Max Wolff
WOLFF, MAX * Frankfurt/M. 3. Apr. 1885 | † London 25. Okt. 1954; Komponist
Als Sohn des jüdischen Kaufmanns Isidor Wolff (eine nähere Verwandtschaft zur Kreuznacher Familie Wolff bestand nicht) studierte Wolff zunächst von 1904 bis 1906 am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt bei Herbert Golden (Kl.), Iwan Knorr (Kontrapunkt) und Bernhard Sekles (Theorie), setzte dann seine musikalische Ausbildung bei Ludwig Thuille und Max von Schillings in München fort, wo er zudem von 1906 bis 1910 als Philosophiestudent an der Universität eingeschrieben war. Anschließend kehrte er nach Frankfurt zurück und heiratete 1913 Ella geb. Kahn (* Mannheim 1891). Als Komponist (als solcher ist er in der Folgezeit auch im Adressbuch geführt) trat er 1909 mit seiner Oper Das heiße Eisen hervor. Trotz der zunehmend bedrohlichen Lage jüdischer Musiker war Wolff 1934 Mitbegründer (und seit 1936 Vorsitzender) der Vereinigung Die jüdischen Tonkünstler Frankfurts, die noch bis 1938 Konzerte veranstaltete, in deren Rahmen auch einzelne seiner Kompositionen erklangen. Daneben erteilte er privat Theorie bzw. Kompositionsunterricht. 1938 emigrierte Wolff nach England, wo er sich als Herausgeber einzelner Ausgaben des Verlags Boosey & Hawkes nachweisen lässt.
Werke — Zwei kleine Lieder (Abendlied, Du bist mein; Sst., Kl.), Frankfurt: Firnberg [1903]; D-B <> Drei Mädchenlieder (Sst., Kl.) op. 2, Berlin: Simrock [1908]; D-B <> Das heiße Eisen. Musikalisches Lustspiel in einem Aufzuge (KlA.) (UA Frankfurt/M. 1909), Berlin: Harmonie [1910]; D-B, D-BMs, D-Mbs, CH-Zz, DK-Kk – Orch.-Part., [ebd.]; D-B, D-Dl, DK-Kk – Textbuch, ebd. 1910; D-B – Textbuch, Frankfurt: Neumann; D-B <> Die Heilige. Oper in 2 Aufzügen (KlA.) (UA Hamburg 1913), Mainz: Schott [1913]; A-Sum, D-B, D-Dl, D-Mbs, D-Sl – Textbuch, ebd. [1913] <> Frau Berthes Vespergang. Oper in 2 Aufzügen und 1 Zwischenspiel (KlA.) (UA Nürnberg 1921), Berlin: Drei Masken Verlag [1920]; A-Wn, D-B, D-KNh, D-Mbs – Textbuch, ebd. 1920; D-B, D-ESfuk <> ungedruckt: Prelude (aufgef. Wiesbaden 1934, Frankfurt/M. 1938), veröff. in German-Jewish organ music (s. Lit.) <> Reserviert für Herrn Gaston. Schwank in 24 Begebenheiten (aufgef. Berlin 1929) <> Ma jakor (S, Chor, Org.; 1935) <> Das Urteil des Paris. Operette (Auszüge aufgef. Frankfurt/M. 1937) <> Mimosen (Lieder nach japanischen Texten; aufgef. Frankfurt/M. 1938)
Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Frankfurt <> Akte (Sammlung Personengeschichte) in D-Fsa <> Adressbücher Frankfurt <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums <> Amtliches Verzeichnis des Personals der Lehrer, Beamten und Studierenden an der Königlich Bayerischen Ludwig Maximilians-Universität zu München (Wintersemester 1906/07–1909/10) <> Frankfurter Leben 28. Febr. 1909, 24. Okt. 1909; Frankfurter Sänger-Zeitung 5. Nov. 1909; Frankfurter Israelitisches Familienblatt 4. Febr. 1910; Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main Nr. 1 (Sept.) 1934, Nr. 6 (Febr.) 1935, Nr. 7 (März) 1935, Nr. 8 (Apr.) 1935, Nr. 9 (Mai) 1935, Nr. 11 (Juli) 1935, Nr. 1 (Okt.) 1935, Nr. 8 (Mai) 1937, Nr. 5 (Febr.) 1938, Nr. 6 (März) 1938, Nr. 8 (Mai) 1938; Signale für die musikalische Welt 9. Apr. 1913, 23. Apr. 1913, 18. Mai 1921, 6. Juli 1921
Literatur — Frank/Altmann 141936 <> StiegerO <> KlötzerFB <> Tina Frühauf, German-Jewish organ music: an anthology of works from the 1820s to the 1960s, Middleton (Wisc.) 2013, insb. S. xix sowie 68f. <> Art. Wolff, Max, in: LexM (online; dort weitere Literatur und Quellen)
Abbildung: Max Wolff (Frankfurter Sänger-Zeitung 5. Nov. 1909; D-F)
Kristina Krämer