huberm


HUBER, MATHIAS (auch Mathaeus) get. Mainz 29. Juli 1766 | † Höchst am Main (heute Stadtteil von Frankfurt/M.) 9. Mai 1817; Gastwirt und Komponist

Huber war etwa seit den 1790er Jahren (möglicherweise auch schon seit 1787) Wirt der Gaststätte Zum schwarzen Bären in Höchst am Main, die sein Vater Martin (1739–1773), Mainzer Bürger und Schiffer in der Zunft zum kleinen Anker, von dessen verstorbenen Schwiegervater Michael Bühner (auch Biener; ca. 1715–1763) übernommen hatte und die nach dem Tod Martin Hubers von dessen Schwiegermutter Margaretha (ca. 1722–1787) geführt wurde. Für eine musikalische Betätigung Mathias Hubers fehlt bislang ein sicherer Beleg. Wahrscheinlich ist er aber jener M. Huber, von dem mehrere Werke im Schott-Verlag erschienen – zuletzt ein Favorit Walzer von Höchst, den er für „die Frau Landbaumeisterin Knauer […] erst für Ganzes Orchester denn hernach auf [i]hr zudringliches Verlangen fürs Forte Piano gesetzt“ hatte und nicht herausrückte, als „Herr André in Of[f]enfbach, der zuweilen zu mir köm[m]t […] den Tanz sogleich mitnehmen [wollte]“ (M. Huber an Schott, Höchst 9. Jan. 1817). Man wird zudem annehmen dürfen, dass die Tanzmusik, die im Schwarzen Bären erklang, mitunter auch aus der Feder Hubers stammte. Im Zusammenhang mit seiner Todesmeldung zeigte seine Witwe Josephine (auch Josepha) Seyler (auch Seiler) (Heirat Mainz 27. Aug. 1791) in der Presse an, dass sie die Gaststätte weiterführen würde (in der Anzeige ist er als „Weinhändler und Gastgeber“ bezeichnet; Frankfurt Ober Postamts Zeitung 7. Juni 1817); 1821 erwarb Georg Wittich die Wirtschaft, die sich seit 1799 (und bis heute) in einem neu erbauten Haus auf dem Schlossplatz befindet.

WerkeZuschreibung nicht gesichert: Zwölff Waltzer (Kl.), Mainz: Schott [1802]; ehem. D-B <> Sechs Lieder (Sst., Kl.), ebd. [1802]; s. RISM H 7594 <> Walzer ([Kl.?]), 2. Partie, ebd. [1802] <> 12 Walzer (Orch.), ebd. [1803] <> 6 Walzer & 6 Anglaise (Orch.), ebd. [1804] <> Acht deutsche Lieder (Sst., Kl.), ebd. [1804]; s. RISM HH 7594a <> Six Valses (Kl.), ebd. [1812]; D-Mbs (digital) <> Favorit Walzer von Höchst (Kl.) (= Favoritwalzer Nr. 83), ebd. [1817]; CH-Zz, D-Mbs (digital) <> Außerdem ist es nicht auszuschließen, dass die [1798] im Verlag von Johann Gottlieb Pech unter dem Namen Huber publizierten Hefte 12 Allemandes op. 1, 6 Menuetts und 6 Anglaises op. 2 (sämtl. Kl. und sämtl. verschollen) von ihm stammen

Quellen — Kirchenindexkarten Mainz <> KB Höchst (kath.) <> Briefe M. Hubers an Schott (2, 1817); D-B <> Akte zum Gasthaus; D-Fsa (Best. S3 Nr. 3255) <> HmL <> Frankfurter Staats-Ristretto 26. März 1798 (Anzeige Pech); Frankfurter Frag- und Anzeige-Nachrichten 14. Apr. 1798 (Anzeige Pech), 29. Juni 1798 (Beilage) (Anzeige Pech), 21. Sept. 1798 (1. Beilage) (Anzeige Pech) <> Frankfurter Intelligenz-Blatt 18. Juli 1817 (1. Beilage) (Anzeige Kirchweihfest im Schwarzen Bären) <> Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung 7. Juni 1817 (Todesanzeige), 26. Apr. 1821 (Anzeige Kauf der Gaststätte)

LiteraturWebseite des Gasthauses zum Bären

Abbildung: Titelseite des Favorit Walzer von Höchst; D-Mbs


Kristina Krämer

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