faubel


(1) Franz * ca. 1735 | † Aschaffenburg 23. Nov. 1802; Militärmusiker

(2) Bartholomäus get. Mainz 8. Okt. 1769 | † München 8. Juni 1836; Sohn von (1), Militärmusikdirektor, Hofmusiker, Musiklehrer, Komponist, Arrangeur

(3) Johann get. Mainz 2. Febr. 1772 | † ebd. 7. Mai 1810; Sohn von (1), Musiker

(4) Georg Adam get. Mainz 11. Sept. 1778 | † Aschaffenburg 28. Aug. 1837; Sohn von (1), Militär- und Hofmusiker, Musiklehrer

(5) Peter get. Mainz 3. Aug. 1781 | † Aschaffenburg 19. Juli 1857; Sohn von (1), Militär- und Hofmusiker, Schlosstürmer

(6) (August) Joseph get. Aschaffenburg 12. Juni 1801 | † München 4. April 1875; Sohn von (2), Klarinettist, Militär- und Hofmusiker, Komponist

(7) Johann Philipp get. Aschaffenburg 14. Juli 1803 | † Paramaribo/Surinam 17. Nov. 1855; Sohn von (2), Klarinettist, Sänger, Musiklehrer, Komponist

(8) August Friedrich Leopold * Den Haag 25. März 1835 | † ebd. 25. Okt. 1873; Sohn von (7), Pianist, Klavierlehrer, Verwaltungsdirektor der Oper


(1)


Franz Faubel stand vom Jahr 1750 an als Militärmusiker in Mainzer Diensten und war Mitglied im Kurmainzer Regiment Lamberg der Mainzer Garnison. Im Jahr 1800 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Quellen — KB Aschaffenburg und Mainz <> Musikus Faubel an den Hofkriegsrat um Versetzung in Ruhestand; D-ASsta (SMZ 1409).


(2)


Wohl unter Aufsicht seines Vaters ausgebildet, trat Bartholomäus Faubel 1782 als Militärmusiker in die kurfürstliche Garnison zu Mainz ein und wurde 1796/97 leitender Militärmusikdirektor; sein Hauptinstrument war die Flöte, in zweiter Linie die Violine. Kriegsereignisse erzwangen vorübergehend und schließlich endgültig den Abzug aus Mainz und führten zu wechselnden Standorten: Aschaffenburg (1792/93, 1798 bis Febr. 1803), Regensburg (Febr. 1803 bis Juni 1808, unterbrochen vom Feldzug 1806/07), Aschaffenburg (ab Juni 1808). 1808 wurden die als Streicher und Bläser vielseitig einsetzbaren 16 Musiker gegen Streichung der Militäraufgaben dauerhaft zur Aschaffenburger Hofmusik gezogen, mit dem Übergang an das Königreich Bayern im Okt. 1814 aus dem Militär entlassen und größtenteils im März 1815 zu pensionierten Hofmusikern ernannt, wodurch sie dort weiterwirkten.
Militärmusik war nicht das einzige Betätigungsfeld, denn als Nebenverdienst spielte das Ensemble in Gasthäusern zu Unterhaltung und Tanz oder setzte sich in der Kirchenmusik ein: Faubel als Flötist 1789 am Mainzer Dom, mit Kollegen 1796/97 in anderen Mainzer Kirchen, 1793 und 1799 in der Aschaffenburger Stiftskirche. Faubel setzte in Aschaffenburg 1798 das Aufspielen in Wirtshäusern und bei Bällen fort, gab Konzerte, ließ sich in den 1802 eingeführten öffentlichen Winterbelustigungen engagieren und stellte 1800–1802 das Orchester für gastierende Theatertruppen. Verlegung nach Regensburg brachte Faubel und seine Musiker zum Mitwirken in Dalbergs neuem Theater. Der letzte Standortwechsel im Juni 1808 machte sie schließlich zum wichtigen Meilenstein der reorganisierten Aschaffenburger Hofmusik. Seither gehörten auch wöchentliche Freiluftkonzerte auf dem Schlossplatz und ab 1811 Theaterdienst mit dem Hoforchester zum Alltag der Militärmusiker, aus denen Faubel außerdem eine achtstimmige Harmoniemusik herangebildet hatte.
Infolge förmlicher Militärentlassung und im Bemühen, Aschaffenburg nach dem Übergang an Bayern den hohen Wert dieser Musiker zu erhalten, erfolgte für elf von ihnen, darunter Faubel und seine Brüder (4 und 5), die Verleihung des Hofmusikertitels bei ferner Verpflichtung zu nun seltenen Hof- und Kirchen- aber ganzjährigen Theaterdiensten. Die damit verbundene Halbierung der zuvor nicht dekretierten Gehälter hatte heftige Konflikte zur Folge, denn auch Faubel konnte trotz Privatunterrichts und Engagements, etwa für Konzerte und Bälle der Casino- und Lesegesellschaft, diese Einbuße nicht ausgleichen. Erst der lang ersehnte Umzug zu seinem Sohn Joseph nach München im Okt. 1828 verschaffte ihm bessere Lebensumstände. Die größtenteils verschollenen Kompositionen und Arrangements bilden nahezu das gesamte Tätigkeitsfeld Faubels ab: Militär-, Harmonie-, Tanz- und Theatermusik sowie Musikunterricht.

