andre


(1) Johann (Jean) * Offenbach 28. März 1741 | † ebd. 18. Juni 1799; Musikverleger und Komponist

(2) Johann Anton * Offenbach 6. Okt. 1775 | † ebd. 6. Apr. 1842; Sohn von (1), Musikverleger und Komponist

(3) Carl August * Offenbach 15. Juni 1806 | † Frankfurt/M. 15. Febr. 1887; Sohn von (2), Musikhändler

(4) (Peter Friedrich) Julius * Offenbach 4. Juni 1808 | † Frankfurt/M. 17. Apr. 1880; Sohn von (2), Organist und Komponist

(5) Johann August * Offenbach 2. März 1817 | † ebd. 29. Okt. 1887; Sohn von (2), Musikverleger

(6) Jean Baptist (André) * Offenbach 7. März 1823 | † Frankfurt/M. 9. Dez. 1882; Sohn von (2), Pianist und Komponist

(7) Carl (August Johann) * Offenbach 24. Aug. 1853 | † Koblenz 29. Juni 1914; Sohn von (5), Musikverleger

(8) (Gustav) Adolf * Offenbach 10. Apr. 1855 | † ebd. 10. Sept. 1910; Sohn von (5), Musikverleger

(9) Ludwig * Haddenhausen bei Minden 1. Febr. 1858 | † Offenbach 8. Juni 1924; Großneffe von (2), Verlagsmitarbeiter, Komponist und Dirigent

(10) Hans * Offenbach 6. Juli 1889 | † ebd. 5. Jan. 1951; Sohn von (8), Musikverleger


(1)


Johann André, einer 1688 nach Frankfurt gekommenen Hugenottenfamilie entstammend, die sich 1709 in Offenbach niederließ, erlernte zunächst den Kaufmannsberuf in der väterlichen Seidenweberei. Seine Interessen für Musik und Theater gewannen jedoch bald die Überhand. 1773 wurde sein erstes Singspiel Der Toepfer aufgeführt, das ihm die Anerkennung Goethes (von ihm stammt der Text zum zweiten Singspiel Erwin und Elmire) einbrachte. Mit der Veröffentlichung der Partitur begann André seine zunächst beiläufig betriebene Tätigkeit als Verleger (1773 noch in Kooperation mit Johann Michael Götz in Mannheim), die seit 1774 professionelle Züge annahm. Von 1776 bis 1784 war André Kapellmeister der Doebbelinschen Theatertruppe in Berlin. Nach seiner Rückkehr wandte er sich ausschließlich seinem Verlagsunternehmen zu. André, der 1786/87 den Frankfurter Verlag von Wolfgang Nikolaus Haueisen erwarb, veröffentlichte ca. 1400 Titel, darunter neben eigenen und Werken einheimischer Komponisten (unter ihnen Philipp Carl Hoffmann und Johann Franz Xaver →Sterkel) vor allem solche des Wiener und Pariser Repertoires (Devienne, Gyrowetz, Haydn, Hoffmeister, Koželuch, Krommer, Mozart, Pleyel, Wanhall, Wranitzky). Von Mozart erschienen bis 1799 ca. 20 Erstausgaben in Offenbach, darunter Sinfonien (KV 338, 425, 543, 550, 551) und Klavierkonzerte (KV 238, 271, 449, 456, 459, 466, 537).

Werke (Überblick; vgl. das detaillierte Verzeichnis von Gertraut Haberkamp in MGG2P) — ca. 30 Opern, Singspiele, Schauspiele mit Musik etc. (im wesentlichen 1773–1783, darunter neben den genannten Der Barbier von Sevilien (1777), Claudine von Villa Bella (1778), Belmont und Constanze oder Die Entführung aus dem Serail (1781), fünf Schauspielmusiken (u. a. Macbeth und Lear, beide 1778), zwei Ballette und zahlreiche Lieder (darunter das noch heute bekannte Rheinweinlied „Bekränzt mit Laub“) in eigenen und fremden Sammlungen.

Literatur — Axel Beer und Gertraut Haberkamp, in: MGG2P <> Ursula Kramer: Herausforderung Shakespeare. ‚Analoge’ Musik für das Schauspiel an deutschsprachigen Bühnen zwischen 1778 und 1825, in: Mf 55 (2002), S. 129–144 <> Axel Beer, Johann André und seine Lieder mit „willkührlicher Begleitung“ (1792/93), in: A Due. Festschrift Bergsagel/Schwab, hrsg. von Ole Kongsted et al., Kopenhagen 2008, S. 28–38 <> Bettina Berlinghoff-Eichler, Vom Kaufmann zum Komponisten und Musikverleger – Anmerkungen zur Biographie Johann Andrés (1741–1799), in: Musik und Wissenschaft. Gedenkschrift für Wolfgang Horn, hrsg. von Michael Braun et al. (Regensburger Studien zur Musikgeschichte 15), Regensburg 2021, S. 167–186

Abbildung: Titel einer André-Ausgabe von 1793; D-Kbeer


(2)


Johann Anton André empfing eine profunde musikalische Ausbildung zunächst von seinem Vater. In den Jahren 1787 bis 1789 kam Violinunterricht zunächst bei Ferdinand Fränzl hinzu, der sich während dieser Zeit in Offenbach aufhielt, sowie zwischen Herbst 1789 und Sommer 1790 noch bei dessen Vater Ignaz in Mannheim. Dort erhielt André 1792/93 außerdem Kompositionsunterricht von Georg Jacob Vollweiler. Die folgende Zeit verbrachte er, beschäftigt mit musikalischen Studien einerseits und Mitarbeit im väterlichen Betrieb andererseits, wieder in Offenbach. Ein sich ab Oktober 1796 anschließendes Studium der Schönen Wissenschaften in Jena war nur von kurzer Dauer, da ihm die „akademeische Lebensart“ (zit. nach André 1963, S.°89) nicht bekam und da auch der Vater alsbald erkrankte. Nach dessen Tod im Juni 1799 übernahm Johann Anton André das Geschäft und lernte auf einer Reise Alois Senefelder in München und Constanze Mozart in Wien kennen. Die Resultate dieser Begegnungen (Nutzung der Lithographie für die Musikalienherstellung und Ankauf des handschriftlichen Nachlasses von Mozart) waren von weitreichender Bedeutung. In Andrés Verlag erschienen rund 5000 Titel, darunter etwa 50 Mozart-Erstausgaben sowie Werke von Komponisten aus dem näheren geographischen Umkreis und solche aus Wien, Paris und London (neben einigen Originalausgaben vor allem Nachdrucke). André war außerdem als Komponist, überregional angesehener Musiktheoretiker und Lehrer tätig; zu seinen Schülern zählen Georg Appunn, der Patensohn Carl Arnold, Heinrich Henkel, Hermann Hilliger, Heinrich Lucan, Philipp Jakob Riotte, Friedrich Wilhelm Rühl, Bernhard Schädel, Aloys und Jakob →Schmitt, Wilhelm →Speyer, Carl Wilhelm und viele andere, die entweder geregelten Unterricht erhielen oder aufgrund ihrer über einen gewissen Zeitraum hinweg bestehenden Zugehörigkeit zur Tisch- und Hausgemeinschaft der gastfreien Familie in unterschiedlicher Weise vom Umgang mit André (und wiederum seinen Schülern) profitieren konnten. André trug den Titel eines Großherzoglich-hessischen Kapellmeisters sowie eines Fürstlich Isenburgischen wirklichen Hofraths. Er war verheiratet mit der aus Darmstadt stammenden Kommissionsratstochter Juliane Hegar, mit der er 15 Kinder hatte, von denen ihn acht überlebten.

Werke (Überblick; vgl. das detaillierte Verzeichnis von Gertraut Haberkamp in MGG2P) — André hinterließ ein sehr umfangreiches kompositorisches Werk, das teils gedruckt, teils handschriftlich vorliegt (in D-OF überliefert). Er schrieb zwei Opern, Kirchenmusik, Lieder und Chöre, rund 10 Sinfonien, Ouvertüren, Konzerte für Kl., Vl., Vc., Fl., Hr., Ob. und Orch., Kammermusik für unterschiedliche Besetzungen, Klavier- und Orgelmusik. Von seinen Schriften sei genannt das Lehrbuch der Tonsetzkunst, Offenbach 1832–1843.

