August Dötsch
DÖTSCH (Doetsch), AUGUST * Münster bei Bingerbrück 1858 | † Wiesbaden 19. (nicht 20.) Nov. 1882; Cellist
August Dötsch, Sohn des Gutsbesitzers Eduard Dötsch und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Schnabel, zog nach dem frühen Tod seines Vaters mit seiner Mutter um 1868 nach Wiesbaden. Dort besuchte er das Königliche Realgymnasium; sein Cellolehrer war Jules De Swert. Als Cellist trat er in Erscheinung in Wiesbaden (1. Aug. 1879, 11. März 1880 und 13. März 1880, hier in Vertretung des erkrankten De Swert), Frankfurt/M. (18. Jan. 1881) und Kreuznach (März oder Apr. 1881). Sein vermutlich letztes Konzert gab Dötsch im März 1882 in Wiesbaden im Rahmen der Hauptversammlung des Vereins der Künstler und Kunstfreunde, dessen Mitglied er möglicherweise war. Er verstarb „nach monatelangem Krankenlager“ (NZfM 1. Dez. 1882). Meldungen zu seinem Tod, der auch überregional wahrgenommen wurde, erschienen teilweise mit falschem Tagesdatum 20. Nov. und im daher ebenfalls unrichtigen Kontext mit Béla Kéler, der an diesem Tag verstarb. Kritiker lobten ihn für seinen „sonoren, sympathischen Ton“ (NZfM 8. Juli 1881), der „zum Gemüth“ spricht (Musikalisches Wochenblatt 27. Jan. 1881); er versprach, „einer der bedeutendsten Vlcellvirtuosen zu werden“ (NZfM 1. Dez. 1882).
Werke — Es sind keine Kompositionen überliefert. Denkbar ist, dass Dötsch für seine Auftritte Kadenzen selbst geschrieben oder improvisiert hat.
Quellen — Personenstandsregister Wiesbaden (Sterbeurkunde) <> Adressbücher Wiesbaden <> Programm […] des Königlichen Gymnasiums zu Wiesbaden der Schuljahre 1869/70, 1870/71, 1872/73 und 1875/76 <> Didaskalia. Unterhaltungsblatt des Frankfurter Journals 20. Jan. 1881 <> Kurzberichte über Konzertauftritte in Musikalisches Wochenblatt, NZfM <> Meldungen über den Tod in Aschaffenburger Zeitung (Intelligenz-Blatt) 22. Nov. 1882, Deutsche Roman-Zeitung Jg. 1883, Sp. 749, Almanach der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger 1884, S. 74
Literatur — RiemannL 31887 (mit falschem Geburtsjahr 1868) <> Edmund Sebastian Joseph van der Straeten, History of the violoncello, the viol da gamba, their precursors and collateral instruments, London 1914, S. 570 <> Herrmann 1928, S. 282 u. 293 <> Art. Dötsch, August, in: Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe (WeGA), digitale Edition; Stand: 21. März 2022
Bernd Krause