trautmann


TRAUTMANN, (OTTO) GUSTAV * Brieg (heute Brzeg, Polen) 7. Okt. 1866 | † Gießen 13. Aug. 1926; Musikpädagoge, Musikdirektor, Komponist

Ersten Musikunterricht erhielt Trautmann von seinem Vater, dem Lehrer Friedrich Gustav Tr.; in seiner Heimatstadt Brieg war er zudem als Pianist wie auch als Organist aktiv. 1884–1886 studierte er Orgel (bei Heinrich Gelhaar), Klavier, Violine und Kontrapunkt am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt, war gleichzeitig als Klavierbegleiter und Organist in der Öffentlichkeit präsent, verbrachte anschließend (noch weiß man nicht, in welcher Funktion) einige Zeit in Kurland und wurde, nach erfolgreicher Bewerbung um das von der Frankfurter Mozart-Stiftung vergebene Stipendium (1888), Kompositionsschüler von Bernhard →Scholz. Als Lehrer für Klavier und Musiktheorie trat er im Sept. 1891 in das Kollegium des Hoch’schen Konservatoriums ein und übernahm zudem 1893 (als Nachfolger von Georg Krug) die Leitung des Schulerschen Männerchors, die er auch beibehielt, nachdem er im Dez. 1896 dem Ruf auf die Stelle des Universitätsmusikdirektors in Gießen gefolgt war, wo er auch Vorlesungen zur Musikgeschichte hielt; am Frankfurter Konservatorium wurde Bernhard Sekles sein Nachfolger. Seit 1901 dirigierte er außerdem den evangelischen Kirchengesangvereins und war als Geiger Mitglied unterschiedlicher Kammermusikformationen; 1906 wurde er zum Professor ernannt, und 1917 erhielt er die Silberne Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft. Verheiratet war Trautmann seit 1893 mit der Frankfurter Kaufmannstochter Sophie Christiane Helene Jacobine Eckhard.

WerkeAcht Lieder (Sst., Kl.) op. 1, Berlin: Fürstner [1888]; D-B <> Fünf Lieder (Sst., Kl.) op. 2, ebd. [1890]; D-B <> Vier Lieder (Sst., Kl.) op. 4, ebd. [1895]; D-B, F-Pn <> Vier Lieder (Mch.) op. 10, Leipzig: Forberg [1907] <> Fünf Lieder im Volkston (gem. Ch.) op. 11, ebd. [1907]

Quellen — Standesamtsregister Frankfurt/M. <> Nachlass; D-GI <> Briefe an Trautmann; D-B (von Xaver Scharwenka), D-Kbeer (zumeist Gesuche um Engagements) <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums 1883/84–1895/96 <> C[arlos] Dr[oste], Prof. Gustav Trautmann, in: Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 2. Febr. 1908, S. 1–2 <> Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 13. März 1885 (Beilage), 4. Dez. 1885 (Abendblatt), 29. März 1886 (Abendbl.), 1. Febr. 1889 (2. Morgenbl.), 6. Febr. 1893 (Morgenbl.) u. ö.; Frankfurter Sänger-Zeitung 7. Dez. 1906, 1. Juli 1914 und passim <> Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 7. Dez. 1907 und passim

LiteraturDie Universität Gießen von 1607 bis 1907, hrsg. von der Universität Gießen, Bd. 1, Gießen 1907, S. 461 <> Joachim Hendel, Gustav Trautmann und Gottlob Ritter. Zwei Musikerleben an der Universität Gießen und das Amt des Universitätsmusikdirektors. Zwei neue Nachlässe bereichern die Bestände des Universitätsarchivs, in: Gießener Universitätsblätter 54 (2021), S. 60–67 <> RiemannL 1922

Abbildung 1: Gustav Trautmann, in Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 2. Febr. 1908

Abbildung 2: Der Mediziner und Sänger sowie Gesangslehrer am Hoch’schen Konservatorium Gustav Gunz (1831–1894) gratuliert Trautmann schriftlich zur Verlobung (Frankfurt 2. Okt. 1892); D-Kbeer


Axel Beer

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  • angelegt 2021/11/16 18:06