RIEDL, KARL * 13. Jan. 1889 in Starnberg (Oberbayern) | † München 28. Jan. 1942; Ingenieur, Komponist

Riedls Vater Simon (1849–1890) war Gastwirt in Starnberg, sein Stiefvater Gustav Gabler (1869–1933) Justizrat und Notar in Simbach. Über Riedls musikalische Ausbildung ist nichts bekannt. Als Ingenieur diente Riedl während des Ersten Weltkriegs in der 1. Bayerischen Kraftfahr-Ersatz-Abteilung und war an der Ostfront (u. a. Galizien) eingesetzt. Riedl kam vermutlich etwa im April 1915 als stationierter Soldat nach Frankfurt/M., wo er sich bis 1933 unter verschiedenen Adressen nachweisen lässt: So wohnte er in Mainzer Landstr. 126 (1915), in der Erlenstr. 10 (Anzeige Okt. 1920, Heirat 1923), in der Weserstr. 54 (Impressum seines Daisy-Foxtrot). Am 7. Juli 1923 heiratete er in Frankfurt/M. Elisabeth Heil (* Köln 8. Apr. 1899). Bereits seit 1930 ist er auch als Oberingenieur in Münchner Adressbüchern nachweisbar. Sein Grab befindet sich in seiner Geburtsstadt Starnberg. Das einzig überlieferte Werk ist der Tänzerin Daisy Roth, geb. Feretty gewidmet. Die Bekanntschaft könnte über Benenfizveranstaltungen für Kriegsversehrte während des Ersten Weltkriegs entstanden sein, die ihr Vater, der Tanzschullehrer Max Feretty, in Frankfurt regelmäßig veranstalte.

Werke — Daisy-Foxtrot (Kl./Salon-Orch./Orch.; Daisy Feretty gewidmet), Frankfurt: Selbstverlag [vor 1920?]; D-BUDbierwisch (Kl.) – spätere Ausgabe für 6 Mk. [1920] (Erlenstr. 10) <> Daisy-Intermezzo. Onestep und Fishwalk (Kl.), ebd. [1920] <> Herzkäferl. Onestep (Kl. mit Text), ebd. [1920] <> Liebessehnen. Valse-Boston (Kl.), ebd. [1920]

Quellen und Referenzwerke — MMB Okt. 1920 <> Standesamtsregister Frankfurt/M. (Heirat 1923) <> Adressbücher Frankfurt/M. und München <> Kriegsstammrollen des Königreichs Bayern (Bayerische Kraftfahrerssatzabteilung 01); D-Mhsa

Abbildung: Titelblatt des Daisy-Foxtrots; D-BUDbierwisch

Martin Bierwisch