Karl Mengewein
MENGEWEIN, KARL (CHRISTOPH MARTIN) * Zaunröden (heute Ortsteil von Dünwald, Thüringen) 9. Sept. 1852 | † Groß Lichterfelde (heute zu Berlin) 7. Apr. 1904; Musiklehrer, Chorleiter, Komponist
Über die musikalische Ausbildung Mengeweins ist vorläufig nichts bekannt. Bereits seit 1874 (nicht erst 1876) gehörte er dem Lehrkörper des Wiesbadener Freudenberg-Konservatorium an; 1881 gründete er den Verein für geistliche Musik und wurde Dirigent des Männergesangvereins Liederkranz. Gemeinsam mit Wilhelm Freudenberg ließ sich Mengewein 1886 in Berlin nieder, um eine weitere Musikschule ins Leben zu rufen (Mengewein & Freudenberg); weiterhin war er dort als Leiter des Oratorien-Vereins (seit 1889) und der von ihm 1896 gegründeten Konzert-Vereinigung Madrigal tätig. Noch lange nach seinem Weggang stand Mengewein „bei vielen Wiesbadenern in guter Erinnerung“ (Wiesbadener General-Anzeiger 10. Juli 1901).
Werke — Mengeweins Lieder, Chöre, Singspiele, Klavierstücke und musikpädagogischen Schriften gehören zumeist der Zeit in Berlin an. Zuvor veröffentlicht wurden Frühlingsbilder. Sechs kleine Klavierstücke op. 10, Wiesbaden: Gebr. Wolff [1880]; ihre Erstaufführung in Wiesbaden erlebten das Singspiel Schulmeisters Brautfahrt (7. Juni 1884), das Requiem Zur Todtenfeier (Soli, Chor, Orch.) (1885) sowie eine Märchenouverture Dornröschen (10. Dez. 1880)
Quellen — Adressbücher Wiesbaden <> NZfM 14. Aug. 1874, 14. Mai 1886; Musikalisches Wochenblatt 13. Jan. 1881, 11. Nov. 1886; Signale für die musikalische Welt März 1881 (Nr. 26), Aug. 1884 (Nr. 37); Wiesbadener General-Anzeiger 21. Apr. 1894, 10. Juli 1901 <> MMB
Literatur — RiemannL 1909
Abbildung: Karl Mengewein, Fotografie von L. W. Kurtz (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)
Axel Beer