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HÄRTEL, GUSTAV (ADOLF) * Leipzig 17. Dez. 1836 | † Bad Homburg [nicht Hamburg] 29. [nicht 20. oder 28.] Aug. 1876; Violinist, Dirigent, Komponist

Gustav Härtel, Sohn eines Postsekretärs, war 1851 bis etwa 1854 Schüler Ferdinand Davids am Leipziger Konservatorium. Während der Saison 1856 gehörte er der Kurkapelle (Bad) Nauheim (wo er allerdings, „wenn das Bad nicht wäre, nicht begraben sein“ mochte; Brief an Haubold 1856) an und durfte gelegentlich während dessen Abwesenheit deren Leiter Edmund Neumann vertreten. Ab 1857 arbeitete er für etwa zwei Jahre als Konzertmeister in Bremen, ab ca. 1858/59 am Hoftheater in Schwerin sowie bis 1864 in Rostock, von wo aus er sich, allerdings vergeblich, um die Nachfolge Friedrich Wilhelm Rühls als Dirigent der Mainzer Liedertafel bewarb; 1865 kehrte er nach Schwerin zurück, um die Stelle des 2. Musikdirektors zu übernehmen. Als Nachfolger von Friedrich August Garbe wurde er im Sommer des Jahres 1872 vom Bad Homburger Gemeinderat zum Dirigenten der Städtischen Kurkapelle gewählt; schon nach „kurzer Zeit seiner Direction“ hatte er „die Leistungen des Orchesters auf eine Höhe gesteigert, die der vollsten Anerkennung werth“ geachtet wurden (Didaskalia 13. März 1873). Härtel starb – Warnung an die Adresse unserer Leserinnen und Leser im Blick auf die heiß ersehnten Sommermonate!!! – unerwartet „infolge eines in erhitztem Zustande genommenen kalten Trankes“ (Schweinfurter Tagblatt). An seine Stelle trat Gustav Tömlich. Bei seinem Abschied aus Schwerin hatte Härtel vom Großherzog das Verdienstkreuz der Wendischen Krone in Gold erhalten.

WerkeAn die Schwalben (Sst., Kl.) op. 2, Hamburg: Schuberth [1862]; D-B <> Souvenir de St. Petersbourg. Galop di bravura (Vl., Kl.) op. 3, Leipzig: Breitkopf & Härtel [1863]; D-B <> Abendreihn. Klavierstück nach dem Liede: Guten Abend, lieber Mondenschein von Grädener op. 4, Schwerin: Goltermann [1869] <> Du bist wie eine Blume (Schumann; Transkription f. Kl.) op. 5, ebd. [1870] <> Ständchen (Kl.) op. 7, Berlin: Erler [1876]; D-B <> Opern und Operetten s. StiegerO; die Operette Eine närrische Heirat (UA Schwerin 1871) wurde 1876 auch in Homburg aufgeführt

Quellen und Referenzwerke — KB Schwerin; Standesamtsregister Bad Homburg <> Volkszählung Schwerin 1867 <> Akten in D-BDHsta (Best. C 02-842: Anstellung des Großherzoglichen Musikdirektors Gustav Härtel; 1872–1876) <> Schülerverzeichnisse und Prüfungsprotokolle des Leipziger Konservatoriums <> Briefe (u. a. an Franz Schott (Mainzer Liedertafel) Rostock 31. Jan. 1864; D-B, und an Georg Goltermann Homburg v. d. H. 17. Aug. 1873; D-Mbs) s. Kalliope <> Brief an Georg Haubold in Leipzig, Bad Nauheim 13. Juni 1856; Jan. 2024 im Handel <> Deutscher Bühnen-Almanach 1868 <> Rheinische Musik-Zeitung 10. Dez. 1853, 6. Mai 1854; Neue Berliner Musikzeitung 14. Nov. 1866, 16. Apr. 1874, 30. Sept. 1875; AmZ 28. Nov. 1866, 13. Nov. 1872; Didaskalia 15. Jan. 1873, 13. März 1873, 16. Juli 1873, 28. Juli 1874, 1. Sept. 1876 (Todesmeldung); Neue Würzburger Zeitung 7. März 1873; Musikalisches Wochenblatt 23. Dez. 1873, 30. Sept. 1875, 3. Sept. 1876 (Todesmeldung); NZfM 24. Apr. 1874; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 25. Aug. 1875; Illustrirtes Wiener Extrablatt 19. Juni 1876; Schweinfurter Tagblatt 6. Sept. 1876 (Todesmeldung) <> MMB <> StiegerO

Literatur — Helene Tank, Geschichte des Schweriner Hoftheaters 1855–1882, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 88 (1924), S. 59–110; hier 80–84 <> Frank/Altmann 131927; RiemannL 111929


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/01/14 09:59
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  • angelegt 2024/01/08 21:57