Hedwig Caesar
CAESAR (geb. DIETRICH), HEDWIG * Wolfersweiler (heute Ortsteil von Nohfelden) 19. Aug. 1872 | † vermutl. Heilbronn, nicht vor 1923; Pianistin, Komponistin
Hedwig Dietrich heiratete 1895 als Tochter des Kaufmanns Johann Jacob D. den Kaufmann Karl Albert Caesar (* Sobernheim 24. Juli 1862 | † Wolfersweiler 3. Juli 1928) und lebte anschließend mit ihm in seinem Geburtsort Sobernheim. Im Februar 1902 – über ihren musikalischen Werdegang liegen bis dahin keine Informationen vor – wandte sie sich als Komponistin an den Musikverlag André in Offenbach und bot zunächst nur eines, wenig später dann mehrere ihrer Werke an, allerdings wohl ohne Erfolg: „Ich beabsichtigte meine Compositionen im Selbstverlag zu behalten, aber es wurde mir von verschiedenen Musikkennern davon abgeraten. Es sind bis jetzt 4 Lieder & ein Musikstück“ (Brief vom 13. März 1902). Auch ein zeitgleich Breitkopf & Härtel in Leipzig angebotenes Lied erschien nicht im Druck – erst 1919 gelang die Veröffentlichung ihrer Lieder opp. 10 und 11.
Spätestens um 1907 zog die Familie nach Schwäbisch Hall, wo Hedwig Caesar sich gelegentlich als Pianistin und Klavierbegleiterin öffentlich hören ließ und mitunter eigene Kompositionen vorstellte. Während der Kriegsjahre engagierte sich Caesar durch die Organisation von Wohltätigkeitsveranstaltungen und war anschließend für die Planung und Durchführung der Schwäbisch Haller Abonnementskonzerte verantwortlich. Im November 1921 nahm sie ihren Abschied und ließ sich mit ihrem Ehemann in Heilbronn nieder. Aus der Ehe gingen mindestens die zwei Söhne Otto (* Sobernheim 12. Aug. 1896, Heirat 1923 in Heilbronn als Dr. med.) und Paul (* Sobernheim 6. Okt. 1899 | gefallen bei L’Arbre de Guise 15. Okt. 1918) hervor.
Werke — Am Nahestrand, Offene Arme, pochende Brust, Vier Lieder, Transcriptionen über „Kommt ein Vogel geflogen“, [o. T.] op. 6; 1902 André angeboten <> Bei fröhlichem Kinderspiel (aufgef. Schwäbisch Hall 1910) <> Aehren- und Blumenreigen (aufgef. Schwäbisch Hall 1912) <> Wiegenlied (Sst., Kl.) (aufgef. Schwäbisch Hall 1916) <> Fünf Lieder (1. „In verschwiegener Nacht“, 2. Das Ringlein sprang entzwei, 3. Schelmenlied (aufgef. Schwäb. Hall 1920), 4. Wenn die Sterne scheinen, 5. Traumglück; Sst., Kl.) op. 10, Leipzig: Schuberth [1919] <> Zwei Lieder (1. Klage, 2. „Was ist mir denn so wehe“; Sst., Kl.) op. 11, ebd. [1919] <> zwei gemütliche Lieder (aufgef. Schwäbisch Hall 1921)
Quellen und Referenzwerke — KB Wolfersweiler <> Standesamtsregister Nohfelden, Schwäbisch Hall, Heilbronn <> Adressbücher Heilbronn <> Briefe an André in Offenbach (5, 1902); D-OF <> Schwäbischer Merkur 11. Dez. 1907, 5. Apr. 1910, 25. Okt. 1910, 14. Mai 1912, 14. Okt. 1913, 15. Juli 1915, 26. Jan. 1916, 11. Okt. 1916, 29. Juni 1917, 31. Okt. 1917, 9. Apr. 1920, 9. Okt. 1920, 16. Nov. 1920, 11. Nov. 1921; Stuttgarter Neues Tagblatt 21. Apr. 1915, 15. Mai 1920, 12. Okt. 1920, 11. Nov. 1921 <> MMB <> Familienbuch der evangelischen Pfarrei Wolfersweiler und ihrer Filialen, hrsg. von Rudi Jung, Ottweiler 1981, Bd. 1, S. 172
Abbildung: Unterschrift Hedwig Caesars auf einem Brief an André (24. März 1902); D-OF
Kristina Krämer