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BOẞLER, HEINRICH PHILIPP (nicht: Carl) * Darmstadt 22. Juni 1744 | † Leipzig 8. Sept. 1812; Musikverleger in Speyer und Darmstadt

Boßler, gelernter Kupferstecher, begründete am 11. August 1780 einen Musikverlag in Speyer, nachdem er dort kurz zuvor eine Musikalische Gesellschaft (Gesellschaftliches Musik-Institut) ins Leben gerufen hatte. Kriegsereignisse zwangen ihn, 1792 nach Darmstadt überzusiedeln, wo seine verlegerischen Aktivitäten 1796 endeten. In der Boßlerschen Offizin erschienen ca. 300 Titel; im Gegensatz zur Praxis →Schotts und Andrés, die in zeitüblicher Manier zahlreiche Nachdrucke herausbrachten, veröffentlichte er fast ausnahmslos Originalausgaben, u. a. neben solchen von Komponisten aus der Region (C. F. Beck, Johann Friedrich Hugo von Dalberg, Philipp Enslin, Johann Gottlieb Portmann, Johann Friedrich Schmoll und Karl Jakob Wagner) auch einige Werke von Haydn, →Mozart und Beethoven. Zu seinen wichtigsten Tätigkeiten als Verleger zählt die Herausgabe der Musikalischen Real-Zeitung (1788–1790, fortgesetzt als Musikalische Korrespondenz der teutschen filarmonischen Gesellschaft, 1791/92, Reprint Hildesheim/New York 1971 bzw. Tutzing 1998). Für eine Ausgabe des Verlegers Johann Ludwig Gehra in Neuwied führte Boßler 1785 die Notensticharbeiten aus.

Literatur — Hans Schneider, Der Musikverleger Heinrich Philipp Bossler 1744–1812, Tutzing 1985 <> Bärbel Pelker, Art. Bossler in: MGG2P

Abbildung: Stichbild Boßlers aus der Darmstädter Zeit (J. C. Mollerus: VI. Menuetten. III. Walzer. und III. deutsche Taenze. für das Clavier gesetzet [1792]; D-Kbeer, s. a. RISM M 2974)


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2023/06/05 17:56
  • von bkb