Spreng (Familie)
(1) (Johann) Leonhard * Brensbach (Odenwald) 30. Juni 1835 | † Darmstadt 6. Okt. 1888; Militärmusiker, Dirigent und Komponist
(2) (Johann) Jakob * Brensbach 20. Okt. 1837 | † nicht vor 1873; Bruder von (1), Musiker und Komponist
(3) Adam * Brensbach 8. Nov. 1839 | † nicht vor 1880; Cousin von (1) und (2), Musiker
(1) Erstmals wird Leonhard Spreng, Sohn eines Brensbacher Schuhmachers, als Musiker („Hornist I. Classe im Gr[oßherzoglichen] Scharfschützencorps“) bei seiner Eheschließung in Brensbach im Dezember 1866 greifbar. Spätestens 1873 avancierte er zum Kapellmeister (auch „Musikmeister“) des Großherzoglich Hessischen 4. Infanterie-Regiments (Prinz Carl) Nr. 118, mit dem er im Darmstädter Saalbau Abonnements-Konzerte gab. Sein Todeseintrag bezeichnet ihn bereits als Pensionär.
Werke — Die in der Darmstädter Tagespesse genannten Kompositionen (1874 eine Mazurka und ein Marsch) blieben ungedruckt und sind verschollen.
(2) Jakob Spreng gehörte dem Musik-Corps des 3. Großherzoglichen Infanterie-Regiments in Worms an, das, geleitet von Eberhard Schaefer, seit 1860 in Darmstadt stationiert war.
Werke — Lockvöglein-Polka (Kl.) op. 12, Wiesbaden: Killinger & Co. [1872]; D-Mbs (digital, s. Abb.)
Hörbeispiel: Jakob Spreng, Lockvöglein-Polka (Aufnahme von Dr. Ute Evers (Augsburg) für das MMM2, Januar 2023)
(3) Auch Adam Spreng, Sohn eines Schachtelmachers und Neffe des Vaters von (1) und (2), war wohl Militärmusiker, wie Arrangements für entsprechende Besetzungen für André in Offenbach (etwa die Freundschaftsklänge von Ludwig Güth op. 3 [1880]; D-OF) nahelegen.
Quellen — KB Brensbach; KB Darmstadt (Militär und evangelisch); Standesamtsregister Darmstadt <> Anzeigen im Darmstädter Tagblatt 1874 und passim <> MMB
Literatur (zu (1)) — Ursula Kramer, Ausgebrannt und abgerissen. Auf den Spuren einer verlorenen musikalischen Festkultur der Darmstädter Bürgerschaft im 19. Jahrhundert (Casino-Bau, Saalbau, Festhalle), in: MittAGm 91, 2021, S. 4–59
Axel Beer