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COY, ADAM * Habitzheim (heute Ortsteil von Otzberg) 9. Febr. 1852 | † Newark (New Jersey) 25. Juni 1916; Musiklehrer, Komponist, Dirigent

Aus einer weitverzweigten Habitzheimer Familie stammend, besuchte Coy von 1868 bis 1871 das Lehrerseminar in Bensheim, wo er Schüler Jacob Klasserts gewesen sein dürfte, sowie zwischen 1877 und 1879 das Stuttgarter Konservatorium (Orgel). 1881 wurde er als Schulamtsaspirant auf die zweite Gesanglehrerstelle der Mainzer Volksschule berufen, wechselte aber spätestens 1883 als provisorischer Lehrer an das Lehrerseminar in Alzey, wo er 1884 fest angestellt und 1887 zum Seminarlehrer befördert wurde. Daneben leitete er den 1887 ins Leben gerufenen Alzeyer Männer-Gesang-Verein, dem sich bald ein Damen-Gesangverein anschloss. Von seinen Kompositionen, die mitunter im Seminar oder Konzertsaal erklangen, erschienen in dieser Zeit mehrere Werke im Druck. Ob seine im Manuskript verloren gegangene Komposition für zwei Klaviere wiedergefunden wurde (s. Abb.) ist ebenso ungewiss wie die Umstände ihres Verlusts. 1891 ließ sich Coy auf sein Ansuchen aus dem Dienst entlassen und reiste in die USA, wohin ihm 1892 seine Ehefrau Katharina (* ca. 1849 | † Newark 9. Dez. 1930) und Tochter Elisabeth (* Sept. 1886) folgten und sich in Saginaw (Michigan) niederließen. Dort erteilte Coy Musikunterricht, leitete von 1891 bis etwa 1897 den Männerchor der Germania und war als Organist der St. Mary’s Church tätig. Nach 1910 übersiedelte die Familie nach Newark (New Jersey), wo Coy im Census von 1915 als „retired“ gelistet ist.

WerkeOsterlied op. 1, Alzey: Medicus [1890] <> Drei Lieder (1. Sangeskunst, 2. Flieg aus, mein Lied, 3. Abendlied; 4st. Mch.) op. 7, ebd. [1890] <> Wo findet die Seele (Org./Harm.), ebd. [1890] <> Zuschreibung unsicher: Wiegenlied (Mch.) op. 2, Zürich: Hug [1886]; ehem. D-B <> Frühling wird es doch einmal (Mch.) op. 3, ebd. [1886]; ehem. D-B <> Frohsinn (Mch.) op. 4, ebd. [1886]; D-B <> In der Ferne (Mch.) op. 5, ebd. [1886]; ehem. D-B <> Ernstes und Heiteres (1. Walzer, 2. In ernster Stunde, 3. Stiller Jubel, 4. Melodie; Kl.), op. 10, Braunschweig: Bauer [1887]; D-B

Quellen und Referenzwerke — Heinrich Wolf, Familienbuch Habitzheim, Darmstadt 2012 (Schriften der Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung e. V. 51) <> Nachweisakten; D-DSsa (Best. R 21 B und Best. S1) <> Hamburger Passagierlisten <> Census Records Michigan 1910, New Jersey 1915 <> Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 2. Apr. 1881 (Beilage Nr. 8), 22. März 1884 (Beil. 4), 6. Juli 1887 (Beil. 19), 23. Mai 1891 (Beil. 11) <> Hof- und Staatshandbuch des Großherzogthums Hessen 1883–1890 <> SchülerInnen Konservatorium Stuttgart (Liste des Sophie Drinker Instituts) <> Schwäbischer Merkur 30. Okt. 1877, 15. Okt. 1879; NZfM 2. Nov. 1877; Neues Tagblatt und General-Anzeiger für Stuttgart und Württemberg 15. Okt. 1879; Alzeyer Zeitung 24. Febr. 1885, 6. Juni 1886, 23. Juni 1887, 23. Juli 1887, 6. Aug. 1887, 1. Nov. 1887, 1. Mai 1888, 27. Nov. 1888, 4. Dez. 1888, 16. Apr. 1889, 28. Mai 1889, 15. Okt. 1889, 31. Juli 1890, 21. Apr. 1892, 14. Mai 1898; Saginaw Daily News 26. Juni 1916, 11. Dez. 1930, 12. Dez. 1930 <> Michigan State Gazetteer and Business Directory 1897 <> Geschichte des Gesangzweiges der „Germania“, in: 1856–1906. Fünfzig Jahre deutschen Strebens. Gedenkblätter zum fünfzigjährigen Jubiläum der „Germania“ von Saginaw, Michigan, U.S.A., S. 27–46 (insb. S. 41) <> MMB <> Gesammt-Verlags-Katalog des Deutschen Buchhandels […] XVI. Ergänzungs-Band. Erste Abtheilung, Münster/W. 1893, S. 75f.

Abbildung: Inserat Coys in der Alzeyer Zeitung vom 1. Nov. 1887


Kristina Krämer

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