WerkeXII Allemandes (Kl.), Heft 1 (Louise von Dalberg gewidmet), Leipzig: Breitkopf & Härtel [1813]; D-B (digital) <> 12 Allemandes (Kl.), Heft 2 (Charlotta von Bassenheim gewidmet), ebd. [1813]; D-B (digital), D-BAs <> Dixhuit Walses (Fl.), 3 Hefte, Offenbach: André [1817]; D-OF, NL-DHnmi (Heft 2) <> Douze Piéces (Flageolett), ebd. [1817]; D-OF <> 24 Valses favorites (Fl.), Mainz: Schott [1817] <> Solos et 6 Themes variés, 3 Hefte, ebd. [1819] <> Six Variations (Klar.), Offenbach: André [1817]; D-OF <> Vingt-Quatre Walses (Klar.), ebd. [1817]; D-OF, IL-J <> Bearbeitungen (2 Fl., wenn nicht anders angegeben): Ouverture sowie Six Duos aus Jean de Paris von Boieldieu, Offenbach: André [1817]; D-OF <> Douze Duos aus Les deux aveugles und Joseph von Méhul, ebd. [1816]; D-OF, GB-Lbl (digital) <> Ouvertüre aus Les deux aveugles von Méhul, ebd. [1816]; D-OF – auch London: Firth & Hall [1835]; GB-Otil <> Trios aus Macbeth von Chelard (Fl., [Vl., Vc.]) [1830] <> Aus dem „Auserortenlichen vorrath von selbst arranchierten Harmonien […] Militair Musik. Ball Tänze für Ganzes Orgester und Clavier“, den Faubel Schott am 18. Aug. 1816 anbot, wurde ebenso nichts veröffentlicht wie von den Werken, die mit seinem Brief vom 23. Juni 1817 nach Mainz gesandt wurden (weitere Bearbeitungen für zwei Flöten nach Opern von Gyrowetz, Méhul und Jos. Weigl, Tänze und Soli für Flöte sowie „eine Partie Militair Musik“); sie sind sämtlich verschollen.

