sonntag


SONNTAG, HEINRICH (FRIEDRICH KARL WILHELM LUDWIG) * Bad Wildungen 31. Dez. 1876 | † Frankfurt/M. 5. Mai 1955; Lehrer und Organist

Nach Besuch der Realschule und der Präparandenanstalt seiner Heimatstadt wechselte Sonntag an das Lehrerseminar in Erfurt, wo er 1896 die erste Lehrerprüfung ablegte, gefolgt von der zweiten Lehrerprüfung 1899 in Eisleben. Er studierte Musik am Konservatorium in Weimar, der Akademie für Tonkunst in Erfurt und schließlich seit 1903 Orgel bei Heinrich Gelhaar am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt, wo er 1905 die Prüfung für Organisten bestand. Nach Tätigkeiten als Musiklehrer in Draschwitz (Kreis Zeitz), an der Präparandenanstalt in Berlin-Charlottenburg und als Lehrer und Organist an der St. Andreaskirche in Erfurt wurde er 1903 an der Karmeliterschule in Frankfurt angestellt, von wo er 1911 an die Bismarck- und schließlich 1912 an die Viktoriaschule wechselte. Daneben war er in Frankfurt bis wenigstens 1943 Organist der St. Lukasgemeinde, mindestens 1914–1924 auch Leiter des Kirchenchors. Als Organist begleitete er auch regelmäßig den Cäcilienverein und wirkte in Konzerten des Liederkranz und des Sängerchors des Lehrervereins in Frankfurt sowie des Sängervereins Offenbach mit. Ab 1906 leitete er als Nachfolger von Georg Flecken bis mindestens 1923 den Frankfurter Männergesangverein, wo es der künstlerischen Persönlichkeit Sonntags zu verdanken gewesen sei, „dass die Leistungsfähigkeit des Vereins nach der künstlerischen und musikalischen Seite gravitiert[e]“ (Frankfurter Sängerzeitung 1. Febr. 1909). 1906–1907 dirigierte er außerdem die Orania, 1916 den Liederkranz, 1939 den Griesheimer Kirchenchor. Er war schließlich mehrere Jahre Frankfurter Ortsvorsitzender des Vereins der staatlich geprüften Musiklehrer an höheren Unterrichtsanstalten in Preußen. Heinrich Sonntag ist weder zu verwechseln mit dem Schwank Der blaue Heinrich noch mit der Oper Der arme Heinrich von Hans Pfitzner, selbst wenn diese in Frankfurt häufig an einem Sonntag aufgeführt wurden.

WerkeSchön ist der Friede (Chor) (belegt in Schulprogramm 1913) <> Geistliches Lied Sei still (Mch.; „Ach was ist’s Leben doch so schwer“) op. 17 („zur Ehrung der Gefallenen komponiert“; Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt 1. Aug. 1917), Frankfurt: Baselt [1916]; D-B

Quellen — Standesamtsregister Frankfurt <> Schulprogramme Viktoriaschule Frankfurt/M. 1913 (Biografie), 1914, 1915 <> Adressbücher Frankfurt <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums <> Frankfurter Kirchenkalender für die evangelischen Gemeinden Großfrankfurts 51 (1939), S. 112 <> Frankfurter Musik- und Theaterzeitung 21. Dez. 1906; Frankfurter Sängerzeitung 21. Dez. 1906, 11. Jan. 1907, 1. Jan. 1909, 1. Febr. 1909, 1. Sept. 1909; Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt 9. Jan. 1910, 21. Febr. 1911, 7. Jan. 1912, 23. Nov. 1914, 3. Okt. 1915, 17. Okt. 1915, 22. Nov. 1915, 1. Nov. 1916, 20. Nov. 1916, 24. Nov. 1916, 4. Dez. 1916, 6. Mai 1917, 9. Mai 1917, 1. Aug. 1917, 26. Nov. 1917, 19. Dez. 1917, 10. März 1918, 31. Mai 1918, 17. Okt. 1918, 20. Okt. 1918, 30. Okt. 1918, 14. Nov. 1918; Kleine Presse (Frankfurt) 3. Jan. 1914, 2. Febr. 1914, 30. Apr. 1914, 10. Juli 1914, 7. Dez. 1916; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 16. März 1915, 18. Okt. 1915, 25. Jan. 1921, 10. März 1921, 24. Juni 1921, 7. Apr. 1922, 20. Juli 1925, 17. Juni 1927, 16. Mai 1938; Stadtblatt der Frankfurter Zeitung 18. Juli 1943; Neueste Zeitung 3. Febr. 1932, 12. Sept. 1932, 23. Nov. 1934, 27. Aug. 1935, 22. Jan. 1936, 24. Apr. 1936 <> MMB


Karl Traugott Goldbach

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