Kurt Oehl
OEHL, KURT (HELMUT) * Mainz 24. Febr. 1923 | † ebd. 11. Dez. 1996; Musikwissenschaftler
Kurt Oehl studierte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Romanistik. Nach seiner Promotion bei Arnold →Schmitz (1952) mit einer Arbeit zur Geschichte der deutschen Mozart-Übersetzungen erhielt er eine Anstellung als Dramaturg am Mainzer Theater. 1960 wurde Oehl Mitarbeiter im Musikverlag B. Schott’s Söhne, wo ihm vor allem die Redaktion der 12. Auflage des Riemann Musiklexikons (Personenteil L–Z, 1961, ab Buchstabe R; als Redaktionsleiter des Ergänzungsbands 1972 und 1975) oblag. Schließlich war er in den Jahren 1973 bis 1987 als akademischer Rat bzw. (seit 1979) Oberrat am Musikwissenschaftlichen Institut der Mainzer Universität tätig. Anstelle des im Dezember 1973 verstorbenen Karl Heinz Holler hatte er gleichzeitig die Funktion des Schriftführers der Arbeitsgemeinschaft für Mittelrheinische Musikgeschichte inne, und ab 1977 zeichnete er für die Schriftleitung der Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft verantwortlich. Insbesondere ist die von Hubert Unverricht herausgegebene erste Auflage des Lexikons Musik und Musiker am Mittelrhein (1974, 1981) untrennbar mit Oehls Namen verbunden – allenthalben finden sich in den überlieferten Unterlagen zum geplanten dritten Band die Spuren seines Wirkens. Aus Anlass seines 60. Geburtstags erhielt Kurt Oehl in Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste um das Theaterleben in Mainz die Rheingoldplakette in Bronze.
Werke — Beiträge zur Geschichte der deutschen Mozart-Übersetzungen, phil. Diss. Mainz 1954 <> Mozarts Figaro mit Singspieldialog von Knigge, in: Festschrift Christoph-Hellmut Mahling zum 65. Geburtstag, hrsg. von Axel Beer u. a., Tutzing 1997, S. 1043–1056 <> Art. Rodermann, Albert, und Zuckmeyer, Eduard, in: MMM1 <> Herausgaben: (gem. mit H. Federhofer) Peter Cornelius als Komponist, Dichter, Kritiker und Essayist, Regensburg 1977 (Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts 48) <> (gem. mit H. Unverricht) Musik in Darmstadt zwischen den beiden Weltkriegen, Mainz etc. 1980 (BzmM 18)
Quelle — Wilibald Gurlitt, Vorwort zum Personenteil L–Z der 12. Auflage des Riemann Musik-Lexikons, Mainz 1961, S. [V]
Literatur — Hubert Unverricht, Das Fach Musikwissenschaft und das musikwissenschaftliche Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, in: MittAGm 39 (1979), S. 486–507, bes. S. 497 <> NN., Dr. Kurt Oehl 60 Jahre, in: MittAGm 46 (1983), S. 229 <> Christoph-Hellmut Mahling, Kurt Oehl (24.2.1923–11.12.1996), in: MittAGm 66 (1996), S. 202
Abbildung: An Hubert Unverricht gerichtete Notiz (23. Mai 1984) von der Hand Oehls, die Alltagsnöte des Lexikographen dokumentierend: Der Autor eines Artikels „hat sich nicht mehr blicken lassen“; D-Kbeer – wir dürfen hinzusetzen, dass dies aus unserer Sicht ein Klagen auf ziemlich hohem Niveau darstellt, denn wir sind froh, wenn die von manchen Autorinnen und Autoren vollmundig versprochenen Artikel selbst sich irgendwann ‚blicken lassen‘!
Axel Beer