Quellen — GollmickH <> Hirsch-Soliny, Johann Anton André, in: Der Sammler (Wien) 4. Juli 1835, S. 320

Literatur — André 1963, passim <> Axel Beer und Gertraut Haberkamp, in: MGG2P <> Stefanie Wolf, Die Lieder von Johann Anton André, Mainz 2002 (Staatsexamensarbeit, unveröffentlicht)

Abbildung 1: Johann Anton André nach einem Stich aus der Zeit um 1830; D-Kbeer

Abbildung 2: Titel der Sprichwörter op. 32 [1807], die der komponierende Verleger dem befreundeten Verlagsautor Paul Wranitzky widmete; D-Kbeer


(3)


Carl August André, der in seiner Kindheit Klavier- und Flötenunterricht erhalten hatte, gründete nach seiner kaufmännischen Ausbildung in der väterlichen Firma 1828 in Frankfurt am Main die Musik- und Kunsthandlung C. A. André, die auch als Musikalien-Leihanstalt und Musikinstrumentenhandlung in Erscheinung trat. Nachdem 1844 eine Klavier-Reparaturwerkstatt eingerichtet worden war, wurden ab 1853 (und bis 1874) in größerem Umfang auch eigene Instrumente („Mozart-Flügel“) gebaut; in diesem Zusammenhang veröffentlichte Carl August André seine Schrift über den Klavierbau (s.u.), deren Erlös der Frankfurter Mozart-Stiftung zugute kam. 1863 erfolgte eine Aufteilung des Geschäfts: Die Musikalienhandlung ging (unter Beibehaltung des Firmennamens) käuflich an den Cousin August Hegar über, während die Klavierfabrik bei Carl August André verblieb; als Prokurist (seit ca. 1840 und später für beide Firmenzweige) war Julius André (4) von Offenbach aus tätig. Nach Hegars Tod (1894) wurde die Firma C. A. André von Carl André (7) weitergeführt; als Miteigentümer fungierte (formal) sein Bruder Adolf (8). Nachdem das Unternehmen 1932 erloschen war, errichtete das Offenbacher Stammhaus Johann André an ihrer Stelle eine Zweigniederlassung. In dem Jahren 1862 bis 1864 veröffentlichte das Frankfurter Unternehmen auch mehr als 50 Musikerportraits, und 1905–1909 war es beiläufig als Musikverlag tätig (Kompositionen von Gustav Bauer, Fritz Böhm, Rosy Geier-Kullmann, Lill-Erik Hafgren, Otto Horr, Wilhelm Koch, Franz Köhler, Theodor Schäfer, Frieda Schneider, Gustav Spiess und Erwin Volckmar). Das 1844 eingeweihte Geschäftsgebäude Haus Mozart auf der Frankfurter Zeil war über viele Jahre hinweg mit seinen Matineen und sonstigen Veranstaltungen eines der prominentesten musikalischen Zentren der Stadt; im Juni 1847 etwa ließen Louis Spohr und seine Gattin sich hier vor handverlesenen Gästen hören.

WerkeDer Clavierbau in seiner Geschichte, seiner technischen und musikalischen Bedeutung, Offenbach 1855 <> In D-F sind etliche seit etwa 1840 entstandene Lieder und Klavierstücke Carl August Andrés als Manuskripte (vorwiegend Autographe) überliefert (s. RISMonline); von seinen Kompositionen wurde nichts veröffentlicht.

Quellen — Adressbücher Frankfurt <> Didaskalia 26. Juni 1847; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 8. Juni 1894 (2. Morgenblatt; Auszug aus dem Frankfurter Handelsregister); Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 24. Sept. 1932

Literatur — André 1963, bes. S. 160–164

Abbildung 1: Carl August André, Portraitfoto 1880 (Digitalisat aus D-F, Portraitsammlung Manskopf)

Abbildung 2: Klaviertransport-Motorwagen der Firma C. A. André, in: Zeitschrift für Instrumentenbau 21. Dez. 1901


(4)


Julius André, selbstverständlich Schüler seines Vaters sowie im Klavierspiel von Aloys →Schmitt, wuchs früh in den Offenbacher Familienbetrieb hinein, für den er seit den 1830er Jahren als Bearbeiter und Herausgeber, insbesondere von Werken der Wiener Klassiker, tätig war und eigene Kompositionen zum Verlagsprogramm beisteuerte. Zudem arbeitete er seit ca. 1840 als Prokurist für die Firma C. A. André in Frankfurt. Zuvor ließ er sich gelegentlich als Organist bei Kirchenkonzerten in Frankfurt und Umgebung hören, hatte aber kein diesbezügliches Amt inne. Seine Mitwelt kannte ihn als „lieben, anspruchslosen Mann mit dem sonnigen Kindergemüt“ (André 1963, S. 120) und zollte seinem „geräusch- und anspruchslosen […] Streben“ (Nekrolog) besondere Hochachtung. Nur einmal schlug er öffentlich mit der Faust auf den Tisch, als 1870 ein Münchner Verlag eine Komposition seines Vaters als unbekanntes Werk Joseph Haydns deklarierte.

