Philipp Lewalter
LEWALTER, PHILIPP * Würges (heute Stadtteil von Bad Camberg) 22. März 1846 | † Darmstadt 31. März 1920; Lehrer, Chorleiter, Volksliedsammler
Der Landwirtssohn Lewalter war hauptberuflich als Lehrer tätig – in Niederlahnstein, Biblis (seit 1887), Heidesheim am Rhein (seit 1891) und Darmstadt (seit 1894). Daneben setzte er sich u. a. als Leiter verschiedener Chöre für die Volksliedpflege ein. So war er die treibende Kraft bei der Gründung des Nassauischen Sängerbunds 1883, dem er noch bis 1885 vorsaß, und setzte durch, dass bei Sängerwettstreiten jeweils ein Tag dem Volkslied gewidmet wurde. Zudem lieferte Lewalter verschiedene Beiträge für die Zeitschrift Das deutsche Volkslied. Eine Freundschaft verband ihn mit dem Volksliedsammler Ludwig Erk, dessen Nachlass er später bewahren half, indem er die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machte, und zu dessen Sammlungen er einige festgehaltene Lieder beisteuern konnte. Nachdem er sich 1904 zur Ruhe setzen ließ, plante Lewalter eine „allgemeine Volksliedsammlung für Hessen“ herauszugeben. Eine nähere Verwandtschaft zum Kasseler Komponisten und Volksliedsammler Johann Lewalter bestand nicht.
Werke — Elisa-Polka (Kl.) op. 2, Mainz: Herf & Wolff [1864] <> Main-Najaden-Walzer (Kl.) op. 3, Offenbach: André [1872]; D-OF <> Fünf Lieder im Volkston (4st Mch.) op. 4, Schleusingen: Glaser [1886]; D-B – daraus Nr. 2 separat als Lied der Amarant (Sst., Kl.), Koblenz: Falckenberg [1887]; D-B, ehem. D-DS <> Scheiden und Meiden. 2 Volkslieder (Mch.) op. 6 („Den Manen Ludwig Erks in allzeit treuem Angedenken gewidmet“), Mainz: Ebling [1897]; ehem. D-B, D-BABHkrämer, D-MZsch <> Der Baum im Odenwald (Mch.) op. 7 Nr. 1 (= Anhang zu op. 6), ebd. [1897]; ehem. D-B, D-BABHkrämer, D-MZsch <> Herbstfrieden. Kleines Tonbild (Kl.) op. 10, Darmstadt: Thies [1896] <> Grablied (4st. Mch.), Mainz: Ebling [1903]; ehem. D-B, D-BABHkrämer, D-MZsch <> Frühlingslied (Mch.) op. 11 Nr. 1, ebd. [1916]; D-BABHkrämer, D-MZsch <> Abschied vom Walde (Mch.) op. 11 Nr. 2 („Den Abdenken des Dichters [F. A. Muth], des allzu früh geschiedenen Freundes, in Treuen gewidmet“), ebd. [1911]; D-B, D-BABHkrämer, D-MZsch <> Drei Vaterlandslieder (4st. Mch.) op. 12 (Zum 30. Juli 1908. Dem Fürsten Otto von Bismarck zur zehnten Jährung seines Heimganges gew.), Leipzig/Zürich: Gebr. Hug & Co. 1908; D-B, D-WIl <> Wie Gott will! (Mch.) op. 12 Nr. 4, Mainz: Ebling [1916]; D-BABHkrämer, D-MZsch <> 3 Scheidelieder aus Volksmund (1. Ade!, 2. Treugelöbnis, 3. Herzensschlüssellein; 4st. Mch.) op. 13 („In treuem Gedenken des Rektor Karl Backes zu Darmstadt […] als Scheidegruss und letzt Freundesgabe gewidmet“), Wiesbaden: Selbstverlag 1910; D-B, D-BABHkrämer (Nrn. 2–3), D-BUDbierwisch (Nrn. 2–3), D-MZsch – dass., Mainz: Ebling [1911] <> Das deutsche Lied (Mch.) op. 14 Nr. 2, Mainz: Ebling; D-B, D-BABHkrämer, D-MZsch <> Zwei Volkslieder aus dem Odenwald op. 18, ebd. [1916]; D-BABHkrämer, D-MZsch <> weitere Lieder in verschiedenen Volksliedsammlungen veröffentlicht <> Schriften: Ein unvollendetes Denkmal deutschen Gemüthslebens (Erks Nachl. betr.), in: Kölnische Zeitung 1885 <> Altes Liedgut im Staatsschrein (Erks Nachl. betr.), in: Kölnische Zeitung 23. März 1890 <> Volksliederabend in Darmstadt, in: Das deutsche Volkslied. Zeitschrift für seine Kenntnis und Pflege (Wien) Nr. 7 (Juli) 1900 <> Zur Entstehungsgeschichte von Erk-Böhmes Liederhort, ebd., Nr. 4 (Apr.) 1901
Quellen und Referenzwerke — Personenstandsregister Darmstadt <> Adressbücher Darmstadt <> Nachweisakte in D-DSsa <> Das deutsche Volkslied (Wien), Nr. 8 (Okt.) 1904 <> Heinrich Müller, Philipp Lewalter, ein Meister des Volksliedes. Ein Nachruf, in: Die Stimme. Centralblatt für Stimm- und Tonbildung etc. (Berlin), Nr. 10/11 (Juli/Aug.) 1920, S. 238f. <> Festbuch zur 25jährigen Jubelfeier des Naussauischen Sängerbundes am 27., 28. und 29. Juni 1908, Niederlahnstein 1908 <> MMB, Pazdírek
Abbildung 1: Philipp Lewalter (Festbuch des nass. Sängerbundes, Digitalisat von dilibri Rheinland-Pfalz)
Abbildung 2: Titelseite der Zwei Volkslieder aus dem Odenwald op. 18; D-BABHkrämer
Kristina Krämer