Eichhorn (Familie)
(1) Johann Ludwig * Rohnstadt (heute Ortsteil von Weilmünster) 2. Febr. 1831 | † ebd. 17. Dez. 1898; Orgelbauer
(2) Heinrich * Weilmünster 9. März 1858 | † ebd. 1. Apr. 1939; Sohn von (1), Orgelbauer
Johann Ludwig Eichhorn (1), Sohn eines Ackermanns in Rohnstadt, erlernte das Orgelbauhandwerk bei Peter Weil in Weilmünster, heiratete am 23. Mai 1858 dessen Tochter Katharina Elisabeth und sicherte sich so dessen Werkstatt. Heinrich Eichhorn (2) wurde von seinem Vater ausgebildet und übernahm von ihm auch die Werkstatt. 1898 heiratete er Christine geb. Dokter; ihre Tochter Anna brachte 1923 den Orgelbauer Adolf Eppstein (* Weilmünster 1894) als Schwiegersohn in die Werkstatt, unter dessen Leitung diese bis in die 1960er Jahre existierte. Die Tätigkeit erstreckte sich hauptsächlich auf den Raum Weilburg sowie auf zahlreiche Wartungsverträge – so 1881 mit der Amtsbürgermeisterei Rechtenbach – und Reparaturen, etwa 1880 in Niederkleen, ab 1881 in Dornholzhausen, Volpertshausen und Ebergöns (Wetterau) (ev.), 1893 in [Fronhausen-] Sichertshausen (Lahn), 1894 in Münchholzhausen, 1899 in Hartenfels, 1909 in Alpenrod, 1912 in [Bad Endbach-] Günterod, 1921 in Gladenbach und 1926 in Niedertiefenbach (ev.). Das Instrument in Langenbach (Taunus) (ev.) von Friedrich Drauth (1770) hat Eichhorn 1886 von einer Kirche im Schöffengrund transloziert.
Werke (in Auswahl) — Johann Ludwig Eichhorn: 1872 Weilmünster (I/P/15); 1954 durch einen Neubau von Förster & Nicolaus ersetzt <> 1878/79 Hüttenberg-Hochelheim (ev.) (I/P/10) im historischen Prospekt, 1722 aus Griedel übernommen; 1906 ersetzt durch ein Instrument von Hugo Böhm (Gotha) <> 1893 Dickschied (I/P/8), 1993 überholt von Förster & Nicolaus <> Heinrich Eichhorn: 1895 Odenhausen (Lahn) (ev.) (I/P/7) hinter einem Prospekt von Georg Weishaupt (1739), vermutlich unter Verwendung einer Orgel aus Burgschwalbach; 1970 auf die Westempore transloziert, 1985/86 von Oberlinger auf den ursprünglichen Zustand renoviert <> 1899 Kirchvers (ev.) (I/P/7), 1953 mit einem neuen Spieltisch versehen, 1985 restauriert <> 1936 Eschbach bei Nastätten (IP/4), vermutlich ein Umbau eines Instruments von Christian Ernst Schöler
Quelle — KB Weilmünster
Literatur — Bösken 1967 <> Bösken 1975 <> Matthias Thömmes, Orgeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland, Trier 1981 <> Erco von Dietze, Kirche Langenbach – 1412–1986, Weilburg 1987 <> Bösken/Fischer 1988 <> Hermann Fischer, 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891–1991, Lauffen 1991 <> Fischer/Wohnhaas 1994
Abbildung 1: Die Orgel von Johann Ludwig Eichhorn in der ev. Kirche von Hüttenberg-Hochelheim (Foto vor 1906); Archiv der Kirchengemeinde
Abbildung 2: Die Orgel von Heinrich Eichhorn in der ev. Kirche von Kirchvers; Foto von Gerold Rosenberg
Birger Petersen (unter Verwendung von Vorarbeiten von Hermann Fischer (†))