Werke (Wenn nicht anders angegeben, bei André in Offenbach publiziert – Herstellungsunterlagen teils im Verlagsarchiv D-OF; insbesondere von den Orgelwerken erschienen in größerem Ausmaß Nachauflagen mit veränderten Titeln, was hier nicht im Einzelnen ausgewiesen ist) — Kompositionen: Zu Klavierstücken ohne Opuszahlen aus der Zeit um 1830 s. Constapel 1998 <> Nocturne (Kl. 4ms; Widmung an seinen Bruder Carl) op. 6 [1831]; A-Wn, CH-Bu, D-F, D-OF, GB-Lbl <> 3 Polonaisen (Kl. 4ms) op. 7 [1831]; D-OF <> Vater unser (3st. Chor, Kl. bzw. Kl., 3 Pos.; aufgef. 1841) op. 8; D-OF – 2. berichtigte Aufl. [1846]; A-Wn, D-B <> 12 Orgelstücke zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienste op. 9 [Nr. 1 der Orgelsachen] [1834]; D-OF – 2. Aufl. [1846]; CZ-Bm, D-B <> An die Natur (gem. Chor, Solo, Kl.) op. 10 [1837]; D-OF <> Sechs Gesänge für den Männerchor op. 11, Zürich: Hug [1841]; CH-BEl, CH-Zz <> Grande Valse brillante avec Introduction et Coda (Kl.; Widmung an Franz Hünten) op. 12 [1835]; D-OF <> Mélange sur des Motifs favoris de l’Opéra: Fra Diavolo d’Auber (Kl.) op. 13 [1834]; D-OF <> Zwölf kurze und vermischte Orgelstücke mit und ohne Pedal zu spielen op. 14 ([Nr. 2 der Orgelsachen]; Widmung an den großherzogl. hess. Schulrat W. Hesse), Mainz: Schott [1836]; D-B, D-Mbs (digital; dort auch autogr. Stichvorlage digital), D-SPlb, I-PAc – 3. verb. Ausg. Offenbach: André [ca. 1862]; D-B, D-OF <> Sechs Vor- und Nachspiele verschiedenen Characters (Org.) op. 15 [Nr. 3 der Orgelsachen], Bonn: Simrock [1836]; CZ-Bm, D-B, I-VEc <> Neun Orgelstücke verschiedenen Charakters op. 16 (Nr. 4 der Orgelsachen) [1838]; CZ-Bm, D-B, D-OF – 3. verb. Aufl. D-B, D-F <> Sonate (Kl. 4ms) op. 17 [1834]; D-OF <> Fantaisie brillante sur des Motifs favoris de l’Opéra: Norma de Bellini (Kl.) op. 18 [1836]; D-OF, D-Ru <> Drey Adagios und zwey Trios (Org.) op. 19 (Nr. 5 der Orgelsachen) [1838]; CZ-Bm, D-B, D-Mbs, D-OF, GB-Lbl – 3. Aufl.; D-B <> Variations sur un Air favori de Bellini (Kl. 4ms) op. 20 [1837]; D-Mbs, D-OF <> 12 Orgelstücke zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienste op. 21 (Nr. 6 der Orgelsachen), Wien: Haslinger [1840]; A-Wn, ehem. D-B, GB-Ouf – 2. Aufl. Offenbach: André [1860]; D-B, D-F, D-OF <> Retour du Printemps. Rondo pastoral avec introduction (Kl. 4ms) op. 22 [1840]; D-B, D-OF <> Neun Orgelstücke verschiedenen Characters zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienste op. 23 (Nr. 7 der Orgelsachen), Berlin: Trautwein [1843]; D-B, I-Rama <> Erinnerung an die Schweiz. Drei Lieder (Sst., Kl.), Basel: Hegar; CH-Bu, CH-SO, CH-Zz – daraus einzeln: O Schweiz, wie bist du (Sst., Kl.) op. 24 [ca. 1847]; D-B, D-OF <> Zwölf Orgelstücke verschiedenen Charakters op. 26 (Félix Danjou gew.; Nr. 9 der Orgelsachen) [1846]; ehem. D-B, D-Bhm (digital), D-OF <> Lieder aus der Schweiz op. 27 (2. Folge der Lieder) [1846]; D-OF <> Zwölf Orgelstücke verschiedenen Charakters op. 28 (Nr. 10 der Orgelsachen) [ca. 1847]; D-B, D-OF <> Erinnerung an Wilhelmsbad (Kl. bzw. Kl. 4ms) op. 29 [1849]; D-B (unter Jean Baptist André), D-OF – auch als Nr. 31 der Reihe Tanz-Salon. Auswahl beliebter Tänze für Pianoforte <> Zwölf Orgelstücke verschiedenen Charakters op. 30 (Nr. 11 der Orgelsachen) [ca. 1850]; CZ-Bm, D-B, D-OF <> Zwölf Orgelstücke verschiedenen Charakters zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienste op. 31 (Nr. 12 der Orgelsachen) [1853]; CZ-Bm, D-B, D-OF <> Zwölf Jugendlieder (3st. Frauen- oder Jugend-Chor) op. 32 [1854]; D-OF, D-SPlb, GB-Ouf <> Sancta Maria (SATB, Org.) op. 33 [1855]; CH-Zz, D-OF <> Variationen über ein Originalthema von Mozart (Kl.) op. 34 [1855]; D-B, D-OF <> 24 Tonstücke für die Orgel zu vier Händen. Zunächst für den Gebrauch in Schullehrer-Seminaren und Präparanden-Instituten, sowie größtentheils auch beim öffentlichen Gottesdienste op. 35 [1859]; D-B, D-NBsb, D-OF, GB-Cu – daraus: Zwölf Orgelstücke zum gottesdienstlichen Gebrauche (Org. 2hd.) op. 35B (Nr. 13 der Orgelsachen) [1862]; D-B, D-F, D-Kbeer (spätere Aufl.), GB-Lbl <> Frühlings Erwachen. Walzer (Kl.) op. 36 [1859]; D-B, D-OF <> Neun Orgelstücke verschiedenen Charakters op. 37 („seinem Freunde“ Friedrich Wilhelm Rühl gewidmet; Nr. 14 der Orgelsachen) [1863]; D-B, D-B, D-Kbeer (spätere Aufl.), D-OF, F-Pn <> Six Morceaux amusants (Kl. 4ms) op. 38 [1864]; D-OF, GB-Lbl <> Zwölf Orgelstücke zum gottesdienstlichen Gebrauche op. 39 (Nr. 15 der Orgelsachen) [1864]; D-B, D-F, D-OF, GB-Lbl <> Drei Choräle (Org.) op. 40 (Nr. 16 der Orgelsachen) [1864]; D-B, D-OF, GB-Lbl <> Amusement en forme d’un Rondeau (Kl. 6ms bzw. 2 Vl., Vc.) op. 41 [1866]; D-B, D-OF, GB-Lbl <> Acht Choralvorspiele (Org.) op. 42 (Nr. 17 der Orgelsachen) [1867]; D-B, D-OF <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 43 (Lieder und Gesänge 3. Heft) [1867]; D-OF <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 44 (Lieder und Gesänge 4. Heft) [1867]; D-OF <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 45 (Lieder und Gesänge 5. Heft) [1867]; D-OF <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 46 (Lieder und Gesänge 6. Heft) [1867]; D-OF <> 3 Märsche (Kl. 4ms) op. 47 [1870]; D-B, D-OF <> 7 Lieder (Sst., Kl.) op. 48 [1870]; D-OF <> Neun Tonstücke verschiedenen Charakters (Org.) (1. Heft) op. 49 (Nr. 18 der Orgelsachen) [1871]; D-B, D-OF, D-Rp <> La Bienfaisance. Nocturne (Kl.) op. 50 [1871]; D-OF, GB-Lbl <> Neun Tonstücke verschiedenen Charakters (Org.) (2. Heft) op. 51 (Nr. 19 der Orgelsachen) [1871]; D-B, D-Mbs, D-OF, D-Rp <> L’Allegresse. Rondo (Kl.) op. 52 [1871]; D-OF <> Neun Tonstücke verschiedenen Charakters (Org.) (3. Heft) op. 53 (Nr. 20 der Orgelsachen) [1871]; D-B, D-OF, D-Rp <> L’Inconstance. Impromptu (Kl.) op. 54 [1871]; D-OF <> Neun Tonstücke verschiedenen Charakters (Org.) (4. Heft) op. 55 (Nr. 21 der Orgelsachen) [1871]; D-B, D-OF; D-Rp <> Ich weiss, dass mein Erlöser lebt (Sst., Kl., Vc.) op. 56 [1871]; D-B, D-OF <> Lieder und Gesänge (Sst., Kl.) op. 57 (7. Heft) [1875]; D-OF <> Lieder und Gesänge (Sst., Kl.) op. 58 (8. Heft) [1875]; D-OF <> Musikalischer Familienkreis. Eine Sammlung von Tonstücken ernsten und heiteren Inhalts (Kl. 4ms) op. 59 (Suite 1 und 2) [1875]; D-B, D-OF, GB-Lbl <> Sieben Tonstücke verschiedenen Charakters (Org.) op. 60 (Nr. 22 der Orgelsachen) [1876]; D-B, D-OF, GB-Lbl, I-Mc <> Sieben Tonstücke verschiedenen Charakters (Org.) op. 61 (Nr. 23 der Orgelsachen) [1876]; D-B, D-OF, GB-Lbl, I-Mc <> Lieder und Gesänge (Sst., Kl.) op. 62 (9. Heft) [1876]; D-B, D-OF <> Musikalischer Familienkreis. Eine Sammlung von Tonstücken ernsten und heiteren Inhalts (Kl. 4ms) op. 63 (Suite 3) [1877]; D-B, D-OF <> Musikalischer Familienkreis. Eine Sammlung von Tonstücken ernsten und heiteren Inhalts (Kl. 4ms) op. 64 (Suite 4) [1877]; D-B, D-OF <> Voluntaries for the Organ op. 65 (No. 24 of Organ Works), London: Augener [1878]; D-B, GB-Lbl, GB-Ouf <> Drei geistliche Chöre (3st. Frauen- oder Jugend-Chor) op. 66 [1880]; D-B, D-OF <> Voluntaries for the Organ op. 67 (No. 25 of Organ Works), London: Augener [1879]; D-B <> Benedictus (gem. Chor, Org.) op. 70 (postum) [1895]; D-B, D-OF <> Lehrwerke: Anleitung zum Selbstunterricht im Pedalspiel 1834; CH-Bm, D-B, D-F (digital), D-KNh, F-Pn <> Kurzgefasste Harmonielehre, zunächst für Musikfreunde und solche, welche mit Musik überhaupt sich beschäftigen und darüber sich belehren wollen 1865; D-B, D-F, GB-Lbl <> Kurzgefasste theoretisch-praktische Orgel-Schule op. 25 [1844]; A-Wn, D-B (1.–3. Aufl.), D-OF (1.–3. Aufl.), GB-Lbl (2. Aufl.) – daraus separat: vermischte Stücke bzw. 4-stimmige Choräle op. 25a bzw. 25b; D-B, D-OF <> Bearbeitungen: Klassische Tonstücke deutscher Meister älterer und neuerer Zeit (Kl. 4ms), 1.–4. Lief., Berlin: Trautwein [1845, 1846] – 5. Lief. Offenbach: André [1850] <> zahlreiche weitere Arrangements sowie Neuausgaben, etwa von Werken Haydns, Mozarts und Beethovens; s. Kat. André 1900

Quellen — Adressbücher Frankfurt <> NN., [Nekrolog], in: Signale für die musikalische Welt Nr. 32 (Apr.) 1880, S. 505 <> Didaskalia 3. Juli 1841, 13. Juli 1841, 10. März 1846, 15. Mai 1854, 9. Jan. 1867, 10. März 1867, 25. Febr. 1870, 9. Juni 1870 u. ö.; Neue Zürcher Zeitung 2. März 1846; Musikalisches Wochenblatt 4. März 1870; AmZ s. Reg. <> GollmickH <> MMB <> Kat. André 1900

Literatur — André 1963, S. 120–121

Hörbeispiel: Julius André, La Bienfaisance. Nocturne op. 50 (Aufnahme von Jens Barnieck, mit freundlicher Genehmigung)

Abbildung 1: Julius André, Portraitfoto um 1864, in: André 1963, S. 120

Abbildung 2: Titel der autographen Stichvorlage der Adagios op. 19 mit (aus welchen Gründen auch immer) getilgter Widmung an Franz Xaver Schnyder von Wartensee; D-OF

Abbildung 3: Titel der Orgelstücke op. 37, spätere Auflage (nicht vor 1871); D-Kbeer


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Nach dem Besuch der Darmstädter Handelsschule (bis 1833) trat August André, der im Elternhaus selbstverständlich Musikunterricht erhalten hatte, in die Musikalienhandlung seines älteren Bruders Carl August in Frankfurt (C. A. André) ein. 1840 übernahm er von seinem Vater die Leitung des Offenbacher Verlagshauses. André war Mitglied des Sängervereins seiner Heimatstadt, für deren Belange er sich nicht nur in seiner Position als Stadtverordneter (seit 1849), etwa durch sein Engagement im Armenverein, einsetzte. 1850 schloss er die Ehe mit Karoline Rückert aus Bessungen (1819–1863), Tochter eines großherzoglichen Zollinspektors.