Quellen — KB Aschaffenburg, Mainz und München <> Briefe an Schott/Mainz; D-B, D-Mbs (siehe auch Kalliope) <> Briefe Andrés an Faubel; D-OF (Briefkopierbücher) <> Akten in D-ASsta: Ansässigmachungen (AM 2714), Casino-Lesegesellschaft (Casino 18–20), Stiftskapitelsprotokolle (Stift 5369, 5855); Hofkriegsrat (SMZ 1100, 1119, 1365, 1405, 2180) <> Papiere aus dem Nachlass des Direktors Strauß 1746–1782; D-Bga (I. HA Rep. 110 B 39a, Fasz. III) <> Akten in D-Mhsa: Übernahme von Besoldungen und Pensionen ab 1814 (MA 39042); Ausgleichung der Centrallasten des vormaligen Großherzogtums Frankfurt ab 1816 (MA 40015); Akte Bartholomäus Faubel 1828 (MF 38612); Großherzoglich-Frankfurtische Militärmusik Aschaffenburg (MF 55872); Rechnungen und Belege über Dalbergs Privatschatullengelder (NL Dalberg 91, 92); Rechnungen und Belege der Zivilliste der Großherzogtums Frankfurt (NL 104, 108–111) <> Ausgaben Dommusik 1789; D-MZb (Alte Kästen 97/20) <> Nachlass Lizius, Verzeichnis der musikalischen Aemtern [auch] ausser dem Dom; D-MZs <> Akten in D-WÜst: Vizedomamtsunterlagen, Konzertgenehmigungen (AAR Fasz. 14/XXXVI); Favorabilia der Hofmusik (MGK 225); Berichte des Staatsministers Gruben (MGK 266 1/2); Beschwerde des Bürgermusikkorps gegen die militärische Musikbande (MRA 3219); Musikprivileg des Schlosstürmers (MRA 3353); Einquartierung der Militärmusik (MRA 9171); Schauspieler, Komödianten, Operisten (MPA V 64); Winter- und Fastnachtslustbarkeiten (MPA V 186); Tonkünstler und Konzerte (MPA V 1608); Oberrentamtsrechnungen 1810, 1811, 1815, 1812, 1815/16, 1816/17 (Rechnungen 27462 1/3, 27462 1/4, 33960, 37358, 38376, 38377); Theater Aschaffenburg 1817/18 (Regierung 478); Musikschule der Studienanstalt Aschaffenburg (Regierung 13309); Freiherrlich von Erthalischer Fond, Unterstützung Witwe Faubel (Stiftungsamt Aschaffenburg VII unverzeichnet F 2) <> Schott-Stichbuch Nr. 3 und Nr. 4; D-Mbs <> August Wilhelm Iffland, Almanach für Theater und Theaterfreunde, Berlin 1807, S. 354–356 <> AmZ <> HmL

Literatur — Pamela Weston, More Clarinet virtuosi of the past, London 1977, S. 98, 289 <> Hanns-Helmut Schnebel, Lexikon zur Militärmusik in Bayern (1806–2006), Langenfeld 2008, S. 156 <> Constapel 1998 <> Erich Staab, Kurmainzische Hofmusik nach 1797/98: Schlussakkord, Nachklang oder Übergang?, in: Kramer/Pietschmann 2014, S. 123–125, 133f., 149 <> Leonie Denzinger, Die Residenzstadt Aschaffenburg zur Dalbergzeit (1802–1813) – Untersuchungen zum Musikleben in höfischer und bürgerlicher Sphäre, Masterarbeit Universität Mainz 2019 (unveröffentlicht)


(3)


Von Johann Faubel ist lediglich bekannt, dass er in den Jahren 1802 und 1810 als „musicien“ (so sein Sterbeeintrag und der derjenige seiner Frau in den Zivilstandsregistern) in Mainz tätig war – in welcher Funktion, erfährt man nicht.


(4)


Georg Adam Faubel, wie seine Brüder wohl unter der Aufsicht seines Vaters ausgebildet, trat 1797 als Hornist in die Militärmusik der kurfürstlichen Garnison zu Mainz ein, die sein älterer Bruder (2) leitete. Er folgte allen damit verbundenen Veränderungen hinsichtlich Standort, Verwendung und Anstellungsmodus (vgl. 2) und gehörte bis zu seinem Tod zu den in Aschaffenburg mit Hof-, Kirchen- und Theaterdienst weiter betrauten pensionierten Hofmusikern; hier erteilte er auch Musikunterricht. Sein Hauptinstrument war das Horn.

