Jacob Becker
BECKER, JACOB * Offenbach 28. Febr. 1792 | † Eltville 2. Jan. 1869; Lithograph und Verleger
Becker war unehelicher Sohn der Offenbacherin Charlotte Sophie Schmidt und des aus Fechenheim stammenden Webergesellen Johann Philipp Becker, die sich im Mai 1792 das Ja-Wort gaben. Letzterer war seit etwa 1795 bei André in Offenbach als Fabrikarbeiter angestellt und erhielt in den Jahren nach 1800 eine Ausbildung als Notenlithograph; vermutlich war auch Jacob Becker Mitarbeiter des Offenbacher Unternehmens, bevor er im November 1817 als Lithograph und nach Erlangung des Eltviller Bürgerrechts die dortige Schifferstochter Margarethe geb. Henrich heiratete. In seinem wohl alsbald eröffneten Verlag erschienen auch lithographierte Notenausgaben (u. a. Kompositionen von Carl Feye, Franz Xaver Ludwig Hartig, Carl Kräckmann und Ferdinand Sprenkel), und zwar in bemerkenswert ambitionierter Ausstattung. Zwar gingen zumindest einige der frühen musikalischen Verlagswerke nicht lange vor 1828 an Franz Zimmermann in Mainz über, doch ließ Becker noch bis um die Mitte des Jahrhunderts gelegentlich Musikdrucke erscheinen, wobei sein Sohn Johann Becker (* Eltville 9. Jan.1818 | † ebd. 13. Okt. 1871) seit den 1840er Jahren als Lithograph fungierte.
Quellen — KB Offenbach (ev.); KB Eltville <> Notizen von Adam Gottron in D-MZmi (Nachlass Gottron) <> Auskünfte von Frau Helga Simon (Stadtarchiv Eltville) <> HmL
Abbildung: Franz Xaver Ludwig Hartig, 24 kleine Orgelstücke mit oder ohne Pedal zum Gebrauche beim öffentlichen Gottesdienste op. 5 der Orgelstücke, Eltville: Becker [ca. 1820/22]; D-Hbierwisch
Axel Beer