Martin Vogel
VOGEL, (PETER) MARTIN * Darmstadt 15. Dez. 1863 | † Lindau (Bodensee) 10. Juli 1930; Musiklehrer, Musikschuldirektor, Komponist
Der Sohn eines gleichnamigen Gendarms fing zunächst auf väterlichen Wunsch eine Kaufmannslehre an, entschied sich jedoch zu Gunsten der Musik um und wurde Schüler am Konservatorium Martin Wallensteins. Dass er, wie Frank/Altmann angibt, Schüler Heinrich Spangenbergs und [Vincenzo?] Romaniellos in Neapel gewesen ist, ließ sich bislang nicht bestätigen. Vogel gründete 1890 in Darmstadt eine Klavierschule, die er später durch Ergänzung um weitere Instrumentalfächer zur Vogel’schen Musikschule erweiterte und die seit 1906 den Namen Beethoven-Konservatorium trug. Dieses leitete er bis 1922, als die drei von Vogel, Wilhelm →Schmitt und Wilhelm Süss geleiteten Konservatorien der Stadt übertragen wurden und daraus die städtische Academie für Tonkunst hervorging, an der Vogel wiederum als Musiklehrer tätig war. Zu seinen Schülern zählte Hans →Simon. Daneben leitete er als Nachfolger Adolf Kuglers seit 1900 die Singmannschaft der Turngemeinde Darmstadt (ihm folgte 1913 Wilhelm Etzold nach) sowie seit jeweils 1904 den Cäcilienverein (bis mind. 1914) und den Darmstädter Männergesangverein (bis 1910). Vogel war in erster Ehe von 1893 bis 1910 mit der Lehrerstochter Anna Marie geb. Hotz verheiratet und schloss nach der Scheidung im Herbst 1911 die Ehe mit der Musiklehrerin Alwine (Sophie Christina) geb. Schrauth (* Darmstadt 25. Nov. 1887 | † ebd. 11./12. Sept. 1944 (Brandnacht)).
Werke — Zur Trauung (Mch.) op. 10, Mainz: Kittlitz-Schott & Bieger [1896] <> Ständchen (Mch.) op. 11, ebd. [1896] <> Zwei Klavierstücke (Allegretto grazioso, Menuett) op. 13, Darmstadt: Henning [1899] <> Bitte (Mch.) op. 14, Berlin: Hoffheinz [1902] <> Technische Studien (Kl.) op. 45, Leipzig: Kiesler [1902]; D-B – 2. Heft, Darmstadt: Kühn [1903]; D-B <> Wiegenlied (Sst., Kl.) op. 46, Darmstadt: Heinrich Arnold [1913]; D-B, D-BABHkrämer (s. Abb.), D-Dl
Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Darmstadt <> Nachlassakte Alwine Vogels in D-DSsa (Best. H 14 Darmstadt Nr. F 440/555-557) <> Adressbücher Darmstadt <> MMB <> Darmstädter Tagblatt 9. Jan. 1892, 5. Nov. 1892, 10. Apr. 1896, 18. Apr. 1903, 12. Sept. 1903, 17. Jan. 1910, 14. Okt. 1914, 8. Mai 1924, 13. Juli 1930 (Todesanzeige), 20. Juli 1930 <> Wilhelm Schmitt, Die Städtische Akademie für Tonkunst, in: Kunst und Leben im Darmstadt von heute, hrsg. von Rudolf Müller, Darmstadt 1925, S. 186–188 <> Art. Vogel, Martin in: Frank/Altmann 121926 <> Peter Engels, Art. Vogel, Martin, in: Stadtlexikon Darmstadt online <> Art. Vogel, Martin, in: Hessische Biographie (online)
Literatur — Schweitzer 1975 <> Peter Engels, Von der Schule für Klavierspiel zur Akademie für Tonkunst – ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Musikunterrichts in Darmstadt, in: 150 Jahre Akademie für Tonkunst Darmstadt, Darmstadt 2001, S. 19
Abbildung: Titelseite des Wiegenlieds op. 46; D-BABHkrämer
Kristina Krämer