LORIOT Lebensdaten bekannt; wichtige Persönlichkeit

Zur Ehrenrettung des MMM, in dessen Konzeption sich ein fataler Fehler, aufgrund dessen Loriot keine Berücksichtigung in diesem Nachschlagewerk zukommt, eingeschlichen hat, sei nur darauf verwiesen, dass – immerhin – Edmund Parlow [1901] und Johann Baptist Zerlett [1902] in möglicherweise durchaus bewusster Vorwegnahme ihrer und ihrer Zeitgenossenschaft kulturgeschichtlicher Verantwortung den aus der Feder von Hoffmann von Fallersleben geflossenen Liedtext „Als unser Mops ein Möpschen war“ einer, wie wir augenblicklich nur vermuten dürfen, nicht gänzlich unbedeutenden Vertonung unterzogen haben. Bevorzugten genannte Herren noch in zeittypischer Weise die mittlerweile obsolet gewordene Männerchor-Besetzung, möchte man Paul →Zilcher unterstellen, mit seiner kurzen und leichten Klavierfantasie über dieses Lied [1928] die angemessene Ausdrucksform gefunden zu haben: Man stelle sich Familie Panislowski vor, wie sie, im trauten Heim auf dem soeben eingetroffenen Instrument der Mutter („Ein Klavier, ein Klavier! Mutter wir danken dir!“) musizierend, eben jene Fantasie zum Besten gab – oder vielleicht Walter Niemanns kleine Gavotte über Frau Pichel und ihr[en] Mops [1911] (inklusive pianistisch-lautmalerischem Mops-Gebelle und -Gefauche), die wiederum Ernst Gustav Theodor →Striedingers Lied über [d]as verzogene Möpschen [1915] inspiriert haben könnte. Apropos Klavier: Wenn dadurch nicht der Sketch seines Ausgangspunkts entbehrte, so würde man beinahe bedauern müssen, dass das Instrument aus dem fernen Massachusetts und damit wohl nicht aus der Aschaffenburger Werkstatt der Firma →Arnold stammte, die durch einen gesundheitlich eher unglücklichen Aufenthalt Hans von Bülows in die Lage versetzt wurde, den Markennamen Bülow zu führen.
Ach ja – vielleicht könnte man doch einen Loriot-MMM-Artikel rechtfertigen; käme dann zum nächsten runden Geburtstag.

Abbildung: Stockfoto (digital)

Die Redaktion