Quellen — KB Aschaffenburg und Mainz <> Akten in D-ASsta: Ansässigmachungen (AM 2715); Eingabe an Hofkriegsrat um Aufnahme in die Militärmusik (SMZ 1365) <> Akten in D-Mhsa: Großherzoglich-Frankfurtische Militärmusik Aschaffenburg (MF 55872); Rechnungen und Belege über Dalbergs Privatschatullengelder (NL Dalberg 91, 92); Rechnungen und Belege der Zivilliste der Großherzogtums Frankfurt (NL 104, 108–111) <> Akten in D-WÜst: Oberrentamtsrechnungen 1810, 1811, 1815, 1812, 1815/16, 1816/17 (Rechnungen 27462 1/3, 27462 1/4, 33960, 37358, 38376, 38377); Theater Aschaffenburg 1817/18 (Regierung 478); Freiherrlich von Erthalischer Fond, Unterstützung Witwe Faubel (Stiftungsamt Aschaffenburg VII unverzeichnet F 3)


(5)


Wohl gleichfalls unter Aufsicht seines Vaters ausgebildet, trat Peter Faubel im Jahr 1800 in die Militärmusik der kurfürstlichen Garnison ein, die sein ältester Bruder (2) leitete. Vorher war er Musiker in der Kapelle von Peter Bernard in Offenbach. Als Trompeter, Paukist und Oboist einsetzbar, folgte er allen weiteren Veränderungen hinsichtlich des Standorts, der Verwendung und des Anstellungsmodus seines Militärverbunds (vgl. 2). 1816 zum pensionierten bayerischen Hofmusiker in Aschaffenburg ernannt, übernahm er ab 1818 zusätzlich das Amt des (damit letzten) Aschaffenburger Schlosstürmers und wohnte mit seiner Familie im Bergfried des Schlosses.

Quellen — KB Aschaffenburg und Mainz <> Akten in D-ASsta: Ansässigmachungen (AM 2170); Hofkriegsrat (SMZ 1406, 1411) <> Akten in D-Mhsa: Großherzoglich-Frankfurtische Militärmusik Aschaffenburg (MF 55872); Rechnungen und Belege über Dalbergs Privatschatullengelder (NL Dalberg 91, 92); Rechnungen und Belege der Zivilliste des Großherzogtums Frankfurt (NL 104, 108–111); Schlosstürmer Peter Faubel (MF 56047); Verwaltung des Schlosses Aschaffenburg (SchlV 491) <> Akten in D-WÜst: Oberrentamtsrechnungen 1810, 1811, 1815, 1812, 1815/16, 1816/17 (Rechnungen 27462 1/3, 27462 1/4, 33960, 37358, 38376, 38377); Theater Aschaffenburg 1817/18 (Regierung 478); Freiherrlich von Erthalischer Fond, Unterstützung Witwe Faubel (Stiftungsamt Aschaffenburg VII unverzeichnet F 5)


(6)


Joseph Faubel wurde in der Musik frühzeitig vom Vater (2) und unter dessen weiterer Aufsicht ausgebildet. Als Musiklehrjahre in der Aschaffenburger Militärkaserne – seit 1808 mit eigener Elementarschule und mit Militärmusiker Paul Heppner als Musiklehrer – werden 1809 und 1810 genannt – für die Klarinette als künftigem Hauptinstrument kommt der Vater als Lehrer wohl nur für die Anfänge in Betracht. Bereits am 8. Mai 1812, einen Monat vor seinem 11. Geburtstag, wurde der Zögling in die vom Vater geleitete Musikformation des Großherzoglich-Frankfurtischen Infanterieregiments Zweyer aufgenommen, die, seit 1808 vom Militärdienst freigestellt, allein der Hofmusik Carl von Dalbergs zugeordnet war. Dort spielte der junge Faubel wohl nur gelegentlich mit, denn für ihn sind lediglich 1813 zwei honorierte Aushilfen dokumentiert. Nach seiner Rückkehr vom Feldzug 1814 verblieb er bis März 1815 im 14. Bayerischen Linien-Infanterieregiment und baute seine Fähigkeiten so weit aus, dass er als Fünfzehnjähriger in Frankfurt in einem eigenen Konzert (Nov. 1816) debütieren und, gefördert durch ein Aschaffenburger Stipendium, Konzertreisen anschließen konnte (Soloauftritte Heidelberg im Dez. 1816 mit dem Mannheimer Orchester; Frankfurt, Jan. 1818; Würzburg, Febr. 1818). Nach einem Konzert vor dem König wurde Faubel am 16. Apr. 1818 in das Münchener Hoforchester aufgenommen. Anfänglich künstlerisch von Heinrich Baermann ausgehend, bewies er sich bis in die 1850er Jahre hinein als Konzertsolist; Pflichtdienste des Hoforchesters am Theater (beginnend in der italienischen Oper) wurden ihm daher reduziert. Konzertreisen (Jan./Febr. 1825 Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Darmstadt, Frankfurt, Aschaffenburg; Juli bis Okt. 1825 Paris; Jan./Febr. 1829 Stuttgart; Ende Jan. bis Ende März 1831 Wien; Nov./Dez. 1833 Augsburg, Zürich; Dez. 1836 bis April 1837 Zürich, Paris; Nov. 1840 bis Febr. 1841 Holland) etablierten seinen Ruf als einer der weltweit führenden Soloklarinettisten. Faubel erhielt 1837 die höchste Auszeichnung des Pariser Konservatoriums und 1864 die Ehrenmünze des bayerischen Ludwigsordens. In München, wo Franz Seraph Cramer und Hartmann Stuntz für ihn Solokonzerte schrieben und seine eigenen Virtuosenstücke entstanden, organisierte er lange Zeit hindurch Kammermusikreihen und war zeitweilig Präsidiumsmitglied der musikalischen Akademie.

