinstrumenten unterrichtet. Hiege war verheiratet mit Johanna Elisabeth Schmitt aus Rönshausen; 1898 trat er in den Ruhestand.

Quellen und Referenzwerke — KB Gudensberg <> Fallakte (Erbbescheinigung) Hiege, Johanna Elisabeth, geb. Schmitt, 1906; D-MGs <> Militair-Musiker-Almanach für das Deutsche Reich 1889, Verzeichniß von Stadtmusik-Direktoren, S. 560 <> Hilde Zwingmann, Gudensberg. Gesichter einer Stadt, Gudensberg 32000, S. 60


(2)


Christian Hiege diente beim Infanterie-Regiment Nr. 83 in Kassel (3. Hessisches), wo er im Dienstrang eines Sergeants die Position des ersten Flügelhornisten bekleidete (seine Neffen (3 und 5) dienten hier ebenfalls). Nachdem er 1880 in Gudensberg die Tochter Catharina Elisabeth des dortigen Steueraufsehers Johann Heinrich Wagner geheiratet hatte – Bruder Johann Christian (1) war Trauzeuge –, folgte Hiege 1882 seinem Schwiegervater in fiskalische Gefilde, als er „zum Vollziehungsbeamten der Königl. Steuer- und Forstklasse zu Hanau bestellt“ wurde (Amtsblatt der Regierung in Kassel 2. Aug. 1882). Ab 1885 übte er diesen Beruf in Frankfurt-Bockenheim aus. Mit der zweiten Ehe, geschlossen in Kassel 1889, kehrte der frühere Hoboist zumindest ansatzweise zurück zur Musik: Seine Angetraute, Anna Margaretha, war Tochter des Johann Georg Lotz, Musikus zu Breitenbach am Herzberg (* ebd. 13. März 1820 | † ebd. 3. Apr. 1899).

Quellen und Referenzwerke — KB Gensungen und Breitenbach am Herzberg <> Personenstandsregister Gudensberg (Heirat 1880) und Kassel (Heirat 1889) <> Sachakte Bestellung des Hautboisten Christian Hiege zum Vollziehungsbeamten der königlichen Steuer- und Forstkasse II in Hanau, 1882–1884; D-MGs <> Fallakte, 1898; D-WIhha <> Adressbücher Hanau (1883) und Frankfurt/M. (1885–1889) <> Militair-Musiker-Almanach für das Deutsche Reich 1879


(3)


Heinrich Hiege war als Militärmusiker („Hoboist“) in verschiedenen Infanterie-Regimentern aktiv. Seine Karriere begann im Regt. Nr. 83 in Kassel (3. Hessisches), wo er vom 1. Juni 1880 bis zum 30. Sept. 1886 diente. Im Anschluss sorgte er für die eigene Fortbildung: Von Okt. 1886 bis Sept. 1887 war er am Konservatorium zu Leipzig in den Klassen von Salomon Jadassohn (Theorie, Komposition, Klavier), Adolf Brodsky (Violine), Ensemblespiel (Carl Reinecke) sowie Oscar Paul (Vorträge über Geschichte und Ästhetik der Musik) eingeschrieben.

Es folgten erneut militärische Dienste, und zwar in den Regimentern Nr. 31 (1. Thüringisches, Altona an der Elbe, 1. Apr. 1888) und 96 (7. Thüringisches, Gera, 1. Dez. 1890). Wenig später erfolgte die Versetzung zum Regt. Nr. 21 „von Borcke“ (4. Pommersches) nach Thorn (12. Dez. 1891), nun im Dienstrang eines Stabshoboisten und mit den Instrumenten (erste) Violine und Klavier. Hier heiratete er am 29. Dez. 1892 die aus Altona an der Elbe stammende Martha Kropp (* 28. Nov. 1874). Mit seiner „21er-Kapelle“ bestritt er, meist als Dirigent, aber auch als Solo-Violinist, zahlreiche Sinfoniekonzerte, darunter die regelmäßig veranstalteten Schützenhauskonzerte. Hinzu kamen solistische Auftritte (Vl.) in den Kirchen der Stadt sowie als Dirigent des Chors der örtlichen Schützenbrüderschaft, die ihn außerdem als Kapellmeister für das von ihnen betriebene Wintertheater beschäftigte (belegt für 1896 und 1897). Den letzten Wechsel des Arbeitsplatzes vollzog Hiege am 1. Apr. 1897 zum Regt. Nr. 167 in Kassel, wo ihm 1898 das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen wurde. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wirkte er in dieser Einheit als Kapellmeister. Über danach folgende Aktivitäten ist wenig bekannt. Zeitweise fungierte Hiege als Dirigent des Musikvereins der Henschel’schen Werke (siehe Adressbuch Kassel 1923). Eine Ehren-Tafel von Firmen und Geschäften, die seit 1903 und länger in Kassel bestehen (Adressbücher Kassel 1929 u. 1930) listet den Namen Heinrich Hiege als seit 1895 [!] in Kassel und dort „über 25 Jahre bestehend“; möglicherweise war damit das nach ihm benannte Hiege-Kammerorchester gemeint, über das allerdings nichts weiter in Erfahrung zu bringen ist, abgesehen von der singulären Nennung im Rahmen eines Berichts über das Anfang Mai 1935 in Kassel veranstaltete Heinrich Schütz-Fest (ZfM Juni 1935, S. 701). Zuletzt wurde Hiege in den Adressbüchern als „staatl. Musikdirekt. a. D.“ verzeichnet.

