merzbach


MERZBACH, LUCY (eigentl. MERLE LUCILLE) * Islington (London) 8. Dez. 1874 | † Epsom (Surrey) 23 Febr. 1948; Komponistin

Lucy Merzbach, Enkelin von Selig Siegmund Merzbach (1805–1869), dem Begründer des Offenbacher Bankhauses S. Merzbach, wuchs in London als Tochter des 1867 eingebürgerten Handelsmanns Jacob Selig M. (1838–1910) auf. In den 1890er Jahren verbrachte sie einige Zeit als Schülerin Engelbert Humperdincks in Frankfurt/M., wo sie bei ihrem Onkel Salomon M. (1844–1903) in der Myliusstraße 43 (in direkter Nachbarschaft u. a. zu Emil Sulzbach und kaum 500 Meter von der Wohnung Humperdincks entfernt) unterkam. In dieser Zeit erschienen mehrere Lieder ihrer Komposition bei Firnberg in Frankfurt und André in Offenbach im Druck – sämtlich unter Verwendung des Pseudonyms Lucille Marcia. Ihr Hauptwohnsitz blieb allerdings London bei ihrer Mutter Rosa geb. Oppenheimer (1841–1900) und den Geschwistern Alfred (1869–1940), Anna (1870–1938) und Edward (1872–1940). Dort war sie im Stadtteil Hampstead 1901 als „Musician“ gemeldet und es lassen sich bis 1910 mehrere Auftritte als Pianistin, Komponistin und Schauspielerin belegen. Merzbach verstarb unverheiratet.

WerkeSerenade „Ich bitt’ dich Liebste, höre“ (Sst., Kl.) op. 9, Frankfurt: Firnberg [1895]; D-B <> Zwei Lieder (1. An die Entfernte, 2. Der Ungenannten; Sst., Kl.) op. 10, Offenbach: André [1896]; D-OF (auch autogr. Stichvorlage) <> Drei Lieder (1. Meerfahrt, 2. „Ich hab’ es den Blumen gesagt“, 3. Das Vergissmeinnicht; Sst., Kl.) op. 11, ebd. [1896]; D-OF (auch autogr. Stichvorlage)

Quellen — Civil Registration Index of Births in England & Wales <> UK Census Records 1881, 1901, 1911 <> National Probate Calendar 1948, S. 697 <> Naturalisation Papers Jacob Selig Merzbach (HO 1/144/5623); GB-Lna <> Briefe an André in Offenbach (3, 1895); D-OF <> Briefe an Engelbert Humperdinck (5, 1897–1907); D-F <> Adressbücher Frankfurt <> MMB <> The Jewish Chronicle (London) 7. Febr. 1896; The Buxton Advertiser 22. Aug. 1896; The Jewish World (London) 3. Febr. 1899; The Hampstead & Highgate Express 8. Juni 1901; The Queen (London) 25. Nov. 1905; The Illustrated Sporting and Dramatic News (London) 25. Nov. 1905; The Stage (London) 15. März 1906; Hampstead & St. John’s Wood Advertiser 10. Jan. 1907, 5. Mai 1910

Abbildung 1: Titelseite der Lieder op. 10; D-OF

Abbildung 2: Eintrag der Lieder op. 10 im Verlagsbuch mit Hinweis auf den richtigen Namen der Komponistin; D-OF


Kristina Krämer

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