WerkeAir varié über ein Thema aus La donna del lago von Rossini op. 1 (Klar., Orch. oder Kl.), München: Falter [1830] <> ungedruckt und verschollen: Rondo brillant, Andante mit Variationen, Concertino, Introduktion und Variationen, Adagio und Rondo, Konzert (sämtlich Klar., Orch.); Duos (2 Klar.); Bearbeitung: Fantaisie von Kalkbrennner und Lafont über Themen aus Die Hugenotten von Meyerbeer (Klar., Kl.) [1837]

Quellen und Referenzwerke — KB Aschaffenburg (St. Agatha) <> Akten in D-WÜst: Protokolle des Friederizianischen Fonds (Stiftungsamt Aschaffenburg IV 23); Friederizianischer Fond, Unterstützungen Joseph und Philipp Faubel (Stiftungsamt Aschaffenburg IV 47 F) <> Akten in D-Mhsa: Personalakt Joseph Faubel (Intendanz Hofmusik 19); Faubel, Hofklarinettist 1818–25 (MF 35149); Großherzoglich-Frankfurtische Militärmusik Aschaffenburg (MF 55872); NL Dalberg 109 <> Theaterzettel in D-Mbs und D-Mhsa <> Adressbücher München <> Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern <> Allgemeine Theaterzeitung (Wien) 5. März 1831, 24. März 1831, 26. März 1831 <> Allgemeiner musikalischer Anzeiger (Wien) 17. März 1831 <> Amts- und Intelligenzblatt für den Untermainkreis (Würzburg) 21. Febr. 1818 (Beilage) <> AmZ 25. Dez. 1816 (weitere s. Reg.) <> Aschaffenburger Zeitung 25. Okt. 1825, 14. Nov. 1825 <> Augsburger Tagblatt 13. Nov. 1833 <> Bayerische National-Zeitung 7. Febr. 1837, 9. März 1837 (Konzerte in Paris) <> Dagblad van ’s Gravenhage 18. Nov. 1840 <> Didaskalia 25. Nov. 1825 <> Münchener politische Zeitung 9. Apr., 31. Aug. 1818 (erste Konzerte in München) <> Münchner Tagblatt 3. Mai 1837 <> Flora 21. Okt. 1825 (Konzerte in Paris) <> Frankfurter Ober Postamts Zeitung 8. Jan. 1818 (Reisen 1817, Konzerte 1817, 1818) <> Heidelberger Wochenblatt 19. Dez. 1816 <> Iris 17. Dez. 1830 (Rezension von op. 1) <> Museum für Kunst, Literatur, Theater und Mode 14. Jan. 1837, 4. Febr. 1837, 4. Juli 1837 <> Neue Wiener Musikzeitung 11. Juni 1857 <> Revue et gazette musicale de Paris 8. Jan. 1837, 22. Jan. 1837 <> Süddeutsche Musik-Zeitung 21. Dez. 1857 <> Zeitung für die elegante Welt 15. März 1817 <> Züricherisches Wochenblatt 2. Dez. 1833, 8. Dez. 1836 <> Carl Baermann, Vollständige Clarinett Schule, 1. Teil, Offenbach: André 1861, S. 2f. <> August Gathy, Musikalisches Conversations-Lexicon, Hamburg 1835 <> Ferdinand Simon Gaßner, Universal-Lexikon der Tonkunst, Stuttgart 1849 <> Julius Schladebach, Neues Universal-Lexikon der Tonkunst, Wien 1855 <> FétisB; Bernsdorf; Schilling; Mendel/Reissmann; ViottaL