WerkeKompositionen (im Druck erschienen nur wenige Werke; bei ungedruckten Kompositionen ist das anzunehmende Entstehungsjahr bzw. das Datum der Uraufführung angegeben): Erinnerung an Cassel, Marsch (Kl.), Leipzig: W. Dietrich [1886]; D-B <> Marsch Am Elbstrand, 1893 <> Fantasie-Polka Die Nachtigall (Piccolofl., Orch.), UA Thorn 28. Juli 1893 („eine vollkommene Nachahmung des Nachtigallenschlages […], welchen der Komponist am ersten Pfingsttage d. J. in der Ziegelei einer Nachtigall abgelauscht“; Thorner Ostdeutsche Zeitung 29. Juli 1893) <> Triumphmarsch, 1893 – evtl. identisch mit: <> Schützen-Triumphmarsch, zur Einweihung des neuen Thorner Schützenhauses am 15. Okt. 1893, der Thorner Friedrich Wilhelm-Schützenbrüderschaft gewidmet <> Deutscher Kaisermarsch, Thorn: Buchhandlung Walter Lambeck 1893 (KlA.), UA Thorn 27. Okt. 1893 <> Jubel-Ouvertüre, UA Thorn 11. Apr. 1894 <> Jubiläums-Marsch, 1894 <> Maiglöckchen-Walzer, 1896 <> Brigade Kettler-Marsch (4 Herolds-, 4 Engelstrompeten [!]), komp. „zur Dijon-Feier der 70. Infanterie-Brigade“, 1896 <> Hochzeitsreigen-Walzer (Kl.), Kassel: Kramer-Bangert, 1901; D-B <> Marsch Fidele Leute, Kassel: Freyschmidt (bzw. Dufayel), 1901 (KlA.); D-B <> Prinz Eugen-Präsentiermarsch (Bl., Schlagzeug bzw. Kl.), 1920; D-Mbs (Abschrift) <> Ouvertüre Ein Frühling, Entstehungszeit unbekannt; Radio Wien 20. Juni 1939 <> Walzer Am Styr; Entstehungszeit unbekannt; Radio Wien 8. Aug. 1939 – Bearbeitung: Neuinstrumentierung der Operette Der Abt von St. Gallen von Eduard Sachs, 1894

Quellen und Referenzwerke — KB Gudensberg <> Adressbücher Kassel (1887–1936) <> Heinrich Hiege, in: CARLA (abgerufen am 15. Sept. 2025) <> Ordensverleihungsantrag, in: Akten Korrespondenz des Flügeladjutanten, 1902; Fürstlich-Lippisches Militärkabinett, D-DTsta <> Fallakte, Bildmaterial (darunter Foto von 1925), Akte Unterlagen zum Tod von Heinrich Hiege, 1941; D-Ksta <> Militair-Musiker-Almanach für das Deutsche Reich 1892, 1899 <> Musikalisches Wochenblatt 29. Sept. 1887 <> Thorner Ostdeutsche Zeitung, Thorner Presse, Thorner Zeitung <> Max Hesse’s deutscher Musiker-Kalender 1894 <> Neue Militärmusikzeitung 1895, 1897, 1898 <> Neuer Theater-Almanach 1896 (irrtümlich mit Vorname Arthur) u. 1897 <> Radio Wien (1939) <> Nachruf in: ZfM Dez. 1941, S. 804f. <> Pazdírek, HmL, MMB


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Musikdirektor Carl Hiege übernahm 1898 von seinem Vater die Gudensberger Musikschule und führte sie zu hohem Ansehen. Schüler aus ganz Hessen lernten hier über einen Zeitraum von vier Jahren nicht nur Musikalisches, sondern auch Anstand und Benehmen. Untergebracht waren sie im Haus der Familie. An die Öffentlichkeit traten die Zöglinge täglich, und zwar morgens und abends mit dem Vortrag von Chorälen, sonntags auch nach dem Gottesdienst sowie zusätzlich an besonderen Festtagen. Aufgrund der erhöhten Lage der Wenigenburg hörte man das „Blasen vom Berge“ in ganz Gudensberg. Hinzu kamen alljährliche Winterkonzerte und Auftritte bei Volksfesten; auch Beerdigungen begleiteten die jungen Künstler musikalisch. Hiege war allerdings ein strenger Lehrer, so dass bisweilen einige der „Hiegenjungen“ die Ausbildung abbrachen und die Flucht antraten (vgl. Kasseler Volksblatt 4. Aug. 1899, wonach sich in der Nacht vom 1. zum 2. Aug. gleich 22 Schüler „aus dem Staube“ machten). Wer blieb, hatte gute Chancen, als Musiker beim Militär Karriere zu machen. Eine Unterbrechung des Unterrichts erfolgte durch den Ersten Weltkrieg, an dem Hiege teilnahm; er wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. Danach leitete er die Schule bis zu seinem Tod; sein Schwiegersohn, Kapellmeister Martin Scholz, folgte ihm im Amt bis 1941.