Werke (sämtlich bei André in Offenbach erschienen) — Zwölf Rondinos über beliebte Themas (Kl. 4ms), 2 Hefte [1839]; A-Wn, D-B, D-OF <> Der Opernfreund am Pianoforte. Eine Sammlung von Potpourri’s […] etc., bzw. L’ami des Opéras (Kl.), Bd. 1–4 [1840–1843] mit je 6 Nummern. Diese in Bd. 1 zudem gezählt als Andrés opp. 15–20, weiterhin Bd. 2 als op. 22 (6 Compositions), Bd. 3 als op. 23, Bd. 4 als op. 24; D-OF (komplett), einzelne Hefte in D-B, D-BNu, D-Mbs (Bd. 3 Nr. 6 mit Sammeltitel zu op. 23, digital)

Quellen — Briefe (u. a. an Schott in Mainz; D-B (15, 1852–1873) und an Friedrich Wilhelm Jähns; D-B (5, 1869–1879)) s. Kalliope <> Nachruf in: Offenbacher Zeitung 9. Nov. 1887 (s. André 1963, S. 115–118 <> MMB <> Kat. André 1900

Literatur — André 1963, bes. S. 115–119 <> Constapel 1998

Abbildung 1: August André, Portraitfoto um 1880, in: André 1963, S. 116

Abbildung 2: Titelseite der Zwölf Rondinos; D-OF


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Johann (Jean lt. Taufeintrag) Baptist André, das Nesthäkchen der Familie Johann Anton Andrés, verdankte den ungeliebten Vornamen seinem Wiener Taufpaten, dem Klavierfabrikanten Johann Baptist Streicher, der mit dessen 21 Jahre älteren Schwester (Auguste, * Offenbach 22. Mai 1802) verlobt war. Dass die musikalische Unterweisung innerhalb der vielköpfigen Familie sonderlich geregelt vor sich ging, wird man angesichts der autobiographischen Erinnerungen aus den 1840er Jahren nicht anzunehmen haben; die externen Lehrer Aloys →Schmitt und Ferdinand Keßler in Frankfurt mögen für eine gewisse Ordnung und Besonnenheit gesorgt haben. Der junge Mann, der in der Rückschau mit seinem „Widerwillen gegen jede ernste Beschäftigung“ kokettierte, gründete schon als 13jähriger in Offenbach einen Orchesterverein, dem im Laufe der Zeit sogar Profis beitraten, und später, beispielsweise 1841 in Usingen, ließ er sich in der Region hier und da als Pianist bzw. Klavierbegleiter hören. Musikalischer Höhepunkt seiner Jugendjahre war sicherlich die Aufführung seiner Trauerkantate zu Mozarts 50. Todestag 1841 im Frankfurter Geschäftshaus seines Bruders Carl August (3), was Carl Guhr zum Anlass nahm, in der Fachpresse „auf diesen jungen und genialen Komponisten aufmerksam [zu] machen, von dem die musikalische Welt viel erwarten darf“ (AmZ 9. Febr. 1842, Sp. 117). Wann genau Johann Baptist nach Berlin ging, um bei Siegfried Dehn und Wilhelm Taubert Privatunterricht zu nehmen, wissen wir nicht; auch ist noch unbekannt, wann er dort Adolf Graf von Königsmarck, den Adjutanten des Kronprinzen Wilhelm, erstmals begegnete. Jedenfalls genoss er dessen Protektion und lebte (mutmaßlich in der Funktion eines Hauspianisten sowie Musiklehrers der Kinder – Tochter Anna ist Widmungsträgerin der Lieder op. 14) in dessen Berliner Stadtpalais bzw. seit 1851 auch auf dessen Landgut Berlitt in der Ostprignitz. Spätestens seit der Eheschließung der Königsmarck-Tochter Elisabeth mit dem brandenburgischen Erbhofmeister (und Librettisten) Gustav Heinrich Edler von Putlitz im Jahre 1853 kam auch mit Letzterem und seiner Familie (vgl. die Widmung der Lieder op. 15) ein enger Kontakt sowie ein kreatives Miteinander zustande, das sich etwa in der Aufführung gemeinsamer Bühnenwerke auf dessen Landsitz (Gut Retzin) zeigt; die Tatsache, dass Friedrich von Flotows Oper Rübezahl auf ein Libretto von Putlitz’ 1853 in Frankfurt aufgeführt wurde und André es war, der gleichzeitig den Klavierauszug vorlegte (und im familieneigenen Verlag in Offenbach veröffentlichte), deutet auf ein weitreichendes Beziehungsgeflecht hin. Ebenfalls 1853 durfte André, den Königsmarck kurz zuvor bei Hof eingeführt hatte, der preußischen Königin Elisabeth sein Op. 17 widmen. Nicht lange danach (1858) ernannte ihn Herzogin Friederike von Anhalt-Bernburg zu ihrem Hofpianisten; ob sich André zu diesem Zeitpunkt bereits in der Residenzstadt Ballenstedt niedergelassen hatte, wo er bis Ende der 1870er Jahre lebte, wissen wir noch nicht; klar ist dagegen, welchem Umstand er die Verleihung der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft durch den dänischen König verdankte: Christian IX. war ein Bruder der Herzogin. Im April 1878 heiratete Jean Baptist André in Offenbach seine 28 Jahre jüngere Nichte Luise (* Offenbach 10. Dez. 1851 | † Bern 1. Febr. 1915); die Fachpresse hatte schon im Februar die Verlobung bekannt gemacht, und man hat damals über die Hintergründe sicher ebenso spekuliert wie man es noch heute tun kann. Jedenfalls erkrankte André, der in Frankfurt seinen Wohnsitz nahm, alsbald schwer. Seine „geniale, liebenswürdige, witzsprühende Natur“ (Nekrolog) mag ihn dazu veranlasst haben, seit 1873 als Komponist bzw. Bearbeiter bisweilen unter dem Namen André de St. Gilles (u. ä.) zu figurieren, womit er sich auf den Herkunftsort der Familie André bezog.

Werke (Wenn nicht anders erwähnt, bei André in Offenbach erschienen; zu den überwiegend in D-F handschriftlich überlieferten Kompositionen, darunter eine Carl Guhr gewidmete Ouverture, vgl. RISMonline – einige Manuskripte auch in D-OF; s. weiter unten) — An das Bildnis der abwesenden Mutter (Sst., Kl., Vc. oder Vl. ad lib.) op. 2 [1840]; D-B, D-Mbs, D-OF <> Impromptu en forme d’Etude (Kl.) op. 9 [1846]; D-OF <> 2 Morceaux de Salon (Kl.) op. 10 [1846], D-OF <> Kleine Kantate (3 Sst., Kl.; „Seid gegrüsst, ihr Feierstunden“) op. 11; D-B, D-OF <> Le Papillon (Kl.) op. 13 [1846]; D-OF <> Acht Lieder (Sst., Kl.) op. 14 (Widmung an Gräfin Anna von Königsmarck); D-B, D-Bhbk, D-Bhm, D-Mbs (digital), D-OF <> Acht Lieder (Sst., Kl.) op. 15 (Widmung an Auguste zu Putlitz) [1853]; D-B, D-Bhbk, D-Bhm, D-Mbs (digital), D-OF <> Trost. Gesänge geistlichen Inhalts op. 17 [bis] (Widmung an Königin Elisabeth von Preußen), Berlin: Bote & Bock [1853]; D-B, D-Mbs (digital) <> Ouverture de Concert sur 2 thèmes américains (Orch.) op. 17 [1860]; D-Cl (auch handschr. Part.) <> Bilder aus dem Volksleben. Fünf Lieder heitern Inhalts (Sst., Kl.) op. 18 [1855]; D-B, D-Mbs (digital), D-OF <> (als A. de St. Gilles) Die Verlobung der Jungfrau. Characterstück (Kl.) op. 22 [1873]; D-B, D-OF <> (als A. de St. Gilles) Impromptu. Lied ohne Worte (Kl.) op. 23; D-OF <> (als A. de St. Gilles) Die Weihnachtsglocken. Paraphrase über das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ (Kl.) op. 24 [1874]; D-B, D-OF <> Im bayerischen Hochland. 2 Idyllen (Kl.) op. 26 [1863]; D-B, D-OF <> Deux Chants du Crépuscule (Sst., Kl.) op. 27, Berlin: Paez [1863] <> Marsch der Mohren aus Shakespeares Was ihr wollt (Orch. bzw. Kl. 4ms bzw. Kl. 2ms) op. 28 [1866]; D-B (Kl.), D-OF <> Fantaisie brillante de deux thêmes de l’Opéra Oberon (Kl.) op. 29 [1866]; D-B <> Trauer-Marsch (Kl.) op. 30 [1867]; D-B, D-OF <> Kleine Weihnachts-Cantate (3 Sst., Kl.) op. 31 [1867]; D-B, D-OF <> Marsch der Grazien. Bluette (Kl.) op. 31 [bis] [1868]; D-B <> (gem. mit Robert Emil Bockmühl) Czar & Zimmermann. Caprice brillante (Kl., Vc.) op. 32; D-OF <> Der lustige Postillion. Heiteres Impromptu (Kl.) op. 33 [1869]; D-B, D-Cl, D-OF <> Chinesen-Polka (Kl.) op. 34, Berlin: Paez [1869] <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 34 [bis], [1873]; D-OF <> Lied Der Heini von Steier (Sst., Kl.) op. 35 [1871]; D-B, D-OF <> Reminiscences opératiques. Fantaisies sur des thémes d’Opéras favoris (2 Kl.) op. 36 [1871]; D-B, D-Mbs (digital), D-OF <> Gavotte (Air) Louis XIII. Paraphrase op. 40 [1872]; D-OF <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 41 [1872]; D-B; D-OF <> Sechs Lieder (Sst., Kl.) op. 42, Berlin: Schlesinger [ca. 1872]; D-OF <> Lied Mondschein (Sst., Kl.) op. 46 [1873]; D-Cl, D-Mbs, D-OF <> Acht Lieder (Sst., Kl.) op. 47 [1873]; D-B, D-OF <> Ave Maria aus Humboldt’s und Bonplan’s Reisen in Südamerika (3st. Frauen- oder Jugendchor, Kl.) op. 48 [1873]; D-B, D-OF <> Musikalisches Septennat (Kl.) op. 51, Berlin: Barth [1875] <> (als A. de St. Gilles) Trennung von Gabriella Ferrari (Kl.) op. 53 [1875]; D-OF <> Hochzeitsmarsch aus Shakespeares „Was ihr wollt“ (Kl. 4ms) op. 55 [1879]; D-OF <> einige Lieder und Klavierstücke ohne Opuszahl <> Festmarsch zum hundertjährigen Jubiläum der Joh. André’schen Musikverlags Handlung in Offenbach a/M. componirt von dem jüngsten Enkel des Gründers; D-OF (unvollständiges Autograph, dat. 1874) <> Bearbeitungen: Klavierauszüge zu Opern von Friedrich von Flotow (Rübezahl, Offenbach: André [1853]) und Bolko Graf von Hochberg (Der Wärwolf unter dem Pseudonym J. W. Franz, Offenbach: André [1875]) <> zahlreiche weitere Arrangements für André