Literatur — Heinrich Bihrle, Die Musikalische Akademie München 1811–1911, München 1911, S. 23, 182, 193 <> Thea Schlesinger, Johann Baptist Cramer und seine Klaviersonaten, München 1928, S. 41f., 150 <> Theodor Josef Scherg, Das Schulwesen unter Karl Theodor von Dalberg, 1. Teil, München-Solln 1939, S. 179f. <> Pamela Weston, More Clarinet Virtuosi of the Past, London 1977, S. 98f., 289, 343 <> Hans-Joachim Nösselt, Ein ältest Orchester 1530–1980. 450 Jahre Hof- und Staatsorchester, München 1980, S. 159, 235 <> Robert Ignatius Letellier (Hrsg.), The Diaries of Giacomo Meyerbeer, Bd. 1, 1791–1839, Madison u. a. 1999, S. 133, 489 <> Otto Biba, Beethoven und andere Wunderkinder. Eine Ausstellung des StadtMuseums Bonn und des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bonn 2003 <> Robert Erdt, Der Münchner Klarinettenvirtuose Carl Baermann (1811–1885) als Pädagoge, Klarinettist und Komponist, Frankfurt am Main 2010 <> Madelyn Moore, The Recently Rediscovered Works of Heinrich Baermann, Dissertation University of Kansas 2014, S. 7


(7)


Den ersten Musikunterricht erhielt Johann Philipp Faubel wie sein älterer Bruder bei seinem Vater (2) sowie im Ausbildungsgang der Aschaffenburger Militärmusik. Als Sechzehnjähriger hatte er sich auf der Klarinette schon so vervollkommnet, dass ihm Anfang 1819 ein Stipendium ein neues Instrument ermöglichte. Spätestens 1822 ließ er sich in Frankfurt nieder, wo er bis Ende 1829 als Klarinettist am Theater engagiert und auch im Umland als Solist begehrt war (Frankfurt 1822–1829; Aschaffenburg 1826, 1827; Offenbach 1829). Nach ermutigenden Sängerdebuts 1829, als Sarastro in Mozarts Zauberflöte am Frankfurter Theater und in einem Offenbacher Konzert unter Carl Gollmick, zog er nach Kassel, wo er auf der Bühne Ende Dezember 1829 als Sarastro weniger Anklang fand und in finanzielle Schieflage geriet. Nach einem vermutlich mit Unterstützung Louis Spohrs durchgeführten Benefizkonzert begab er sich auf eine Konzertreise nach Holland, wo er in Den Haag bei Hofkonzerten mit der Klarinette auf sich aufmerksam machte, sodass man ihn dort 1830 als Klarinettenlehrer an die königliche Musikschule und als Soloklarinettist in die königliche Hofkapelle berief, dazu wenig später an die Französische Oper. 1831–1851 konzertierte er in allen bedeutenden Städten der Niederlande, wobei Auftritte als Sänger deutlich im Schatten blieben (fünf Nachweise 1831, 1832). In Den Haag betrieb er ab 1835 zusammen mit dem Pianisten August Kohlschmidt eine Musikalienleihanstalt, zu deren Erstausstattung er eine bedeutende Mengen an Musikalien vom Mainzer Schott-Verlag bezog. Auf dem amerikanischen Kontinent trat er im Januar 1852 eine mehrjährige Kunstreise an, auf der er 1855 in Paramaribo/Surinam (vormals Niederländisch-Guyana) am Gelbfieber starb.