Quellen und Referenzwerke — KB Gudensberg <> Akte Anstellung, Dienst- und Gehaltsverhältnisse des Stadtmusikers Carl Hiege, 1884–1939; D-MGs <> Militair-Musiker-Almanach für das Deutsche Reich 1899, S. 504 (Verzeichnis von Zivil-Musikdirektoren) <> Hilde Zwingmann, Gudensberg. Gesichter einer Stadt, Gudensberg 32000, S. 60–62


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So wie bereits sein älterer Bruder Heinrich (3) schlug Wilhelm Hiege die Laufbahn eines Militärmusikers ein, und zwar zunächst (belegt für 1899) als zweiter Flügelhornist und Cellist im Rang eines Sergeants im Infanterie-Regiment Nr. 83 (3. Hessisches). Im Anschluss war er Kapellmeister beim Ersatz-Bataillon im Inf.-Regt. Nr. 81 (Homburg), bevor ihm nach der Jahrhundertwende die Leitung der 15-köpfigen Kurmusikkapelle in Königstein angetragen wurde. Als diese 1910 unerlaubterweise in einem Teil des Kurparks von Königstein konzertierte, der verwaltungstechnisch zur Gemarkung Falkenstein gehörte, wurde eine Strafgebühr von 5 Mark als „Lustbarkeitssteuer“ erhoben – wogegen die Königsteiner Kurverwaltung protestierte. Der anschließende Rechtsstreit um den angeblichen „Tingel-tangel“ wurde in Teilen musikalisch ausgefochten: Hiege und seine Musiker gaben unmittelbar vor dem Gerichtsgebäude ihr Können zum Besten und erwirkten so ein Urteil, nach welchem die geforderte Steuer nicht bezahlt werden musste, da die Kurkapelle dem Zwecke diene, „den Königsteiner Kurgästen künstlerisch wertvolle Musik zu bieten, die höheres künstlerisches Interesse beanspruchen darf.“ (Westfälisches Tageblatt 27. Sept. 1910)

Weniger problematisch waren die nachfolgenden Auftritte, etwa am 11. Jan. 1914, als Hiege als Cellist beim Abonnements-Konzert in der Stadthalle Kronberg zu hören war, oder als er am 25. Jan. 1914 bei einem „Winterfest mit Tanzvergnügen“ in Neuenhain (Gasthof „Zum Nassauer Hof“) den Gesangverein Apollo dirigierte. Nach Ausbruch des Krieges stellte der Musiker seine Dienste in die Fürsorge zugunsten Hinterbliebener und Kriegsversehrter, indem er Konzerte leitete oder als Cellist des Cronberger Streichquartetts (dem u. a. der Violinist Hans Schmidt-Lux angehörte) auftrat (Kronberg 6. Dez. 1914, Konzert vereinigter Chöre; Königstein 22. Juni 1916, Konzert der Regimentskapelle; Kronberg 2. Aug. 1916, Militärkonzert im Frankfurter Hof; Kronberg 29. Sept. 1917, Konzert „zum Besten des Cronberger Erholungsbedürftigenfonds für Kriegsteilnehmer“, hier wirkte Nichte Nanny (7) mit; Bad Homburg 1917, mehrere Gastspiele mit der Kapelle; usw.). Noch während der Kriegszeit eröffnete Hiege in Königstein eine Musikschule (auch: Musik-Institut), in der „Unterricht in allen Instrumenten und Gesang“ erteilt wurde (s. Abb.; weitere Anzeige: Taunus-Zeitung 27. März 1920).

1920 konnte Hiege seine Konzerttätigkeit mit Auftritten in Kronberg (18. Jan. 1920) und Königstein (25. Juli 1920) fortsetzen. In diesem Jahr gründete er außerdem in Königstein einen Orchesterverein, mit dem er am 26. Sept. ein Konzert „zum Besten des Fürsorgefonds von Kriegsbeschädigen“ gab. Er wirkte auch als Dirigent des dortigen Gesangvereins Männerchor und trug nun den Titel Kurkapellmeister. Im Herbst 1928 geriet er noch einmal in die Schlagzeilen, als er in Königstein im Rahmen einer sogenannten Burgbeleuchtung, einem in der Tradition barocker Feuerwerke stehenden Illuminationsspektakel, das Deutschlandlied erklingen ließ. Die Erlaubnis dazu hatte er von Bürgermeister Gustav Böhm erhalten, der es jedoch versäumt hatte, von der zuständigen Besatzungsbehörde die entsprechende Genehmigung einzuholen (im Rahmen der alliierten Rheinlandbesetzung war Hessen zwischen 1919 und 1930 zu großen Teilen von französischen und britischen Truppen besetzt). Hiege wurde am 11. Okt. von englischer Militärpolizei festgenommen, nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 400 Mark aber wieder auf freien Fuß gesetzt. In einer späteren Gerichtsverhandlung wurde er freigesprochen; Bürgermeister Böhm musste 100 Mark Strafe zahlen. – Nach diesem Vorfall sind keine weiteren Aktivitäten Hieges nachweisbar.

Quellen und Referenzwerke — KB Gudensberg <> Personenstandsregister Oberkaufungen (Heiratsurkunde 1898), Königstein im Taunus (Sterbeurkunde) <> Militair-Musiker-Almanach für das Deutsche Reich 1899, S. 219 <> zahlr. Nachweise in der Tagespresse, u. a. Taunus-Zeitung, Cronberger Anzeiger, Kreis-Zeitung (Bad Homburg) <> zum Vorfall von 1910: N. N., Eine Schöffengerichtssitzung mit Musik, in: Westfälisches Tageblatt 27. Sept. 1910 <> zum Vorfall von 1928: zahlreiche Berichte in der überregionalen Tagespresse, darunter: N. N. Das „aufreizende“ Deutschlandlied, in: Münstereifeler Zeitung 13. Okt. 1928; N. N., 100 Mark Geldstrafe für das Spielen des Deutschland-Liedes in Königstein, in: Oberhausener Zeitung 13. Okt. 1928; N. N., Das anstößige Deutschlandlied, in: Godesberger Volkszeitung 13. Okt. 1928; The Cologne Post and Wiesbaden Times 14. Okt. 1928 <> Königstein und das Kurfürstentum Mainz – 55 Jahre Burgverein. Festbuch zum Königsteiner Burgfest 2011, hrsg. vom Burgverein Königstein e. V., Königstein 2011


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Hermann Hiege ist für 1899 als Baritonspieler und erster Cellist im Inf.-Regt. Nr. 167 (Kassel) belegt, dessen Kapelle zu dieser Zeit unter der Leitung seines Bruders Heinrich (3) stand. Im Anschluss wirkte er als Musiklehrer an der von Bruder Carl (4) geleiteten Musikschule in Gudensberg. Nach dort 1906 erfolgter Heirat zog er nah Wabern, wo er zuletzt als Hilfsaufseher in der Besserungsanstalt tätig war.

