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KNÖGEL, KARL (PETER) * Neunkirchen (heute Ortsteil von Rennerod, Westerwaldkreis) 11. Jan. 1828 | † Wiesbaden 26. Nov. 1908; Lehrer

Wie Vater Johann Christian und Großvater Johann Wilhelm – beide in Neunkirchen – wählte Karl Knögel den Lehrerberuf. Seine Ausbildung erhielt er seit etwa 1845 zweifellos am Seminar in Idstein und war hier sicherlich Schüler von Carl Feye. Erste Anstellungen führten ihn als Schulvikar nach Norken (1847–1849) und Lindschied (ab 1849); auch als ordentlicher Lehrer erlebte er, ganz so wie seine vielen Kollegen, etliche Versetzungen innerhalb eines geographisch überschaubaren Raums – in seinem Fall irgendwo zwischen Westerwald und Taunus: Liebenscheid (1856–1857), Sechshelden (1857–1859), Willmenrod (1859–1866) und Hennethal (1866–1873) waren die weiteren Stationen, bevor er in Lohrheim an der Aar (ab 1873) über einen längeren Zeitraum hinweg bis zum Eintritt in den Ruhestand (ca. 1890) tätig wurde. Im nicht weit entfernt gelegenen Diez erteilte er während dieser Jahre auch Musikunterricht in einer privaten Mädchenschule (Institut Lieber), und vermutlich war es die – vergleichsweise – städtisch-kulturbeflissene Atmosphäre, die ihn ermunterte, einen „Salon-Walzer“ zu komponieren; jedenfalls erinnerte er sich viele Jahre später daran, als er (nunmehr im begehrten „Pensionopolis“ Wiesbaden bei Verwandten lebend und auf sein früheres Dasein in – sagen wir – weniger prominenten Regionen zurückblickend) seine Papiere ordnete. Da er kein Exemplar vorfand, fragte er beim Verlag André in Offenbach nach, der seinerzeit die Valse brillante von C. P. Knögel in Kommission übernommen hatte, ob vielleicht dort noch eines vorhanden wäre, und bat, wobei er (gut erzogen, wie er als Lehrer war) für den positiven Fall Rückporto beilegte, um „gefällige Zusendung“. Eine Antwort erfolgte postwendend, doch ist ungewiss, ob der alte Herr Grund zur Freude hatte; wenn im Verlagsarchiv noch Exemplare vorgefunden wurden, so hat man sie dem Komponisten sicherlich ausnahmslos zukommen lassen, denn für einen mehr als 30 Jahre alten Walzer interessierte sich damals (außer dem Autor) gewiss niemand mehr; dagegen hätten wir vom MMM-Team einen Jubelsprung gemacht, wenn das Stückerl im vertrauten Keller aufgetaucht wäre – egal: Der Autor hat trotzdem sein wohlverdientes kleines Denkmal erhalten!

WerkeValse brillante (Kl.), Offenbach: André in Kommission [wohl nicht lange nach 1873]; verschollen <> Ob Knögel auch die in D-WIl überlieferten und mit K. L. Knögel gezeichneten drei- und vierstimmigen Lieder und Choräle […] zum Gebrauche der Lehranstalten (o.O.) zuzuschreiben sind, ist ungewiss.

Quellen — KB Neunkirchen; KB Runkel; Standesamtsregister Wiesbaden <> Adressbücher Wiesbaden <> Personalbogen Carl Peter Knögel in D-WIhha <> Brief Knögels an André, Wiesbaden 3. Juni 1906; D-OF <> Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau 15. Mai 1847, 12. Juli 1849, 10. Mai 1856, 11. Juni 1859, 7. Dez. 1866; Amtsblatt der Regierung in Wiesbaden 5. Apr. 1873; Wiesbadener Tagblatt 3. Dez. 1908 (Morgen-Ausgabe) (Todesmeldung) <> Herrn Dr. Alfred Meurer (Museum Grafenschloss Diez) und Herrn Georg Pick (Geschichtsverein Diez) besten Dank für freundliche Auskünfte.

Abbildung: Brief Knögels an André vom 3. Juni 1906 (Ausschnitt); D-OF


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/08/26 16:06
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  • angelegt 2024/08/26 14:26