hugo


(auch Hug)

(1) Johann Georg * St. Peter (Schwarzwald) 1717 | † Aschaffenburg 15. Sept. 1779; Orgelbauer

(2) Johann Baptist * St. Peter (Schwarzwald) 11. Juni 1728 | † Rheinfelden 12. Jan. 1768; Bruder von (1), Orgelbauer

(3) Matthias * Aschaffenburg 24. Juli 1761 | † ebd. 10. Febr. 1823; Sohn von (1), Orgelbauer


(1) Johann Georg Hugo erlernte den Orgelbau bei Johann Georg Fischer in Freiburg, mit dem er gemeinsam 1740 nach Aschaffenburg kam. 1746 erhielt er das Bürgerrecht und nannte sich später kurmainzischer privilegierter Orgelmacher. Bereits 1772 erwarb Hugo das ehemalige Elisabethenspital, um dort einen Gewürzhandel zu beginnen. Seine Instrumente stehen in der oberrheinischen Tradition seines Lehrers, erkennbar am Aufbau der Prospekte sowie an ihrer Disposition. Neben seinen Neubauten ist Hugo bei zahlreichen Umbauten nachweisbar, so 1746 in Steinheim am Main oder 1752 in Heubach (ev.). Erhalten sind die Orgeln in Großostheim und Bad König, außerdem der Prospekt der Orgel in Mönchberg, die 1751 begonnen und erst 1765 von Konrad Wehr vollendet wurde (1899 durch op. 675 von Steinmeyer aus Oettingen im historischen Prospekt ersetzt), und Teile der Orgel in Reichenbach.

Werke (Auswahl) — 1744 Aschaffenburg, Jesuitenkirche (I/P/12), 1874 nach Königshofen a. d. Kahl transloziert, 1911 umgebaut; 1927 durch Blitzschlag schwer beschädigt, durch einen Neubau von W. Siemann (München) ersetzt <> 1747 Reichenbach I/P/12, 1873 durch ein Instrument von Georg und Gottlieb Rothermel (Zwingenberg) ersetzt <> 1749 Großostheim, Kreuzkapelle (I/P/10), 1804 repariert durch Konrad Zahn (Großostheim); 1992 restauriert durch Orgelbau Vleugels, Hardheim <> 1750 Seligenstadt, Pfarrkirche (II/P/16), 1817 von Philipp Albert Seuffert nach Hafenlohr transloziert und zu II/P/22 umgebaut; 1925 durch ein Instrument der Gebr. Link (Giengen) ersetzt <> 1750 Bad König (II/P/20) unter Verwendung der alten Orgel von Johann Josef Schleich (Lohr) als Rückpositiv; 1958 und 1968 umgebaut zu II/P/25 von Bosch (Darmstadt) <> 1773 Stockstadt, Leonhardskirche (I/P/12); nach einer Reihe von Umbauten im 19. und frühen 20. Jahrhundert Ausbau und Vernichtung 1963 <> 1778 Aschaffenburg, Unsere Liebe Frau (I/P/12), 1880 von Müller, Aschaffenburg, nach Erlenbach bei Marktheidenfeld transloziert und umgebaut; 1925 durch ein Instrument der Gebr. Link (Giengen) ersetzt.

Sein Sohn und Schüler Matthias Hugo (3), Schwiegersohn des am Untermain marktbeherrschenden Orgelbauers Zahn aus Großostheim, ist als Stadtrat in Aschaffenburg nachweisbar, allerdings nicht als Erbauer neuer Orgeln, sondern ausschließlich bei Reparaturen (so 1780 für die Kapelle des Heimathenhofs von Mespelbrunn, 1946 durch Leopold King ins Mespelbrunner Schloss transloziert).

Auch Johann Baptist Hug[o] (2) war Schüler von Fischer, dessen Nachfolge er 1753 antrat; er ist nachweisbar bei einer ganzen Reihe von Neubauten in Baden und der Schweiz, so 1752 in Freiburg, 1753 in St. Peter, 1754 in Efringen, 1755 in Freiburg-Georgen, 1756 in Brombach, Maulburg und Denzlingen, 1757 in Freiburg, 1758 in Binzen, 1760 in Freiburg (Jesuitenkirche, Ursulinen und St. Agnes) sowie in Lehen, 1762 in Holzen sowie um 1765 in Delsberg (CH) und 1768 in Zuzgen (CH).

Literatur — Hans Martin Balz, Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg, Marburg 1969 (= Studien zur hessischen Musikgeschichte 3) <> Bernd Sulzmann, Freiburger Orgelmacher des 17., 18. und 19. Jahrhunderts, in: Schau-ins-Land. Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins 98 (1979), S. 81–120 <> Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas, Historische Orgeln in Unterfranken, München und Zürich 1981 <> Fischer/Wohnhaas 1994


Birger Petersen

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  • Zuletzt geändert: 2022/05/21 20:49
  • von mb
  • angelegt 2020/09/04 13:16