Quellen und Referenzwerke — KB Gudensberg, Wabern <> Personenstandsregister Gudensberg (Heiratsurkunde 1906), Wabern (Sterbeurkunde) <> Militair-Musiker-Almanach für das Deutsche Reich 1899, S. 219


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Nanny Hiege besuchte zunächst das Lyzeum in Kassel, bevor sie von 1918 bis 1920 bei Adolf Rebner und Fritz Bassermann am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt/M. Violine studierte. Im Anschluss war sie kurzzeitig Musiklehrerin an der Akademie Hanau und Geigenlehrerin an der Musikschule in Blankenburg am Harz. Von 1921 bis 1926 lehrte sie Violine und Klavier an der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr. Sie war auch als Musikkritikerin für das Kasseler Tageblatt tätig. Ab 1926 wirkte sie in erster Linie als selbständig tätige Musikpädagogin (Adressbücher Kassel: „Staatl. anerk. Musiklehrerin“, „Musikerzieherin“ u. ä.). Als Violinistin trat sie nur noch selten in Erscheinung, etwa in Kronberg am 29. Sept. 1917 bei einem von Wilhelm Hiege (5) geleiteten Konzert „zum Besten des Cronberger Erholungsbedürftigenfonds für Kriegsteilnehmer“ (Taunus-Zeitung 1. Okt. 1917), im Rundfunk (20. Febr. 1935, 30. Juni 1936) oder bei den Musiktagen 1936 in Kassel. Sie war in dieser Zeit Mitglied im Reichsverband deutscher Tonkünstler und Musiklehrer und verantwortlich für die Gestaltung von Schülerkonzerten. Nach Kriegsende 1945 widmete sich Nanny Hiege in Kassel erneut vorrangig ihrem Beruf als Musiklehrerin, war aber auch als Geigerin in der Öffentlichkeit zu sehen, wie eine bis 1957 reichende Sammlung von Kritiken bezeugt (D-Ksta).

Werke (Dokumentationen, Schriften) — Nanny Hiege hat keine Kompositionen hinterlassen, war jedoch als Sammlerin und Dokumentatorin tätig. Zu nennen sind (sämtlich in D-Ksta): Materialsammlung zur Musikgeschichte, 1919–1920 <> Zeitungsausschnitte mit Erinnerungen an Alt-Kassel vor 1943, 1971 <> Erinnerungen an ihren Bruder Hans-Oscar, 1944

Quellen und Referenzwerke — KB Militärgemeinde Kassel <> Adressbücher Kassel (1925–1971) <> Fallakte, 1946–1949; D-WIhha <> Akte Programme und Aufsätze über die von Nanny Hiege geleiteten Musizierstücke im Reichsverband Deutscher Künstler und Musiklehrer, 1921–1931; D-Ksta <> Lebensdokumente, Kritiken (1921–1957), versch. Unterlagen; D-Ksta <> MüllerDML <> Radio Wien (1935 u. 1936)


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Schreibung und Reihenfolge von Hans-Oscar Hieges Vornamen variieren: Der Geburtseintrag im Kirchenbuch lautet „Oscar Hans“, die Sterbeurkunde ist ausgestellt auf „Oskar Hans“. Dazwischen finden sich fast ausschließlich Varianten mit vorangestelltem „Hans“ – teils ohne, teil mit Bindestrich. Die hier gewählte Schreibung erscheint am häufigsten.

Er besuchte das Gymnasium in Kassel, anschließend das Lehrerseminar in Frankenberg. Es folgte ein von 1925 bis 1926 dauerndes Musikstudium am Mainzer Konservatorium bei Lothar Windsperger (Komposition) und Hans Rosbaud (Klavier und Theorie). In dieser Zeit erfuhr er persönliche Förderung durch Max →Regers Ehefrau Elsa, die Hiege bei Besuchen im Haus des Kasseler Verlegers Hermann Weiler (1875–1939), eines Duzfreundes Max Regers, kennengelernt hatte. Die Unterstützung war vor allem finanzieller Art; außerdem vermittelte die vom Talent des jungen Künstlers überzeugte Förderin die Möglichkeit zur preisgünstigen Ausleihe eines Klaviers der Firma Ibach. In Kassel war Hiege zeitweilig zweiter Geiger des Casseler Streichquartetts.

Im Anschluss an sein Studium wirkte Hiege als Lehrer für Theorie, Formenlehre und Kontrapunkt an den Konservatorien in Mainz und Wiesbaden; zu seinen Schülern gehörten Adam Thehos und Theo →Fischer. Er war außerdem Autor einer Reihe von Berichten aus dem lokalen Musikleben. In der Öffentlichkeit trat Hiege nur selten in Erscheinung. Belegt sind seine Auftritte als Pianist im Kurhaus Wiesbaden am 9. Mai 1927, als Begleiter des Flötisten Franz Danneberg (in diesem Konzert wurde auch sein Divertimento op. 18 uraufgeführt), sowie ebenda am 15. Jan. und 9. Mai 1943, bei einem „Lieder- und Duetten-Abend“ bzw. einer „Musik für ein und zwei Klaviere“ (gemeinsam mit Mia Rühl). 1935 nahm Hiege an einem Kompositionswettbewerb zur „Gewinnung von Werken der Hausmusik“ teil, ausgeschrieben von der Berliner Akademie der Künste. Seine eingereichten Werke – ein Bläser-Divertimento und ein Quartett für Klavier und Bläser – wurden ausgezeichnet und in Konzerten der Öffentlichkeit präsentiert.

