BROERMANN,MAX * Ehrenbreitstein (heute Stadtteil von Koblenz) 17. Sept. 1906 | † Eichstätt 5. Nov. 1946; Komponist, Dirigent, Musikschriftsteller

Der Juristensohn Max Broermann, der bereits als Zehnjähriger eigene Kompositionen vorgetragen haben soll, erhielt während der Schulzeit Unterricht am Koblenzer Konservatorium. Nach dem Abitur (1926) studierte er an der Universität Bonn Musikwissenschaft (bei Ludwig Schiedermair), Kunstgeschichte und Philosophie. Seinen Unterhalt verdiente er als Tanzmusiker; eine Erkrankung erzwang jedoch den Abbruch des Studiums. Nach seiner Genesung betrieb er in Koblenz private Studien bei Josef →Buschmann (Kontrapunkt) und Alfred Brüggemann (Instrumentation). Ab 1937 lassen sich in Konzerten und Theaterproduktionen in Koblenz sowie in Rundfunksendungen aus Köln und Frankfurt Aufführungen seiner Werke nachweisen. 1941/42 war Broermann Ballettkapellmeister am Deutschen Nationaltheater in Weimar, 1942/43 Operndramaturg und Solorepetitor am Stadttheater Trier und 1943/44 Kapellmeister am Stadttheater Stralsund. Nach der kriegsbedingten Schließung der Theater war er in Rüstungsbetrieben dienstverpflichtet. Die Behauptung Hans Gappenachs, Broermann sei durch die Nazis in seiner künstlerischen Karriere behindert worden, trifft Prieberg zufolge nicht zu. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte Broermann, der seit 1940 mit Ingun Charlotte geb. Steudel (1914–1986) verheiratet war, in Eichstätt; er verstarb in Folge einer Blinddarmoperation. Die Stadt- und Seminarbibliothek Eichstädt veranstaltete von Nov. 1996 bis Febr. 1997 eine Ausstellung unter dem Titel Der Komponist Max Broermann.

Werke — Das von Hans Gappenach (s. Literatur) angekündigte Verzeichnis der überwiegend unveröffentlicht gebliebenen Kompositionen ist nicht erschienen. Broermann schuf Orchesterwerke, Klavierstücke, Orgelmusik, Chorsätze und ca. 80 Lieder, weiterhin Bühnenmusiken zu Calderón de la Barca (Das Leben ein Traum; Koblenz 24. April 1937), Tirso de Molina (Don Gil von den grünen Hosen; Koblenz 24. Nov. 1938), Johannes von Guenther (Der Kreidekreis; Trier 1942/43) und Lope de Vega (Die kluge Närrin). Max Broermann schrieb auch den Büttenmarsch für die Karnevalsgesellschaft Bornskrug in Koblenz-Ehrenbreitstein auf den Text ,,En Dähler Jung hat Witz und Geist“. Der kompositorische Nachlass befand sich laut Hans Gappenach (s. Lit.) Anfang der 1970er Jahre noch im Familienbesitz in Stuttgart; der weitere Verbleib ist unklar. Von den wenigen postum gedruckten Werken befindet sich eine Lauretanische Litanei (1962) in D-Eu.

QuellenCoblenzer Volkszeitung 2. Febr. 1937, 24. Apr. 1937, 27. Apr. 1937, 20. Febr. 1938, 23. Febr. 1938, 24. Apr. 1938. 21./22. Mai 1938, 24. Nov. 1938, 26./27. Nov. 1938 <> Rhein-Zeitung 15. Febr. 1947 (kurzer Nachruf), 21. Jan. 1952 (zur Geschichte der Koblenzer Büttenmärsche), 20. Juli. 1960

Literatur — Hans Gappenach, Art. Broermann, in: Kurzbiographien vom Mittelrhein und Moselland, Trier 1974/75, S. 438–439 (der dort genannte Beitrag in MMM1 ist nicht erschienen) <> PriebergH


Uwe Baur (†)

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