Quellen — KB Offenbach (französisch-reformiert); Standesamtsregister Offenbach <> Adressbücher Frankfurt und Berlin <> Briefe: s. Kalliope <> Brief von Friedrich von Flotow an André, 17. März 1854; D-B (digital) <> Brief an Bruder August (3), Berlin 17. Mai 1851, in: André 1963, S. 132–133 <> Erinnerungen [nach 1842], in: André 1963, S. 123–131 <> GollmickH <> NN., [Nekrolog], in: Signale für die musikalische Welt Nr. 4 (Jan.) 1883, S. 55 <> Didaskalia 3. Nov. 1841; AmZ 9. Febr. 1842; Neue Berliner Musikzeitung 31. Okt. 1853, 18. Jan. 1854, 14. Okt. 1857, 12. Mai 1858, 18. März 1868, 13. Apr. 1870, 28. Febr. 1878, 19. Nov. 1885; Wiener Zeitung 16. Dez. 1882; Signale für die musikalische Welt Nr. 35 (Mai) 1876, S. 548 (Rezension op. 51); Musikalisches Wochenblatt 21. Dez. 1882 (Todesmeldungen) <> Kat. André 1900 <> MMB <> Pazdírek <> StiegerO

Literatur — André 1963, bes. S. 132–133

Abbildung 1: Jean Baptist André, Portraitphoto um 1865, in: André 1963, S. 122

Abbildung 2: autographer Titel des Festmarschs zum Jubiläum des Verlags André (1874); D-OF


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Obwohl Carl – nicht ungewöhnlich im Hause André – bereits als Kind professionellen Musikunterricht (Violin- und vor allem Klavierspiel) erhielt und eine offenbar überdurchschnittliche Begabung zeigte, bestimmte ihn die Familienpolitik zum Kaufmannsberuf. So trat er nach dem Besuch der Realschule 1871 als Lehrling in das Offenbacher Verlagshaus ein, in dem er jedoch gleichzeitig erstmals eine Komposition aus seiner Feder veröffentlichen und hiermit ein nicht übersehbares Zeichen hinsichtlich seiner Ambitionen setzen durfte. Nach Abschluss seiner Ausbildung unternahm er – wohl zur Vertiefung seiner Erfahrungen auf musikalischem Gebiet – eine längere Reise, die ihn u. a. nach Frankfurt, Leipzig, Köln und Paris führte; im Winter 1879/80 besuchte er Nordamerika. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Adolf wurde Carl am 1. Juni 1880 Mitinhaber (offiziell Teilhaber mit dem Vater) des Offenbacher Verlagshauses, das beide nach dem Tod des Vaters auch gemeinschaftlich weiterführten, wobei Carl für die kaufmännischen Belange verantwortlich zeichnete. Nach dem Tod ihres Inhabers August Hegar ging 1894 auch die von Carl August André (3) 1828 gegründete Frankfurter Musikalienhandlung C. A. André faktisch auf Carl André über; wobei sein Bruder Adolf im Handelsregister als Miteigentümer eingetragen wurde. Als Verleger und Musikalienhändler war Carl André auf regionaler und überregionaler Ebene in maßgeblicher Position in seinen Berufsverbänden tätig, als Offenbacher Bürger zudem Mitglied (teils auch Gründer) zahlreicher Vereine, etwa des Schlittschuh- und Ruderclubs, sowie „fast sämtlicher gemeinnütziger Vereine in Frankfurt a. M. und Offenbach a. M.“ (André 1963, S. 182). Sein soziales Engagement bildete jedenfalls teilweise den Hintergrund für seine schöpferische Tätigkeit: So war der Erlös der Aufführungen seiner Märchenerzählung Sandmännchen in der Frankfurter Viktoriaschule für „bedürftige Schülerinnen“ bestimmt (Frankfurter Zeitung 9. Dez. 1909); dezidiert wandte er überdies angesichts der „einseitigen Kultivierung des Männergesanges auch der Bildung und Unterhaltung von Frauenchören“ (Gemeinnützige Blätter 1914) seine Aufmerksamkeit als Herausgeber und als Verleger zu. Verheiratet war André seit 1880 mit der Offenbacher Seifenfabrikantentochter Elisabeth geb. Steeb (1859–1924); aus der Ehe ging August Hermann André (* Offenbach 1893) hervor, aus dessen Feder das Buch Zur Geschichte der Familie André (André 1963) stammt. Carl André starb während einer Erholungsreise.

Werke (sämtlich bei André in Offenbach erschienen; op. 19 blieb ungedruckt) — Elegie in Marschform (Kl.; „dem Gedächtnis der im deutsch-französischen Kriege 1870 bis 1871 Gefallenen“) op. 6, [1871]; D-B, D-OF <> Go on! Voraus! Marsch der Offenbacher Rudergesellschaft (Kl.; später arr. für Kavallerie- und Harmonie-Musik) op. 8 [1880 bzw. 1883]; D-B (Kl.), D-OF <> Deutsche Wehr (Kl. mit unterlegtem Text; später arr. für Salon-Orch.) op. 9 [1893]; D-B, D-OF <> Elfenreigen, Pizzicato-Capriccio (Kl.; später auch für Strq. bzw. Str.-Orch. m. Fl. u. Hrf. ad lib.) op. 10 [1896 bzw. 1898]; D-B, D-OF <> Andacht. Kleine Kantate (Sst., Chor, Kl.) op. 11 [1899]; D-B, D-OF – arr. f. Org. von Carl Heinrich Hartmann [1899]; D-B, D-OF <> Drachenfels. Kleine Kantate (3 Sst., Kl., Str.; auch KlA.) op. 12 [1902], D-B, D-F, D-OF – engl. Fassung (The Maiden’s Rescue) [1906]; D-B, GB-Lcm <> Trauungsgesang (4st. Mch.; „Gekommen ist der hohe Tag“) op. 15 [1908]; D-B, D-OF <> Heinzelmännchen-Symphonie (Kinder-Symphonie). Einzug, Chor, Tanz-Intermezzo und Abschied der Gnomen und Heinzelmännchen (Chor, Kl., Str., Kinder-Trp., Schlagwerk bzw. Chor und Kl.) op. 16 [1913] – untersch. Bearb. auch einzelner Teile, u. a. von Edmund →Kühn (2 Cornets à Pistons und Orch. bzw. Kl.) und Max Villinger (dass. mit Infanterie-Musik) [1914]; D-B, D-Kbeer, D-OF <> Willkommen. Marsch op. 17 [1902]; D-OF <> Rheingruss (Mch., „Gegrüsst sei, Sohn der freien Riesen“) op. 18 [1903]; ehem. D-B, D-OF <> Cantique jubilé (vierst. gem. Chor; augef. 1905) op. 19; D-OF (handschr. Part.) <> Zwiegespräch. Andante aus der kleinen Kantate „Andacht“ (Vl., Vc., Org. bzw. Harm.) op. 21 [1907]; D-B <> Sandmännchen. Märchenerzählung mit zwei- und dreistimmigen Chorliedern und Reigen. Zur szenischen Aufführung in Mädchenschulen und in Vereinen op. 22 (KlA.; Text: Marie Waldeck) [1910]; D-B – einzelne Nummern: Abendlied („Wenn die Blümlein sacht“), Lied und Reigen der Nixen („Aus verschwiegener Tiefe“), Lied und Reigen der Sterne („Von unserem Schein“), Lied und Reigen der Maurer („So rühren wir die Kellen“), Lied und Reigen der kleinen Köchinnen („Tripp und trapp“), Einlage Rheinisches Volkslied (bearb. von Franz Abt) – Textbuch 1909; D-B <> Herausgabe: Album für vierstimmigen Frauenchor [1914]