Ein militärischer Dienst Hieges im Ersten Weltkrieg (Remscheider General-Anzeiger 26. Okt. 1940: „[…], der im Weltkriege Kriegsteilnehmer war“) lässt sich nicht nachweisen, wohl aber seine Teilnahme am Zweiten Weltkrieg ab 1940. Er war als Gefreiter in einer Sanitätskompanie (Ersatz- und Ausbildungsabteilung 12) in Bad Kreuznach tätig. Sein Grab befindet sich auf dem Ehrenfriedhof in Kassel. – Hinweise auf für nationalsozialistische Tätigkeiten gibt es nicht (keine Einträge in den Zentralkarteien der NSDAP und des Nationalsozialistischen Lehrerbunds).

1926 verlobte Hiege sich mit Lotti Reger (* Leipzig 8. Febr. 1907 | † Hamburg 22. Juli 1963, eig. Selma Charlotte Meinig), der jüngeren der beiden Adoptivtöchter Regers, die er sogar als Alleinerbin in einem voreilig aufgesetzten Testament einsetzte. Aufgrund von Unstimmigkeiten – Elsa Reger überging die Eltern Hieges bei der Einladung zur Hochzeit, übernahm eigenständig die Wahl der Ringe und insistierte auf dem Attribut „Adoptivtochter“ für die Braut – kam es jedoch nicht zum Eheschluss. Am Ende standen eine umfangreiche Klageschrift Hieges mit persönlichen Beleidigungen gegen seine Braut sowie eine sich über Jahre hinziehende Kontroverse um den Verbleib von Geld, Geschenken, Briefen u. a. (ausführliche Darstellung bei Popp 2024, S. 22–25). Lotti Reger heiratete im Mai 1929 den Kinderarzt und nachmaligen Prof. in Marburg Joachim Brock (* Berlin 28. Jan. 1891 | † 1969).

Werke — vgl. Verzeichnis aller Kompositionen Hans Oskar Hieges, undatiert; D-Ksta. – im Druck erschienen nur wenige Werke (opp. 9, 13, 43; Lob der Musik o. op.), die Manuskripte fast aller Werke sind Teil des Hauptnachlasses in D-Ksta; Einzelnachweise siehe Arcinsys Hessen, Nachlässe, C 30 (teilweise fehlerhaft). Die höheren Opuszahlen vergab Hiege für früher entstandene Kompositionen (weshalb manche Opuszahlen doppelt vorhanden sind); die Motivation bleibt unklar.

