Wendelin Vollhard
VOLLHARD (Vollhardt, Volhart u. ä.), WENDELIN (Wendel) * Friedberg ca. 1565/70 | † nicht vor 1626; Schullehrer und Organist
Nach seinem Studium in Marburg (Immatrikulation 1583) war Vollhard bis 1588 als Lateinschullehrer in Friedberg tätig; anschließend wechselte er nach Schotten (heute Vogelsbergkreis). In Darmstadt ist erstmals am 20. Okt. 1605 in einem Taufeintrag von „Wendel Vollhartt, vnserm Newen Organisten“ die Rede – er war nicht lange zuvor an die Stelle des im Juli 1604 verstorbenen Stadtkirchenorganisten Niclas Ellinger getreten, womit er auch dessen Aufgabe als 3. Schulmeister und Musiklehrer zu versehen hatte. Vollhard, dessen Nachfolger in Darmstadt 1619 (bis 1622) Johannes Mylius (* Gießen gegen 1595/98 | † Goddelau 1635 als Pfarrer) wurde, übernahm schließlich 1618 die Schulmeisterstelle in Bischofsheim am Main, die er noch 1626 bekleidete.
Werke — Ein Bett Liedlein vor die Schul Mayn-Bischoffsheim („Ach Helfer hilf in Angst und Not“; C, A, T, B) mit Widmung an Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt und Datierung in Form eines Chronogramms („Anno en beLLVM DIV nos Vrget grassatVr in aere“), wobei die hervorgehobenen Buchstaben, als römische Zahlen gelesen, 1622 ergeben und der Text auf die bereits lange und quälende Zeit des Kriegs hinweist; D-DSsa (autogr.; vgl. auch RISMonline)
Quellen und Referenzwerke — KB Darmstadt (luth.) <> Universitätsmatrikel Marburg <> Wilhelm Diehl, Stipendiatenbuch der hessen-darmstädtischen Universitäten Gießen und Marburg für die Zeit von 1605–1774, Hirschhorn 1907
Literatur — EitnerQ <> Noack 1669
Axel Beer