QuellenFrankfurter Sänger-Zeitung 22. März 1907; Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 7. Juni 1907; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 8. Juni 1894 (2. Morgenblatt; Auszug aus dem Frankfurter Handelsregister), 9. Dez. 1909 (3. Morgenblatt), 1. Juli 1914 (2. Morgenblatt; kurzer Nekrolog); Gemeinnützige Blätter für Hessen und Nassau (Frankfurt) 1. Aug. 1914, S. 295 <> Kat. André 1900; Nachtrag 1910; MMB

Literatur — André 1963

Abbildung 1: Carl André, Foto um 1908, in: André 1963, S. 179

Abbildung 2: Titelseite zu Fröhlicher Uebermut, ein Derivat aus Andrés Heinzelmännchen-Symphonie [1913]; D-Kbeer


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Wie sein älterer Bruder Carl erhielt auch Adolf André, der sicher nicht weniger an Begabung besaß, seit seiner Kindheit eine profunde musikalische Ausbildung. Er besuchte gleichfalls die Offenbacher Realschule (bis 1871) und hospitierte anschließend in Vorbereitung auf seine spätere Tätigkeit in Musikalienhandlungen in Leipzig (Anton Gustav Lichtenberger) und Frankfurt bei seinem Onkel (C. A. André); hinzu kam ein längerer Aufenthalt in Brüssel. In den Jahren 1877 bis 1879 durfte Adolf – anders als Bruder Carl – das Leipziger Konservatorium besuchen, um bei Carl Reinecke Musiktheorie und Klavier zu studieren. Gemeinsam mit Carl wurde Adolf André am 1. Juni 1880 Mitinhaber (offiziell Teilhaber mit dem Vater) des Offenbacher Verlagshauses, das beide nach dem Tod des Vaters auch gemeinschaftlich weiterführten, wobei Adolf die Verantwortung für die inhaltliche Ausrichtung des Verlags zukam. 1894 ging auch die Frankfurter Firma C. A. André offiziell auf die Brüder über, doch wurde faktisch Carl André deren Inhaber, während Adolf sich schwerpunktmäßig weiter dem Offenbacher Stammhaus widmete. Verheiratet war Adolf André mit der Bad Nauheimer Schuhmachermeisterstochter Maria Aurelia geb. Hess (1868–1950); beider Nachfahren sind es, die das Musikhaus noch heute führen. Dass Adolf André (im Gegensatz zu seinem Bruder Carl) nicht „selbstschöpferisch“ hervorgetreten ist, behauptet sein Neffe (André 1963, S. 181) zu Unrecht – der Fecht-Club-Marsch, den Adolf immerhin mit der Opuszahl 12 versah (was allerdings nicht viel heißen muss), war eben vollkommen vergessen; jetzt haben wir ihn wieder!

WerkeFecht-Club-Marsch (Orch. bzw. Kl. 2/4ms) op. 12, Offenbach: André [1878]; D-OF <> Herausgabe: Der Volksspiegel. Liederbuch für den Soldaten enthaltend eine Auswahl dem deutschen Volksgesang entnommener Lieder, Offenbach: André [1882]; D-B, D-OF

Quellen — Schülerverzeichnisse des Leipziger Konservatoriums <> Schülerverzeichnisse des Leipziger Konservatoriums

Literatur — André 1963, S. 180–182

Abbildung 1: Adolf André, Portraitfoto um 1904, in: André 1963, S. 181

Abbildung 2: Titelseite des Fecht-Club-Marschs op. 12; D-OF


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Ludwig André, Sohn eines Neffen von Johann Anton (2), des Opernsängers Hermann André (1812–1866), begann 1872 im Offenbacher Musikverlag seines Vormunds Johann August (5) eine kaufmännische Lehre. Nach Wanderjahren als Musikalienhandlungsgehilfe (1876–1880), während denen er auch die seit der Kindheit geförderten musikalischen Interessen pflegte, wurde er Mitarbeiter der Offenbacher Verlagsredaktion, deren Leitung er 1883 übernahm. Um seine musiktheoretischen Kenntnisse zu vertiefen, hatte er zuvor noch Privatunterricht bei Franz Magnus Böhme in Frankfurt genossen, von dem die auch für den Verlag wegweisende Anregung ausging, ein besonderes Augenmerk auf Volkslieder und Chorgesang zu richten. Trotz zwischenzeitlicher Pläne, sich aufgrund innerbetrieblicher Zwistigkeiten beruflich zu verändern, blieb André dem Offenbacher Haus schließlich bis zu seinem Tod treu und prägte dessen Verlagspolitik entscheidend. Hiervon nicht zu trennen war sein Engagement als Leiter des von ihm 1882 gegründeten Ludwig Andréschen Männerchors; außerdem dirigierte er seit 1885 den Offenbacher Orchesterverein und wurde 1899 Präsident des Maintal-Sängerbunds.