mit Opuszahl: Thema im Stile Corellis mit Variationen (Vl., Kl.) op. 1a, datiert 13. Nov. 1922, später mit der Opuszahl 131 versehen – vgl. auch op. 148 <> Cellosonate Nr. 1 op. 3, datiert 19. Febr. 1923, später mit der Opuszahl 151 versehen <> Orchesterstudien op. 4, datiert 9. Mai 1925 <> Orchesterlieder op. 6, 1923 <> Sinfonie Nr. 1 op. 7, undatiert <> Sonate (Klar./Va., Kl.) op. 8, 1924 („Frau Dr. Max Reger gewidmet“), UA Kassel Febr. 1925 (Robert Laugs, August Lohmann; vgl. Gustav Struck, in: Die Musik Juli 1925, S. 792) <> 6 (Druckausgabe: Sieben) Klavierstücke op. 9, 1925, UA Essen 14. Febr. 1925 (Luise Clemens); Druck: Berlin: Köster 1926 (digital); D-B, D-Mbs; Rez.: Curt Beilschmidt, in: ZfM 1931, S. 53 <> Drei ernste Gesänge (Alt, Org.) op. 10, UA Kassel 1926, weitere Auff. Mainz Nov. 1930 (Lulu Rötter, Erhard →Mauersberger) u. Marktkirche Wiesbaden 26. Nov. 1930 (Rötter, Friedrich Petersen) <> Quartett (Kl., Klar./Va., Hr., Fag.) op. 11, UA Kassel 1925; Überarbeitung 1933 <> Brautlieder (Sst., Kl.) op. 13 („Fräulein Lotti Reger“ gewidmet), Kassel: Weiler 1925 (Nr. 4 Goldregen, komp. 30. Aug. 1925, als Einzeldruck (digital); D-Kub, D-Mbs) <> Der Tag, der ist so freudenreich (vmtl. Sst., Kl.) op. 14 <> Streichquartett Nr. 2 [!] g-moll op. 15, 1926; A-Wn (laut RISM Autograph), undatierte Abschrift (?) im Nachlass <> 12 Stücke (Kl.) op. 16, 1926, darin Nr. 7: Geburtstagsfuge für Lotti Reger, datiert 8. Febr. 1926 <> Orgelsonate Nr. 1 op. 17a, Apr. 1926, UA Wien 1926, erste Rundfunksendung Frankfurt 11. Dez. 1929 (Reinhold Merten) <> Divertimento (7 Bläser, Pk.) op. 18, UA Wiesbaden 9. Mai 1927, weitere Auff. belegt Remscheid (Schloss Burg) 26. Okt. 1940 (Kriegstagung der deutschen Komponisten) <> Eine Totensonntagskantate (Fch, Kammerorch.) op. 21 <> Suite (Kl.) op. 22, Auff. belegt Dortmund 2. Dez. 1928 (Richard Laugs) <> 2 Sätze (Vl., Orch.) op. 24, datiert März 1927 – mit gleicher Opuszahl: Vier Intermezzi (Kl.), undatiert <> Ouvertüre (gr. Orch.) op. 25, datiert 1925, UA Staatstheater Kassel Apr. od. Mai 1929 (Dir. Hans Rosbaud); weitere Auff. Mainz, Festkonzert im Rahmen der Musikpädagogischen Tagung im Okt. 1929 (Dir. Hans Rosbaud) <> Concertino Nr. 1 (Kl. 4ms) op. 26, datiert 25. Okt. 1916 – mit gleicher Opuszahl: 2 Arien (Besetzung unklar) op. 26, datiert 4. Okt. 1927 <> Violinsonate Nr. 2 op. 27, 1928 <> Klavierkonzerte: Nr. 1 (Variationen-Suite über den „Jäger aus Kurpfalz“; Kl. Blasorch) op. 28, UA Wiesbaden 7. Febr. 1930 (Kl.: Richard Laugs, Dir.: Carl Schuricht); Nr. 2 (oder identisch mit vorigem?), Mainzer EA: 15. Jan. 1937 (Dir.: Karl Fischer) <> Choralstücke (Org.) op. 30, undatiert <> Klaviertrio op. 31, 1918–1929 – mit gleicher Opuszahl: Andante (2 Vl., Kl), undatiert <> Orgelsonate Nr. 2 op. 32, 1930, daraus Ricercar und Fantasie, aufgef. Mainz März 1937, Wiesbadener EA 4. Mai 1941 (Marktkirche, Kurt Utz) – mit gleicher Opuszahl: 5 Lieder (Sst., Kl.), datiert 23. Mai 1918 <> Kleine Suite im alten Stil (Vl., Va., Vc.) op. 33, 1930 <> 3 Duette op. 34, 1938 <> Concertino Nr. 2 (Kl. 4ms) op. 35, datiert 25. Okt. 1916 (vgl. op. 26) – mit gleicher Opuszahl: Klaviermusik, 1934 – vgl. außerdem op. 38 <> Ouvertüre zum Singspiel Annerl, 1934 <> 2 Serenaden op. 36 a, undatiert, und b, datiert 1932 <> Kammersuite (Fl., Vl., Va., Vc.) op. 37, 1932–1933, Auff. belegt Bad Nauheim 25. Aug. 1935 (Rhein-Mainisches Musikfest) u. Wiesbaden Dez. 1942 <> Violinsonate op. 38, datiert 3. März 1934, ursprünglich als op. 35 – mit gleicher Opuszahl: Große Fantasie (Org.), datiert 5. März 1919 <> Romanze (Kl., Vl, Vc.) op. 39, datiert 10. Febr. 1919 – mit gleicher Opuszahl: Variationen (Vl., Va., Vc.), 1940 <> Kleines Klaviertrio op. 40, 1935 <> Klavierstücke op. 41 a und b, 2 Hefte, 1921–1933 <> Impressionen und Fugen (Kl.) op. 42, 1930–1932 <> 3 Madrigale (Ch. a cappella) op. 43 (Fragen vor Gottes Leiden, Der Baum, Bei meinem allerliebsten Schatz), datiert Sept. 1935; im Druck: Mainz: Schott [1936]; A-Sm, D-B, D-KBrlb, D-SPlb <> Heitere Musik zur Komödie „Die Vögel“ von Aristophanes (2 Kl.) op. 44, entst. 1935, Auff. belegt Wiesbaden (Akademiesaal des Kurfürstl. Schlosses) 26. Okt. 1937 u. Mainz (Stadttheater) 5. Nov. 1935 (zur Auff. der Vögel durch Schüler des Adam-Karillon-Gymnasiums); für den Konzertgebrauch umgearbeitet zu einer Suite (2 Kl.) <> Streichquartett A-Dur op. 45 (Skizzen, Stimmabschrift von Nanny Hiege, datiert 1935–1936) – mit gleicher Opuszahl: 5 Klavierstücke, UA Nauheim 23. Sept. 1936 (Musikfest) <> 5 Stücke (Kl.) op. 46, 1936 <> Quintett (Fl., Vl., Va., Vc., Kl.) op. 47, 1936 <> 5 kleine Klavierstücke op. 48, datiert 11. Juli 1919 – mit gleicher Opuszahl: Concerto grosso; Skizzen, Dez. 1936–Jan. 1937 <> Drei Binding-Gesänge (Sst., Kl.) op. 49, datiert 31. Aug. 1937 <> Kammersuite Nr. 2 (Vl., Va., Laute) op. 51, 1937 <> Aufklang (Sst., Kl.) op. 53, Sept. 1937 <> Kleine Spielmusik (Fl., 2 Vl.) op. 55, undatiert <> Sonate (Va., Kl.) op. 56, undatiert <> Kleine kanonische Klaviermusik op. 57, 1939 <> Rilke-Lieder (Sst., Kl.) op. 59, datiert 31. Okt. 1940 <> Sieben Lieder von Tieren (Sst., Kl.) op. 60, 1941 <> Pentatonische Sonate (Kl.) op. 62, datiert 16. Juni 1941 <> Walzergrotesken (auch: Tanz-Grotesken, Orch./2 Kl.) op. 63, Auff. (UA?) Dortmund (Industrieklub) 6. Jan. 1929 – Neufassung als 7 Tanzstücke (2 Kl.), 1941 <> Vier alte Volkslieder op. 64, 1927–1941 <> Serenade (Bläsersextett) op. 66, 1940 <> Choral Partition [!] (Org.) op. 67, datiert 8. Okt. 1942 <> Kammersuite Nr. 3 (Vc., Kl.) op. 68, 1942 <> Phantasie und Fuge (Org.) op. 69, 1942/1943 („den Gefallenen dieses Krieges zu Gedenken“) <> Streichquartett in E op. 70, 1942 <> Fünf neue Lieder (Sst., Kl.) op. 71; darin auch: Urhymnus (tiefe St., Kl.) <> Klaviersonate Nr. 1 op. 85, datiert 25. Jan. 1919 <> 2 Stücke (Vl., Kl.) op. 89, datiert 28. März 1919 <> Violinsonate Nr. 1 op. 90, datiert 8. März 1920 <> Monica Vogelsang (Kl.) op. 102, datiert 24. Febr. 1920 <> Stimmungsbilder (Kl.) op. 109, datiert 3. Apr. 1920 <> Klaviertrio Nr. 2 op. 112, undatiert <> Zwei Visionen (Vl., Kl.) op. 118, datiert 7. Juli 1920; DKsta <> 5 Tonmalereien, Motive aus Die Leiden des jungen Werther (Kl.) op. 121, datiert 31. Juli 1920 <> Klaviersonate Nr. 2 op. 122, datiert 19. Aug. 1920 <> Serenate (Vl., Kl.) op. 128, 1920 <> Improvision [!] am Klavier, Suite Nr. 1 op. 130, datiert 24. Nov. 1926 <> op. 131 siehe op. 1a <> 2 Balladen (Kl.) op. 137, datiert 2. Apr. 1921 <> Improvisatonen, Suite Nr. 2 (Kl.) op. 143, datiert 8. Mai 1922 <> Klaviersonate Nr. 3 op. 144 („Martin Besserer zugeeignet“), datiert 25. Mai 1922 <> Skizzen zu einer Sonata concertante (Vl., Vc., Kl.) op. 146, datiert 17. Sept. 1922 <> Corelli-Variationen (Besetzung unklar) op. 148; undatierte Skizzen <> Suite im alten Stil (Kl.) op. 150, 1923 – evtl. identisch damit: Suite im alten Stil (Fl., Kl.) (genannt bei MüllerDML) <> op. 151 siehe op. 3 <> 32 Varianten über ein volksliedartiges Thema und Fuge (Kl.) op. 152, datiert: 26. März 1923, das Manuskript trägt den Vermerk: „Auf Wiedersehen! Josef Pembaur d.J. Kassel 3.2.1925“)

