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HEIM, CHRISTIAN * Rüsselsheim 19. Febr. 1852 | † vermutl. Darmstadt zw. 1924 und 1926; Musiklehrer

Heim wuchs nach dem frühen Tod seines Vaters, des 1856 verstorbenen Lehrers Michael H., spätestens seit seinem achten Lebensjahr in Darmstadt auf, wo seine deutlich ältere Schwestern Elise (eigentl. Elisabethe, * Bornheim (Alzey) ca. 1836 | † Darmstadt 31. März 1897) und Margarethe (* Arheiligen 8. Dez. 1838 | † Darmstadt 9. Juni 1918) später als Modistinnen arbeiteten. Seine musikalische Ausbildung erhielt Heim, so die Neue Berliner Musikzeitung (11. Nov. 1875), bereits als „talentvoller Claviervirtuose“ und Orchestermitglied in Darmstadt „auf Befehl des Grossherzogs“ am Wiener Konservatorium. Die dortigen Jahresberichte führen ihn 1875–1876 als Violinschüler mit Nebenfach Klavier; zudem dürfte er bei Anton Bruckner Unterweisungen in Harmonielehre erhalten haben. Anschließend widmete er sich in Darmstadt bis zu seinem Lebensende dem Erteilen von Musikunterricht – mindestens zwischen 1880 und 1892 als Harmonielehrer am Darmstädter Konservatorium unter Martin Wallenstein bzw. Wilhelm Süss, wobei er sich zwischenzeitlich von 1882 bis 1884 an der Münchener Musikschule in Kontrapunkt und Klavierspiel bei Joseph Rheinberger und Berthold Kellermann weiterbildete. Zu seinen Schüler*innen zählen Clementine Becker, Wilhelm Borngässer, Meta Ihrig, Wilhelm Petersen und Heinrich Reissner. Heim war zu Beginn der 1890er Jahre darüber hinaus als Arrangeur für den Verlag Schott in Mainz wie auch als Verfasser von Konzertberichten tätig. Am 31. Mai 1922 übergab er der Hessischen Landesbibliothek seine Musikaliensammlung, die neben Manuskripten eigener Werke auch Autographe von Adolf Kugler, Carl Machts, Wilhelm Petersen sowie rund vier Dutzend gedruckte Ausgaben (darunter jenseits der „großen“ Namen u. a. auch solche von Clementine Becker, Willem de Haan, Joachim Raff, Jacob Rosenhain und Paul Schumacher) enthielt und zu den Kriegsverlusten gehört. Heim ist zuletzt im Adressbuch von 1924 geführt; das genaue Todesdatum ließ sich bislang nicht ermitteln. Es besteht keine verwandtschaftliche Beziehung zum Komponisten Ernst Heim (1854–1934).

Werke — Zwei Lieder (Morgenständchen, Liebesklage; Sst., Kl.), Ms. (1871); ehem. D-DS <> Die Türen auf, und laßt herein, Ms.; ehem. D-DS <> Liedchen, Ms.; ehem. D-DS <> Die Liebesblume (4 Sst.), Ms.; ehem. D-DS <> Leichte Gavotte „für seinen Schüler Heinrich Reissner“ (Vl., Kl.), Ms. (1881); ehem. D-DS <> Studien in der musikalischen Komposition, Heft 1 Contrapunkt, Ms. (1874–1875); ehem. D-DS <> Bearbeitungen: Johann Valentin Hamm, Viergespräch (Kl. 4ms), Mainz: Schott [1891/92]; (siehe Korrespondenz mit Schott; kein Nachweis dieses Arr. in MMB und Kat. Schott 1900; möglicherweise nicht erschienen) <> Roffredo Caëtani, Intermezzo Sinfonico op. 2 (Kl. 4ms), ebd. [1893]; ehem. D-DS

Quellen — KB Rüsselsheim; Standesamtsregister Darmstadt <> Briefe s. Kalliope <> Nachweisakte Michael Heim; D-DSsa (Best. S1) <> Adressbücher Darmstadt <> Karten des Katalogs der Kriegsverluste der Musikalien; D-DS (jene zu den von Heim abgegebenen Musikalien stammen aus dem Nummernbereich 6610–6878) <> Bericht über das Conservatorium und die Schauspielschule der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Für das Schuljahr 1875–1876 <> Studierende München bis 1900/01 (Liste des Sophie Drinker Instituts) <> Darmstädter Tagblatt 21. Mai 1870, 13. März 1880, 29. Sept. 1881, 30. Okt. 1885, 21. Nov. 1885, 12. Okt. 1892; Neue Berliner Musikzeitung 11. Nov. 1875 <> MMB; Kat. Schott 1900 <> KürschnerDMK

Abbildung: Brief Christian Heims an Ludwig Strecker, mit Dank für das Honorar für die Bearbeitung des Caëtanischen Intermezzos, Darmstadt 8. Okt. 1892 (auf Briefpapier mit Monogramm „CH“); D-B (digital)


Kristina Krämer

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  • Zuletzt geändert: 2023/01/26 01:04
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  • angelegt 2023/01/26 00:54