David Oberndörffer
OBERNDÖRFFER, DAVID * Oberursel um 1580/85 | begr. Frankfurt/M. 4. Dez. 1653 (nicht 1654); Organist
Oberndörffer wird bei seiner ersten Eheschließung mit der Frankfurter Ratsherrentochter Catharina geb. Marx im Jahre 1608 als „Instrumentist“ bezeichnet, versah (als Nachfolger von Bernhard Grorock) in den Jahren 1615 bis 1653 die Stelle des „Groß-Organisten“ an der Frankfurter Barfüßerkirche und gab 1620 bei Nikolaus Stein eine Sammlung Allegrezza Musicale. Außerlesene künstlich, Musicalische Paduanen, Galliarden, Intraden, Canzoneten, Ricercaren, Balleten, Allmanden und Volten, auff allerley Instrumenten, mit 4. 5. und 6. Stimmen (Kompositionen von Johann Groh, Valerius Otto, Bartholomäus Praetorius, Johann Hermann Schein, Valerius Haußmann, William Brade und Thomas Simpson) heraus (s. RISM O 4). Sein Nachfolger wurde Johann Heinrich Böddecker. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Oberndorfer 1648 die Bürgerstochter Magdalena geb. Kuff. Der Instrumentist Johann Oberndorffer, der als Sohn des verstorbenen Wendel Oberndorfer in Oberursel 1615 in Frankfurt die Schulmeisterstochter Sybilla geb. Dosch heiratete, war wohl ein Bruder Davids.
Quellen — KB Frankfurt
Literatur — EitnerQ <> Valentin 1906 <> Peter Epstein, Die Frankfurter Kapellmusik zur Zeit J. A. Herbst’s, in: Archiv für Musikwissenschaft 6 (1924), S. 58–102; hier: S. 83 <> Peine 1956 <> Berz 1970 <> Axel Beer, Die Musikdrucke des Frankfurter Verlegers Nikolaus Stein, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 101 (2017), S. 7–18
Axel Beer