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ALLER, FRIEDRICH * Wollendorf (heute Ortsteil von Neuwied) 19. Okt. 1806 | † nicht vor 1859; Organist, Musiklehrer und Dirigent

Aller ergriff den Beruf seines Vaters, des Lehrers Johann Wilhelm Aller, und war als solcher zunächst in Altwied tätig, wo er 1829 die Ehe mit Johanna Catharina Philippina geb. Sager (* Altwied 3. Aug. 1807) schloss. Gegen Ende des Jahres 1833 übersiedelten sie mit ihren Kindern Johanna Wilhelmine Theresa Philippine (* Altwied 10. Aug. 1831) und Friedrich (* Altwied 3. Okt. 1833) nach Neuwied. Hier war Aller als Organist der evangelischen Hauptkirche sowie als Musiklehrer am 1827 gegründeten De Haën’schen Institut für Höhere Töchter tätig. Am 5. Nov. 1833 schrieb er an →Schott in Mainz, mit der Absicht, Kommissionär für diesen zu werden. In Altwied habe er „zu wenig Gelegenheit, Instrumente und Musikalien anzubringen“ gehabt, in Neuwied hingegen „werden Instrumente, Saiten, Musikalien u. dgl. m. verlangt, welche ich beschaffen soll.“ (s. Quellen). Weitere Belege für ein Zustandekommen des Kommissionshandels liegen allerdings nicht vor. Aller gehörte einem Männerquartett an, das 1839 die Gründung der Liedertafel Neuwied, deren Dirigent er wurde, mitveranlasste. Ab etwa 1843/44 lebte er als Musiklehrer in Kreuznach, wo er mehrere Jahre (mindestens von 1850 bis 1853) den Musikverein leitete und gelegentlich als Liedbegleiter auftrat. Darüber hinaus war er bei Orgelneubauten (so 1844 für die ev. Pfarrkirche in Niederhausen/Nahe und 1853 für die ev. Kirche in Traisen) als Sachverständiger beratend tätig. 1850 trat Aller der dem Naturhistorischen Verein der preussischen Rheinlande und Westphalens bei. Letztmals dokumentiert ist er bei der Kreuznacher Schillerfeier 1859 als einer der musikalischen Leiter. Allers Nachfolger als Dirigent der Neuwieder Liedertafel war wohl Christian Löcher.

WerkePolonoise und 4 Contretänze (Kl.); 1833 Schott angeboten <> Der deutsche Rhein ged. von Becker, „allen rheinischen Liedertafeln gewidmet“ (4 Sst.), Mainz: Schott [1840]; D-B, D-Mbs ( digital (s. Abb.), 2. Ex.) <> gem. mit Adolf Wendt: [9] Rheinlieder (Sst., Kl./Git.), Neuwied: Lichtfers [1842] – dass., Neuwied: Steiner [ca. 1844] – Fassung mit Git.; Ms. in D-F, s. RISM ID 455003721

Quellen und Referenzwerke — Online-Ortsfamilienbuch Altwied (CompGen e. V.) <> 2 Briefe an Schott (5. Nov., 27. Nov. 1833); D-B (fälschlich unter Alexander Brand verzeichnet) <> MMB <> Intelligenz-Blatt zum Fürstlich-Wiedischen Regierungs-Blatt 29. Juni 1842; NZfM 15. Nov. 1850; Correspondenzblatt des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens 1850 Nr. 3; Rheinische Musikzeitung 6. Sept. 1851

Literatur — Carl Cassino, Die Stadt Neuwied chorographisch beschrieben […], Neuwied 1851, S. 29 (zum de Haën’schen Institut) <> W. Groß, Heimatgeschichtliche Gedenktage, in: Heimat-Blatt und Geschichts-Chronik für Neuwied […] (Beilage der Neuwieder Zeitung) 3. Nov. 1923 <> Bösken/Fischer/Thömmes 2005 <> Koch 2009, S. 91, 101, 103, 104, 111 sowie Anhänge A-025, 29, 37


Kristina Krämer

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  • Zuletzt geändert: 2022/11/08 10:49
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  • angelegt 2021/04/19 14:01