Werke — Rondo brillant (Klar., Orch.) und weitere Werke für Klarinette sind verschollen

Quellen und Referenzwerke — KB Aschaffenburg <> Akten in D-ASsta: Ansässigmachungen (AM 2169); Casino-Lesegesellschaft (Casino. 24) <> Akten in D-WÜst: Friederizianischer Fond, Unterstützungen Joseph und Philipp Faubel (Stiftungsamt Aschaffenburg IV 47 F) <> Briefe Faubels an Schott (vom 30. Juli 1834, 17. Febr. 1835, 1. März 1835); D-Mbs (Ana 800.A.III) <> Brief an Louis Spohr, Kassel 23. Febr. 1830; s. Spohr-Briefe, hrsg. von Karl Traugott Goldbach <> Friederike Ellmenreich (Hrsg.), Einheimischer Theaterkalender für das Jahr 1828 (Frankfurt am Main) <> Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl): Zeitung für die elegante Welt 1. Apr. 1822; AmZ 4. Jan. 1826, 8. Febr. 1826, 24. März 1830, 12. Febr. 1840; Didaskalia 9. Aug. 1829, 12. Aug. 1829, 16. Okt. 1829, 28. Okt. 1829; Dagblad van ’s Gravenhage, 29. Apr. 1831, 21. März 1832, 9. März 1835, 4. Juni 1852; Journal de La Haye 9. Nov. 1831, 14. Dez. 1831; Leydse courant 19. März 1832; Middelburgsche courant 29. März 1836; Algemeen Handelsblad 8. Dez. 1851; Surinaamsche courant en Gouvernements advertentie blad 29. Jan. 1852; Surinaamsche courant 3. Febr. 1853, 24. Nov. 1855, Surinaamsche weekblad 8. Jan. 1854 <> Caecilia (Utrecht) 1844–1853 <> Edouard George Jacques Gregoir, Biographie des artistes musiciens néerlandes des XVIIIe et XIXe siècles et des artistes étrangers résidant ou ayant résidé en Néerlande à la même époque, Anvers 1864 <> ViottaL

Literatur — Anton Bing, Rückblicke auf die Geschichte des Frankfurter Stadttheaters von dessen Selbstständigkeit (1792) bis zur Gegenwart, Frankfurt 1892, S. 142, 145, 156 <> Pamela Weston, More Clarinet virtuosi of the past, London 1977, S. 43, 59, 99f. <> Hendrikus Jacobus Zomerdijk, Het muziekleven in Noord-Brabant 1770–1850, Diss. Tilburg, Tilburg 1981, S. 278f.


(8)


August Friedrich Faubel, an der königlichen Musikschule Den Haag ausgebildet, zählte zu den gediegenen Pianisten der Niederlande und etablierte sich in Den Haag als Klavierlehrer. Später wurde er dort Verwaltungsdirektor der Französischen Oper.

Referenzwerke und Literatur — Edouard George Jacques Gregoir, Biographie des artistes musiciens néerlandes des XVIIIe et XIXe siècles et des artistes étrangers résidant ou ayant résidé en Néerlande à la même époque, Anvers 1864 <> ViottaL <> Hendrikus Jacobus Zomerdijk, Het muziekleven in Noord-Brabant 1770–1850, Diss. Tilburg, Tilburg 1981, S. 279


Hörbeispiel: Bartholomäus Faubel, XII Allemandes, Heft 1, Nr. 1, 2, 7 (Aufnahme von Erich Staab für das MMM2, Jan. 2022)

Abbildung 1: Bartholomäus Faubel, Dixhuit Walses pour une flute, Offenbach: André [1817]; D-OF

Abbildung 2: Fotoportrait Joseph Faubel [ca. 1860, Kopie 1930] (Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz)

Abbildung 3: Etikett von Faubel & Kohlschmidt (nicht als Taubel & Kohlschmidt zu lesen) auf einem Simrock-Druck; D-B (digital)


Erich Staab

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  • Zuletzt geändert: 2024/02/14 09:32
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  • angelegt 2022/02/01 19:00