ohne Opuszahl a) vokal: 5- u. 8-st. Motetten, UA Kassel 1926 <> 3 Duette (S, A, Kl.), UA Stadttheater Mainz 22. Nov. 1932 (Lore Schwartz, Marion Hundt, Hiege selbst am Kl.) <> Lob der Musik („Was kann es doch auff Erden“, gem. Ch.), in: Neue Lieder, hrsg. von Hans Lang u. Bruno Stürmer, Köln: Tonger [1936] <> Fragmente zu Goethes Faust II (tiefe St., Orch.), Datierung unbekannt (genannt bei MüllerDML) <> Löns-Lieder, 1925–1938 <> Sammlungen Alte Lieder und Vermischte Lieder, undatiert <> Skizzen zur Oper Therese, undatiert <> b) instrumental: Klaviertrio Nr. 1, entst. 1919, UA Kassel 1925 (Adagio, datiert 23. Juni bzw. 16. Juli 1919) <> Violinsonate, UA Kassel 1925, weitere Auff. Mainz Mai 1935 (Kurfürstl. Schloss, Mia Rühl, Kl., Elisabeth Kramer, Vl.) u. Wiesbaden 15. Febr. 1937 (Kurhaus, kl. Saal, Carl August Vogt, Kl., Justus Ringelberg, Vl.); möglicherweise identisch mit op. 90 <> Sinfoniesatz, UA in Kassel angekündigt für Winter 1925/26, Remscheider General-Anzeiger 23. Dez. 1925 <> Symphonische Variationen und Fuge über ein volksliedartiges Thema (gr. Orch.), UA Staatstheater Kassel 1926 (Dir.: Robert Laugs) <> Duo (Vl., Va.), UA Südwestdeutscher Rundfunk 1926 <> Die geheimnisvolle Flöte (Besetzung unklar), 1927 <> Divertimento (Bläser) und Quartett (Kl., Bläser; möglicherweise identisch mit op. 11), Wettbewerbsbeiträge, von der Berliner Akademie der Künste 1935 ausgezeichnet (Kölnische Zeitung 22. Juli 1935, Signale für die musikalische Welt 7. Aug. 1935 u. a.); Auff.: 2. Dez 1935 und 1. März 1936 (Akademie der Künste) <> Quintett (Fl., Str., Kl.), UA Berlin Juni (?) 1937 <> 2 Märsche: Unter dem hessischen Löwen, im Frankfurter Rundfunk gesendet am 20. Aug. 1938; D-Mbs (fragliches Autograph); Prinz Eugen, ebd. 2. Sept. 1938 u. 20. März 1939 (nach PriebergH) <> Serenade (Kammerorch.), UA Wiesbaden Apr. 1940 (Dir. Carl August Vogt) <> Sonate (Hr., Kl.), 1940 <> Teile der folgenden Orgelwerke könnten identisch sein mit op. 67: Choralwerk und Choralfuge (Org.), UA Erlangen 1942 (Orgelwoche; Kurt Utz); Choral und Vorspiel „Erschienen ist der herrliche Tag“ (Org.), Auff. Wiesbaden Apr. 1944; Choral und Fuge „Christ ist erstanden“ (Org.), Auff. Frankfurt/M. Sept. 1942 u. Wiesbaden Apr. 1944; möglicherweise identisch mit vorgenannten Werken: 2 Choralvorspiele (Org.), UA Mai 1942 Wiesbaden (Marktkirche, Kurt Utz) <> versch. Entwürfe und Skizzen

