keyssner


KEYSSNER (auch Keyßner, Kaysner, Keißner), (FRIEDRICH) AUGUST * Frankfurt/M. 16. Okt. 1882 | † Nesselwang (Bayern) 9. Apr. 1958; Oboist, Komponist

Der Sohn des Schneiders Gottlieb Keyssner besuchte seit früher Jugend die Vorschule des Hoch’schen Konservatoriums (1892–1897 Schüler August Leimers) und studierte dort anschließend von 1897 bis 1901 Violine (bei Leimer sowie ein Semester bei Hugo Heermann) und Oboe (Robert Müns). Seine Brüder (Franz) Martin (* Frankfurt/M. 18. Febr. 1889 | † Langen 2. Febr. 1974) und Richard (Rudolf Christian) (* Frankfurt/M. 2. Jan. 1891 | † Russland 4. Jan. 1919) besuchten nach ihm ebenfalls die Vorschule bzw. das Seminar des Konservatoriums; seine Schwester Meta (Emma) Keyssner (* Frankfurt/M. 28. Juni 1902), die später in Bonn als Harfenistin tätig und seit 1943 mit dem Kammermusiker Willy Gösgens verheiratet war, hatte an Seminar und Vorschule zunächst Klavierspiel (1911–1918) und seit 1918 an der angegliederten Orchesterschule Harfe studiert.

Da er sich aufgrund großer Nachfrage nach seinen Kompositionen veranlasst sah, sich „nach einem Verleger umzusehen“, trat Keyssner 1902, zunächst erfolglos, mit dem Offenbacher Verlag André in Kontakt und bot diesem seine opp. 10 und 11 sowie drei Klavierstücke „zur Probe“ an (Brief vom 3. Dez. 1902; D-OF). Seit 1905 war er als Oboist (in der Nachfolge des Pensionierten Hugo Schaefer) Teil des Frankfurter Opernorchesters. Darüber hinaus spielte er Englischhorn und möglicherweise auch das Heckelphon – immerhin komponierte er für letzteres mindestens zwei Werke, darunter das Intermezzo (Am Hochzeitstag) op. 91 anlässlich der Eheschließung von Elsa Heckel, der Enkelin des Erfinders des Heckelphons, mit Franz Groffy im Jahr 1925. Keyssner wurde um die Mitte der 1940er Jahre pensioniert und lebte noch 1957 in Frankfurt/M.

WerkeHoch Salzburg! Marsch (Kl.) op. 10, Frankfurt: G. Bauer [1903]; D-B <> Sei tausendmal gegrüsst! (Sst., Kl.) op. 11, ebd. [1903]; D-B <> Autler-Marsch (Orch./Kl. mit Text; „dem Frankfurter Automobil-Club gewidmet“) op. 25, Offenbach: André [1911]; D-B, D-BABHkrämer, D-OF (auch handschr. Orch.-Stimmen) <> Das verrenkte Herz. Gesangs-Gavotte (Kl., Sst. ad lib.) op. 45, Frankfurt: Eichler [1917] <> Auf einsamer Wacht (Sst., Kl.) op. 52, Berlin: Lyra [1915]; D-Dl <> Blonde Liese schenk mir ein. Spielmannslied (Sst., Kl.) op. 77 („Herrn Opernsänger Adolf Plate in Freundschaft gewidmet“), Offenbach: André [1922]; D-B, D-BABHkrämer (s. Abb.), D-OF <> Intermezzo (Am Hochzeitstag) (Heckelphon, Org.) op. 91 [1925]; Ms. (Privatbesitz der Fa. Wilhelm Heckel, Wiesbaden) <> Im Waldesdom. Tonstück (Heckelphon, Org./Kl.) op. 94 [ca. 1925?]; Ms. (Privatbesitz der Fa. Wilhelm Heckel, Wiesbaden) – moderne Ausgabe, in: Spielbuch für Oboe und Klavier, Wien: UE (1988) <> André erfolglos angeboten und wohl ungedruckt blieben: ein Marsch (kl. Orch./gr. Orch./Miltiärmusik), aufgef. 1902 bei der Düsseldorfer Industrieausstellung, ein Lied (Sst., Kl.) und ein Volkslied (Sst., Kl. bzw. Tromba, Orch.)

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Personalakte in D-Fsa (Best. S2 Nr. 3710) <> Briefe an André in Offenbach (5, 1902–1904); D-OF <> Verlagsvertrag mit André in Offenbach (1910); D-OF <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums (1892/93–1906/07, 1911/12–1920/21) <> Almanach des Frankfurter Opern- und Schauspielhauses bzw. Frankfurter Theater-Almanach 1904–1942 <> Kleine Presse (Frankfurt) 13. Okt. 1914; Der Taunusbote 17. Juli 1917 <> Peter Hurd, Heckelphone / Bass Oboe Repertoire, bearb. und hrsg. von Holger Hoos, 22022, S. 58 <> Freundliche Mitteilungen von Dr. Gregor Huber (Landshut) (Sept. 2024)

Abbildung: Titelseite zu Blonde Liese schenk mir ein. Spielmannslied op. 77; D-BABHkrämer


Kristina Krämer

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  • Zuletzt geändert: 2024/09/24 09:35
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  • angelegt 2023/04/11 12:48