Werke (Wenn nicht anders angegeben, bei André in Offenbach erschienen; die Opus-Reihe ist nicht in jedem Fall chronologisch. In D-OF sind auch Stichvorlagen und weitere Herstellungsunterlagen überliefert.) — Klaviermusik (sofern bei André erschienen, vielfach auch in Fassungen für Kl.4ms, Kl. u. Vl. bzw. Fl., Zithern sowie für unterschiedliche Orch.-Besetzungen vorgelegt; vgl. die Angaben in den Katalogen): Rothkehlchen. Scherz-Polka op. 6, Dresden: Ries [1879]; GB-Lbl <> Auf die Mensur. Fechter-Marsch op. 16 („Dem Gauverbande mittelrheinischer Fechtclubs freundlichst gewidmet“) [1880]; D-Kbeer (3. Aufl.), D-OF <> Die schöne Winzerin. Salonstück in Rheinländer-Form op. 17; D-B, D-Kbeer, GB-Lbl <> Von Herzen zu Herzen. Polka-Mazurka op. 19 [1884]; CZ-Bu, D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> ’s Schützenlisl! Rheinländer-Polka op. 20 [1882]; D-B, D-BUDbierwisch, D-DS, D-F, D-Kbeer, D-KNh, GB-Lbl <> Mainwellen. Walzer op. 21 („Meinem Vetter Adolf André freundlichst gewidmet“) [1884]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> In dulci jubilo. Polka op. 23 [1886]; D-B, D-Kbeer <> Immer flott. Polka-Bluette op. 24 [1910]; D-B <> Vorwärts-Voran. Bicycle-Galopp (Trio mit Text) op. 25 („Dem deutschen & deutsch-österreichischen Velocipedisten-Bunde gewidmet“) [1883]; D-B, D-Kbeer, D-OF <> ’s Moorchen. Scherz-Polka (mit Text: „wau, wau“ etc.) op. 26 [1886]; D-B, D-Kbeer <> Schmeichelkätzchen. Polka-Mazurka op. 27 [1884]; CZ-Bu, D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Durch die Blume. Scherz-Polka op. 28 [1884]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Con amore. Rheinländer-Polka op. 32 [1884]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Könnt’ dieser Traum doch Wahrheit sein. Walzer nach Original-Melodien op. 33 [1884]; A-Wn, D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Die Ballkönigin. Quadrille op. 35 [1886]; CH-SO, D-B, D-Kbeer <> Ach, ich bin dir so gut! Walzer op. 36 [1884]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Der Minnesänger. Walzer op. 38 („Meinem Freunde Joseph Henrich gewidmet“) [1884]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Treuliebchen. Polka française op. 41 [1886]; D-B, D-Kbeer, GB-Lbl <> Herzen und Scherzen. Rheinländer-Polka op. 42 [1886]; D-B, D-Kbeer, GB-Lbl <> Lenz und Liebe. Walzer op. 45 [1886]; D-B, D-Kbeer <> Mädchenlaunen op. 48 [1887]; D-B, D-Kbeer, GB-Lbl <> Mit Gott für Kaiser und Reich! Deutscher Soldaten-Marsch (mit Benutzung des Soldatenlieds „Bei Waterloo stand eine Eiche“) op. 50 [1887]; D-B, D-Kbeer, D-OF <> Edelweiss. Polka Mazurka op. 51 [1886]; D-B, D-Kbeer, D-OF <> Alpenrosen. Walzer op. 54 („Meinem hochverehrten Freunde Thomas Koschat gewidmet“) [1886]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Klipp-klapp! Polka op. 55 [1887]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Hand in Hand. Polka-Mazurka op. 64 (seinem „Freunde Ludwig Buhl gewidmet) [1887]; D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Zwei Aeuglein blau. Rheinländer-Polka op. 65 [1887]; D-B, D-Kbeer, D-OF <> Wiener G’schichten. Polka française op. 71 („Herrn Th[eodor] F[ranz] Schild freundschaftlichst gewidmet“) [1887]; A-Wn, D-B, D-Kbeer, D-OF <> Kreuzfidel. Polka française op. 72 [1887]; D-B, D-Kbeer <> Toni. Quadrille op. 73 [1887]; A-Wn, D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Leichtbeschwingt. Polka op. 75 [1887]; A-Wn, D-B, D-Kbeer, D-OF <> Lieb’ Aennchen. Gavotte op. 76 (Widmung an seine Schwester Emmy Arnoldi geb. André in Gotha) [1887]; CH-SO, D-B, D-Kbeer, D-OF, GB-Lbl <> Herzblättchen. Gavotte op. 80 [1887]; CH-Zz, D-B, D-OF <> Helvetia. Polka-Mazurka op. 82 [1887]; CH-Zz, D-OF <> Bulgaren-Walzer (nach Motiven der Operette Der Bulgare von Carl Dibbern) op. 84 [1887]; D-B, D-OF <> Bulgaren-Quadrille (nach Motiven der Operette Der Bulgare von Carl Dibbern) op. 85 [1887]; D-B, D-OF <> Amazonen-Marsch (nach Motiven der Operette Der Bulgare von Carl Dibbern) op. 86 [1887]; D-B, D-OF <> Vivat Hassia. Patriotischer Marsch op. 92 [1887]; D-B, D-OF <> Notabene, unter uns. Marsch (nach Motiven der Oper Der Dukatenprinz von Bernhard Triebel) op. 93 [1887]; D-B, D-OF <> Turteltäubchen. Polka-Bluette op. 95 [1888]; D-B, D-OF <> Auf dem Meere, Walzer, Von der Eisenbahn, Dukatenprinz-Quadrille (nach Motiven der Oper Der Dukatenprinz von Bernhard Triebel) op. 96–98 [1888]; D-B, D-OF <> Casanova-Quadrille (nach Motiven der Operette Casanova in Paris von Franz Wagner) op. 101 [1890]; D-B, D-OF <> Kusshändchen. Polka-Mazurka op. 105 [1889]; D-B, D-OF <> Unter deutscher Flagge! Deutscher Rudermarsch op. 107 [1889]; D-B, D-Cl, D-Mbs, D-OF, D-SPlb <> Billet doux. Gavotte op. 114 [1890]; D-B, D-OF <> Im Maien zu Zweien. Walzer op. 115 [1890]; D-B, D-OF <> Wienerisch. Polka op. 116 [1890]; D-B, D-OF <> ’s Münchener Kindl. Rheinländer-Polka op. 117 [1890]; D-B, D-OF <> Liebeständelei. Walzer op. 118 [1890]; D-B, D-OF <> Krausköpfchen. Polka-Mazurka op. 119 [1891]: D-B, D-OF <> Letzte Runde! Neuer Radfahrer-Sport-Galopp op. 132 (1893); D-B, D-OF <> Hans Jörgel. Bauern-Polka op. 135 [1899]; D-OF <> Taubengirren. Polka-Mazurka op. 136 [1893]; D-B, D-OF <> Jérôme-Quadrille (nach Motiven der Oper Der Zaunkönig von Bernhard Triebel) op. 137 [1893]; D-OF <> Frühlingsboten. Scherz-Polka op. 139 [1893]; D-B, D-OF <> Christkindl-Gavotte op. 142 [1893]; A-Wn, CH-Zz, D-B, D-OF, D-SPlb, GB-Lbl <> Wie herzig! Polka élégante op. 143 [1893]; D-B, D-OF <> Rokoko. Gavotte op. 145 [1905]; D-B, D-OF <> Liebes-Poesie op. 146, Kopenhagen: Hansen [1895]; D-B <> Die Schalkhafte. Polka-Mazurka op. 147 [1896]; D-B, D-OF <> Silberglöckchen. Polka-Scherz op. 149 [1899]; D-OF <> Dornröschen. Mazurka op. 150 [1896]; D-B, D-OF <> Rheingold. Rheinländer-Polka op. 152 [1898]; D-B, D-OF Erika. Polka-Mazurka op. 154 [1898]; D-B, D-OF <> Meta-Gavotte op. 155 [1897]; D-B, D-OF <> Alpen-Zauber op. 156 [1897]; D-B, D-OF <> Après le bal masqué op. 159 [1899]; D-B, D-OF <> Fesche Dirndeln. Walzer op. 161 [1899]; D-OF <> Flüchtiger Gedanke op. 163 [1899]; D-B, D-OF <> Bei der Wiege. Fantasie-Walzer-Rondo op. 164 [1899]; D-B, D-OF <> Dem Muthigen gehört die Welt! Militärmarsch op. 165 [1899]; D-B, D-OF <> Lockenköpfchen. Polka-Mazurka op. 166 [1905]; D-B, D-OF <> Zur Zeit der Rosen op. 168 [1900]; D-B, D-OF <> Marienblümchen. Gavotte op. 169 [1900]; D-B, D-OF <> Wiegen und Wogen. Walzer im Biedermeierstil op. 174 [1912]; D-B <> Lurlei-Rheinländer op. 178 [1919]; D-B, D-OF, D-SPlb (digital) <> weitere Instrumentalwerke: Alpenveilchen. Ländler-Idylle (2 Vl., Kl.; zahlr. Bearb.) op. 100 [1889]; CH-Zz, D-B, D-Mbs, D-OF <> Auf hoher Alp! Ländler-Idylle (2 Vl., Kl.; zahlr. Bearb.) op. 140 [1893]; D-B, D-OF <> Auf der Kirchweih. Oberbairischer Gebirgsländler (3 Vl., Kl.) op. 157 [1897]; D-OF <> Auf Bergeshöh’. Ländler-Idylle (2 Vl., Kl.) op. 158 [1899]; D-B, D-OF <> Tegernsee. Ländler-Idylle (2 Vl., Kl.) op. 173 [1909]; D-B <> Vokalmusik: Schwank mit Gesang Adam und Eva (KlA., auch Einzelnummern; Part. leihweise) op. 46 [1887/1893]; D-B – daraus einzeln: Tschinn-Bum-Couplet op. 49 [1887]; D-B, D-OF <> Singspiel in einem Akt s’ Rösle op. 131 (Stimmen; KlA.), Leipzig: Siegel [1898]; D-B <> Rheinlied (Sst., Kl.; „Strömt herbei, ihr Völkerschaaren“) op. 30 [1883]; D-B, D-OF <> Pascha Sauerteig. Humoristische Solo-Scene (Sst., Kl.) op. 91 [1888]; D-B, D-OF <> Couplet Na, so komm’! (Sst., Kl.) op. 99 [1888]; D-B, D-OF <> 1813–1913. Deutscher Volksgesang in der Schlacht bei Leipzig (Mch.) op. 176 [1912]; D-B <> Mein Mütterlein (Mch.) op. 182 [1922]; D-B, D-OF <> Der Musikant von Hammerstädt (Mch.) op. 183 [1922]; D-B, D-OF <> Der Holderstrauch (Mch.) op. 184 [1922]; D-B, D-OF <> Der tote Soldat (Mch.) op. 185 [1922]; D-OF <> s’ treue Dirndl (Mch.) op. 188 [1924]; D-OF <> So muss mei Schätzle sei (Mch.) op. 189 [1924]; D-OF <> Juchhe! (Mch.) op. 190 [1924]; D-B, D-OF <> Der Himmel auf Erden (Mch.) op. 191 [1924]; D-B, D-OF <> An die Mägdelein (Mch.) op. 199 [1924]; D-B, D-OF <> Am sonnigen Rhein (Mch.) op. 200 [1924]; D-B, D-OF <> s’ Wiederfind’n (Mch.) op. 202 [1924]; D-B, D-OF <> Behüt’ dich Gott in stiller Nacht (Mch.) op. 203 [1926]; D-B <> Abend am Chiemsee (Mch.) op. 205 [1924]; D-B, D-OF <> (19) Salon-Couplets (Sst., Kl.), umfassen u. a. opp. 59, 60, 77, 81, 89, 112, 113 [1887ff.]; D-B, D-OF <> Volksliedbearbeitungen: Drei kleine Volkslieder aus Kärnten (Mch.) op. 39 [1884]; D-B, D-MZs, D-OF <> Drei deutsche Volkslieder (Mch.) op. 40 [1884]; D-B, D-OF <> Diandle tief drunt’ im Thal. Volkslied aus Kärnten (Mch.) op. 78 [1887]; D-B, D-OF <> Zwei Volkslieder aus Illyrien (Mch.) op. 79 [1887]; A-Wn, D-B, D-OF <> Aennchen lieb’. Böhmisches Volkslied (Mch.) op. 83 [1887]; D-B, D-OF <> Der Mond ist schon verblichen (Volkslied aus Böhmen; Mch.) op. 87 [1887]; D-B, D-OF <> Ständchen aus dem Süden (Volkslied aus Krain; Mch.) op. 88 [1887]; A-Wn, D-B, D-OF <> Da traurige Bua (Volkslied aus Kärnten; Mch.) op. 90 [1887]; D-B, D-OF <> Ein Seelied von Veldes (Volkslied aus Krain; Mch.) op. 103 [1889/90]; A-Wn, D-B, D-OF <> Unter der Linde (Illyrisches Volkslied; Mch.) op. 104 [1889/90]; A-Wn, D-B, D-OF <> Gute Nacht (Illyrisches Volkslied; Mch.) op. 106 [1889]; A-Wn, D-B, D-OF <> Thürmerlied (Slowenische Volkslied; Mch.) op. 108 [1889]; A-Wn, D-B, D-OF <> Schützen-Rast (Oberbayrisches Volkslied; Mch.) op. 109 [1889]; D-B, D-OF <> Meine Lieder (Illyrisches Volkslied; Mch.) op. 110 [1889]; A-Wn, D-B, D-OF <> Lebenswege (Illyrisches Volkslied; Mch.) op. 111 [1889]; A-Wn, D-B, D-OF <> Aus alter Zeit. (10) Altdeutsche Volkslieder (Mch.) op. 120 [1890]; D-B, D-Cl, D-OF <> Zwei schwäbische Tanzliedchen (Mch.) op. 121 [1890]; D-B, D-OF <> Sechs altdeutsche Volkslieder (Mch.) op. 122 [1892]; D-B, D-OF <> Drei alte Volkslied-Balladen (Mch.) op. 123 [1892]; D-B, D-OF <> Vier altdeutsche Volkslieder (Mch.) op. 124 [1892]; CH-Bu, D-B, D-OF <> Lieder aus Steiermark und Tirol (2 Sst., Kl.) op. 126 [1892]; D-B, D-OF <> (4) Deutsche Volkslieder (Mch.) op. 128 [1892]; D-B, D-OF <> Vier deutsche Volkslieder (Mch.) op. 130 [1892]; D-B, D-OF <> Deutsche Volkslieder (Mch.) op. 141 [1896/1900]; D-B, D-KNh, D-OF <> Drei scherzhafte Kärntnerlieder (Mch.) op. 148 [1899]; D-B, D-OF <> (2) Volkslieder aus Oberbaiern und Tirol (Mch.) op. 153 [1898]; D-B, D-OF <> Vier Volkslieder (Mch.) op. 162, Leipzig: Siegel [1899]; D-B <> Festgesang (Nach einer altdänischen Melodie; Mch.) op. 170 [1904]; D-B, D-OF <> (5) Volkslieder (Mch.) op. 172 [1904]; ehem. D-B, D-OF <> Deutsche Heimat. Nach einem rheinischen Volksliede (Mch.) op. 181 [1922]; D-B, D-OF <> weitere Bearbeitungen bzw. Herausgaben: Album hervorragend beliebter Tänze [1893]; D-B, D-OF <> Weihnachtslieder für gemischten Chor [1912]; D-B, D-OF <> zahlreiche weitere Bearbeitungen und Einrichtungen für den Verlag

