Joseph Gitter
GITTER, (STANISLAUS) JOSEPH * Höchstädt a. d. Donau 18. März 1746 | † vielleicht Ulm, nicht vor 1805; Kontrabassist und Komponist
Nach seinem Studium an der Universität Dillingen, während dessen Gitter sich mehrfach als Sänger im Rahmen akademischer Feiern hören ließ, erhielt er 1765 eine Anstellung in der bischöflichen Kapelle in Augsburg. 1768 wurde er als Kontrabassist Mitglied der kurtrierschen Hofkapelle in Koblenz-Ehrenbreitstein, wo er vermutlich auch nach deren Auflösung zunächst verblieb. 1805 ist er in Ulm nachweisbar. Gitter betätigte sich zudem bisweilen als Leiter des Koblenzer Opernorchesters sowie seit 1785 als Musikalienhändler; gelegentlich, wie etwa 1777 in Frankfurt, trat er als Sänger auf. Charles Burney bezeichnete Gitter als „ausserordentliche[n] Contreviolonist“, dessen „Solos […] sogar hörenswerth sind“ (S. 58).
Werke — Trois quatuor (Vl., Fl., Va., Vc.) op. 1, Mannheim: Götz [1784]; s. RISM G/GG 2541 <> Trois Sonates (2 Vl.) op. 2, Mainz: Schott [1783]; s. RISM G/GG 2542 <> Trois Sonates (2 Fl.) op. 3, ebd. [1785]; s. RISM G 2543 <> Trois Sonates (2 Vl.) op. 4, ebd. [1786]; s. RISM G 2544 <> Trois Sonates (2 Vl.) op. 5, ebd. [1791], s. RISM GG 2544a <> 3 Duos (2 Vl.) op. 8, Augsburg: Gombart [1803] <> Lytaniae (4st. Chor, Orch.), Ms. in D-HR; s. RISMonline <> Missa (4st. Chor, Orch.), Ms. in D-WS; s. RISMonline <> weitere Manuskripte s. RISMonline
Quellen und Referenzwerke — Charles Burney’s […] Tagebuch seiner Musikalischen Reisen, Bd. 2, Hamburg 1773 <> Israel 1876 <> EitnerQ (Art. Gittel und Gitter) <> Müller 1977 <> Rheinfurth 1999 <> MDB
Literatur — Bereths 1964 <> Adolf Layer, Stanislaus Joseph Gitter, ein Kontrabaß-Virtuose und Komponist aus Höchstädt an der Donau, in: Jahrbuch des Historischen Vereins in Dillingen a. d. Donau 85 (1983), S. 208–212 (dort weitere Quellenangaben)
Axel Beer