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SCHEMEL, EMIL WILHELM (gen. Willy) * (Bad) Homburg vor der Höhe 8. Apr. 1885 | † nicht vor 1948; Lehrer, Organist und Komponist

Der Schuhmacherssohn Willy Schemel tritt – abgesehen von seinem standesamtlichen Geburtseintrag – erstmals im Wintersemester 1909/10 als Horn-Student des Sternschen Konservatoriums in Berlin in Erscheinung, wobei dieser singuläre Quellenfund einiges an Rätseln aufgibt. Bei seiner Eheschließung im Jahre 1915 ist Schemel als in Friedrichsdorf ansässiger staatlich geprüfter Musiklehrer ausgewiesen; als solchen verzeichnen ihn die Adressbücher noch 1928. Seit 1918 war er auch für einige Zeit (neben Lulu Engesser) als Klavierlehrer an der Vorschule des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt tätig. Weiterhin wird Schemel 1920 als „bewährter Dirigent“ des Musik-Vereins in Friedrichsdorf bezeichnet (Homburger Zeitung 9. Nov. 1920; noch 1928 begegnet er in dieser Position); er leitete zugleich den unmittelbar zuvor aus der Taufe gehobenen Philharmonischen Verein in Bad Homburg – dass er sich nicht nur als Chor- und Orchesterleiter „in der Musikwelt unseres Kreises hoher Achtung“ erfreute (ebd. 13. Nov. 1920), belegt ein Vortrag, den er 1920 im Rahmen eines vom Friedrichsdorfer Ausschuss für Jugendpflege und Volksbildung (zum 150. Geburtstag des Komponisten) veranstalteten Beethoven-Abends hielt: Das von ihm entworfene „Bild des großen Meisters […] erntete reichen Beifall“ (Taunusbote 18. Dez. 1920). In den Jahren 1931 bis 1948 war Schemel Organist der evangelischen Laurentiuskirche in Usingen; auch leitete er für einige Zeit den Gesangverein Walther von der Vogelweide. Zur Verbreitung seiner Kompositionen betrieb er in Usingen einen Selbstverlag. Verheiratet war er mit der Lehrerstochter Hilda geb. Friedrich (1884–1948).

WerkeKriegers Erntelied („Es ist ein Schnitter“, Text: Ernst Ludwig Schellenberg; Sst., Kl.), als Nr. 4 in: Vier Kriegslieder (Kriegsflugblatt Nr. 19/20: Denn wir fahren gegen Engelland), Jena: Diederichs [1914]; A-Wn, D-B, D-Gs, D-J, D-Sl, D-Tu <> Drei Lieder (Komm mit! „Es zwitschert ein Vöglein“; „Es ist eine alte Stadt“; Der Dieb „Ich bin ein Dieb geworden“; Sst., Kl.) op. 3 , Dresden-Weinböhla: Verlag Aurora [1917] <> Drei Lieder (Lied des Harfenmädchens „Heute, nur heute bin ich so schön“; „Über die Heide hallet mein Schritt“; „Er ist von mir gegangen“; Sst., Kl.) op. 5, ebd. [1917] <> Marche héroique (2 Kl. 4ms) op. 16, [Friedrichsdorf?]: Selbstverlag [1924] <> Trost der Nacht („Am Himmel steigt die Nacht herauf“; gem. Chor) op. 18d, Usingen: Selbstverlag [1941] <> Drei Lieder aus Rußland (Nr. 1: In den Halmen am See; Mch.) op. 19, ebd. [1941] <> Drei kleine Lieder (Ringelreihen „Husch, husch, husch um den Fliederbusch“; Schlimme Geschichte „Ich will dir was erzählen“; Tanzliedchen „Komm, Kathrinchen, jetzt singen wir“; 3st. Fch.) op. 27, ebd. [1941]

Quellen — Standesamtsregister Bad Homburg und Friedrichsdorf <> Adressbücher Frankfurt und Umgebung <> Jahresberichte des Sternschen Konservatoriums in Berlin und des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt <> Düsseldorfer General-Anzeiger 29. Apr. 1915 (Rezension Kriegers Erntelied); Homburger Zeitung 9. Nov. 1920, 13. Nov. 1920, 15. Nov. 1920; Taunusbote (Bad Homburg) 9. Nov. 1920, 11. Nov. 1920, 13. Nov. 1920, 25. Nov. 1920, 14. Dez. 1920, 18. Dez. 1920; Homburger Neueste Nachrichten 22. Nov. 1928 <> MMB <> Catalog of Copyright Entries, Third Series, vol. 5, Washington 1951, S. 44 <> freundliche Mitteilungen von Herrn Helmut Fritz, Stadtarchiv Usingen (Okt. 2024)

Abbildung: Anzeige eines Konzerts des Musik-Vereins Friedrichsdorf unter der Leitung vom Willy Schemel; Homburger Zeitung 9. Nov. 1920


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/10/30 10:45
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  • angelegt 2024/09/11 17:36