gruenwaldt


GRÜNWALDT (Grünewald, Grienwald u. ä.), NIKOLAUS * Nürnberg (?) verm. 1581/83 | † nicht vor 1634; Orgelbauer

Grünwaldt erlernte das Handwerk des Orgelbauers sicherlich von seinem Vater Peter (* ca. 1540 | † begr. Nürnberg 13. Mai 1609; Nürnberger Stadtorgelmacher); seine Arbeiten lassen sich seit ca. 1609, u. a. in Ansbach, nachweisen. 1615 war er in Eger beschäftigt und heiratete im gleichen Jahr in Nürnberg eine Tochter des dortigen Egidi-Organisten Hans Multerer, dessen Instrument er 1616 renovierte. Nachdem er noch 1621 in Nürnberg tätig gewesen war, folgte er seinem Schwager Johann Andreas Herbst (dieser war seit 1614 mit Grünwaldts Schwester Johanna verheiratet) nach Frankfurt. Hier unterzog er (in beiden Fällen auf Herbsts Veranlassung) 1624 die 1604/05 erbaute Grorock-Orgel in der Barfüßer-Kirche einer Erweiterung und schuf 1628 an gleicher Stelle eine zweite Orgel, an der zunächst Matthias Sagittarius als „Klein-Organist“ tätig war. Ins Jahr 1629 fallen Umbauarbeiten an der Aschaffenburger Stiftsorgel, und im Mai 1634 wird „Niclauß Grünwaldt […] von Nürnberg“ letztmals (als Vater eines verstorbenen Kinds) in Frankfurt erwähnt. Seine Brüder Martin (get. Nürnberg 4. Sept. 1580) und Abraham (get. Nürnberg 4. Nov. 1595) waren gleichfalls als Orgelbauer (teils gemeinsam mit Nikolaus) tätig (vgl. Fischer/Wohnhaas 1994). Während sich die Geburtsdaten von neun Geschwistern in den Kirchenbüchern der Nürnberger Sebaldskirche finden lassen (1580–1595), ist ausgerechnet seines bislang nicht aufgetaucht. Wir dürfen aber damit rechnen, dass seine Geburt im oben genannten Zeitraum erfolgte, da hier ansonsten keine Geschwister aufscheinen.

Quellen — KB Frankfurt, KB Nürnberg (St. Sebald)

Literatur — Valentin 1906, S. 130 <> Peter Epstein, Die Frankfurter Kapellmusik zur Zeit J. A. Herbst’s, in: Archiv für Musikwissenschaft 6 (1924), S. 82 <> Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas, Die Nürnberger Orgelbauer Grünewald, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 76 (1989), S. 299–310 <> Fischer/Wohnhaas 1994, S. 127


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/11/21 16:10
  • von ab
  • angelegt 2024/11/20 17:47