Quellen — Brief Andrés an Ludwig Strecker (Fa. Schott, Mainz) 30. Apr. 1895; D-B (digital) <> Frankfurter Sänger-Zeitung 15. März 1907, 1. Aug. 1908; Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt 10. Aug. 1915 (1. Beilage; hielt Vortrag „Die Bedeutung und Macht des deutschen Liedes im Weltkrieg“); Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 11. Juni 1924 (Todesmeldung) <> Kat. André 1900 und Nachtrag 1910; Sonderkatalog No. 11. Werke für Männerchor, Offenbach: André [ca. 1905]

Literatur — André 1963, S. 213–216

Abbildung 1: Ludwig André, in: Sonderkatalog No. 11. Werke für Männerchor, Offenbach: André [ca. 1905], S. 30

Abbildung 2: Titel zur 7. Auflage des Bicycle-Galopps op. 25; D-Kbeer

Abbildung 3: Titel zur Rheinländer-Polka mit obligaten blauen Augen op. 65; D-Kbeer


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Hans André leitete den Verlag seit 1923, nachdem zuvor die Witwen Carls und Adolfs (8 und 9) in dieser Funktion tätig waren. Nach Hans Andrés Tod übernahmen seine Schwester und seine Witwe die Geschäftsführung, die 1971 auf Ute-Margrit André (1927–2004) überging. Ihr Sohn Hans-Jörg André ist seit 1992 Inhaber von Verlag und Musikalienhandlung (Musikhaus André).


Quellen — Verlagsarchiv André in Offenbach (vgl. hierzu Beer 2000, S. 480–482) <> Haupt-Katalog des Musikalien-Verlags von Johann André in Offenbach a/Main, Offenbach 1900; Nachtrag zum Haupt-Katalog, ebd. 1910 (ältere Kataloge in D-OF) <> Robert Schumann im Briefwechsel mit Carl August, Julius und Jean Baptiste André 1836 bis 1851, hrsg. von Anselm Eber, in: Schumann Briefedition Serie II, Bd. 16,1, Köln 2020, S. 307–326

Literatur zum Verlag allgemein — André 1963 <> Axel Beer und Gertraut Haberkamp, Art. André, in: MGG2P (dort weitere Literatur) <> Wolfgang Matthäus, Johann André Musikverleger zu Offenbach am Main. Verlagsgeschichte und Bibliographie, Tutzing 1973 <> Michael Twyman, Early lithographed music. A study based on the H. Baron Collection, London 1996 <> Britta Constapel, Der Musikverlag Johann André in Offenbach am Main. Studien zur Verlagstätigkeit von Johann Anton André und Verzeichnis der Musikalien von 1800 bis 1840, Tutzing 1998 <> 225 Jahre Musikverlag Johann André. Festschrift zum Jubiläum, hrsg. von Ute-Margrit André und Hans-Jörg André, Offenbach 1999, S. 39–44 <> Wolfgang Rehm, Mozarts Nachlass und die Andrés. Dokumente zur Verteilung und Verlosung 1854, Offenbach 1999 <> Axel Beer, Musik zwischen Komponist, Verlag und Publikum. Die Rahmenbedingungen des Musikschaffens in Deutschland im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, Tutzing 2000 <> ders., Das deutsche Musikverlagswesen um 1800 und die Stellung des Hauses André, in: Johann Anton André (1775–1842) und der Mozart-Nachlass, hrsg. von Jürgen Eichenauer, Offenbach 2006, S. 25–30 <> ders., Zur Frühgeschichte der musikalischen Lithographie am Mittelrhein, in: MittAGm 86 (2012), S. 15–27

Abbildung: Titel einer André-Ausgabe von 1920; D-Kbeer <> weitere Abbildungen von André-Ausgaben finden sich in den Artikeln Franz Abt, Hermann Algeier, Oskar Brückner, Henri Cramer, Johann Nikolaus Denninger, Alexander Dreyschock, Johann Philipp Freihold, Richard Genée, Georg Goltermann, Franz Gretscher, Franz Xaver Ludwig Hartig, Moritz Haupt, Hoffmann (Familie), Peter Horr, Gotthold Kunkel, Louis Liebe, Wilhelm Lutz, Johann Jacob Mendel, Peter Müller, Joseph Nesvadba, Philipp Jakob Riotte, Julius Sachs, Hans Michael Schletterer, Carl Seeger, Christian Spintler, Emil Steinkühler, Vollweiler (Familie), Karl Jakob Wagner, Benedict Widmann, Christoph Winkelmeier und Johann Valentin Wörner.


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/03/14 07:54
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