Schriften: Ein Dritteltonklavier, in: Signale für die musikalische Welt 26. Juni 1929, S. 817–819 <> Bericht Musikpädagogische Tagung in Mainz (5.–8. Oktober 1929), in: Signale für die musikalische Welt 25. Nov. 1929, S. 1456–1459 <> Musik-Briefe aus Mainz, in: Signale für die musikalische Welt 9. Jan. 1929, S. 48–50; 25. Sept. 1929, S. 1128–1131; 5. März 1930, S. 274–277; 12. März 1930, S. 310–312; 8. Okt. 1930, S. 1168–1172; 18. März 1931, S. 301–303; 13. März 1935, S. 184–186 <> Besprechungen: Paul Hindemith, Lehrstück, in: Signale für die musikalische Welt 28. Mai 1930, S. 714–720; Lothar Windsperger, Requiem, UA Düsseldorf, in: Signale 4. Juni 1930, S. 764–766; Hans →Gál, Die heilige Ente, Auff. Stadttheater Mainz, in: Signale 21. Dez. 1932, S. 1012f. <> Die Kunst der Fuge (Joh. Sebastian Bach). Ein Vortrag und Einführung, 1939, ungedruckt; D-Ksta <> Bericht Bad Kreuznach (Konzerte), in: Musik im Kriege (Gemeinschaftszeitschrift, Organ des Amtes Musik) Dez. 1943/Jan. 1944, S. 192

Quellen — KB Militärgemeinde Kassel <> Personenstandsregister Wiesbaden (Sterbeurkunde), Kassel (Neuausstellung der Geburtsurkunde, 1968) <> Adressbücher Mainz (1940) <> Hauptnachlass, 1972 als Schenkung von Nanny Hiege (Kompositionen, Zeugnisse, Urkunden, Briefe, Manuskripte, Notizen usw.); D-Ksta <> Teilnachlass; D-DS <> Handschriftliches Testament, 3. Aug. 1925; D-KAmri <> Ahnentafel Hiege, erstellt 1940; D-Ksta <> Unterlagen zum Infanterie-Regiment 167, o. J.; D-Ksta <> Briefe: D-Dl, D-KAmri, D-MB <> Notizen Prieberg; D-KImi (Archiv Prieberg) <> Akten Musik – Preisausschreiben und Wettbewerbe, Konzert[e] in der Singakademie, Einladungen zu Veranstaltungen der Akademie; D-B (Bestand Akademie der Künste) <> Materialien zum Wirken Heinrich Wilhelm und Nanny Hieges; D-Ksta, D-WIhha <> Nachweise zu Druckausgaben: MMB <> Berichte zu Aufführungen, z. T. mit rezensionsartigen Anmerkungen in: ZfM, Signale für die musikalische Welt, Neue Musik-Zeitung, Die Musik <> weitere Berichte und Nachrichten in (Auswahl): Frankfurter Zeitung und Handelsblatt, Wiesbadener Bade-Blatt, Wiesbadener Tagblatt, Wiesbadener Zeitung <> Meldungen zum Tod: Wiesbadener Zeitung 27. Dez. 1943, General-Anzeiger (Bonn) 26. Jan. 1944, Heinsberger Volkszeitung 28. Jan. 1944 <> Sterbeanzeige in: Wiesbadener Zeitung 24. Jan. 1941 <> Nachruf: N. N., Hans Oskar Hiege gestorben, in: Meinerzhagener Zeitung, Erft-Bote 10. Jan. 1944, Bergische Zeitung 11. Jan. 1944 <> Kartei der Verlust- und Grabmeldungen gefallener deutscher Soldaten 1939–1945 (–1948); Berlin, Bundesarchiv (1 Karte mit Vorname Oskar-Heinz, 2 Karten Heinz-Oskar [!]) <> Erinnerungen von Nanny Hiege an ihren Bruder; D-Ksta

Literatur — MüllerDML <> PriebergH <> Franz Josef Ewens, Lexikon des Chorwesens, Mönchengladbach 21960, S. 111 <> Hartmut Broszinski, „Fahren Sie in dieser Weise fort …“. Zum Engagement der Orchestermusiker in der Kasseler Kirchen- und Kammermusik, in: 500 Jahre Orchesterkultur in Kassel, 1502–2002, Kassel 2001, S. 88–151, hier: S. 93 <> Susanne Popp, Spiegel einer Freundschaft in widrigen Zeiten. Zum Nachlass von Frieda und Hermann Weiler, Karlsruhe 2024 (Reger-Studien online)

Abbildung 1: Anzeige Hiege’s Musik-Institut Königstein im Taunus, Taunus-Zeitung 10. Apr. bzw. 15. Mai 1918, Beilage

Abbildung 2: Hiege und Lotti Reger, Foto des Paares, Die Stunde (Wien) 22. Jan. 1926

Abbildung 3: Programm des Abendkonzerts im Kurhaus Wiesbaden vom 7. Febr. 1930, Wiesbadener Bade-Blatt 7. Febr. 1930

Abbildung 4: Ankündigung der Abendmusik, Wiesbaden 4. Mai 1941, Wiesbadener Tagblatt 3./4. Mai 1941


Bernd Krause

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