Adam Leydecker
LEYDECKER, ADAM * Budenheim 12. Jan. 1860 |† Wiesbaden 7. Aug. 1937; Musiklehrer, Pianist
Biographische Informationen über Adam Leydecker, Sohn eines Budenheimer Landwirts, sind spärlich. 1890 war er als Klavierlehrer am Spangenbergschen Musikpädagogium in Wiesbaden tätig. Im gleichen Jahr wirkte er als Klavierbegleiter für die Sängerin Maria Pascalides-Basta bei einem Konzert in Mainz mit (vgl. NZfM). Auch bei der 50. Abendunterhaltung des Schumacher’schen Konservatoriums 1891 in Mainz „hatte [Leydecker] das Accompagnement übernommen“ und dessen „feine, discrete Art der Durchführung“ überzeugten den Rezensenten Friedrich Nicolaus Manskopf „auf’s Angenehmste“ (Mainzer Anzeiger 30. Sept. 1891). Um 1905 unterrichtete er an diesem Institut Klavier, Orgel und Harmonium. Seit 1894/95 war Leydecker Mitglied der Mainzer Liedertafel, wurde aber später (nach dem Umzug nach Wiesbaden) als inaktiv geführt. 1901 heiratete er die verwitwete Ida Emma Karoline Sybilla Enisch, geb. Klauprecht (* Wörrstadt 18. Okt. 1844 | † Wiesbaden 31. Dez. 1921) in Mainz. Von mindestens 1911 bis 1913 war er Klavierlehrer am Wiesbadener Konservatorium unter Arthur Michaelis. Neben seiner Lehrtätigkeit an Konservatorien erteilte Leydecker aber auch privat Musikunterricht (vgl. Wiesbadener Tagblatt 25. Nov./6. Dez. 1908, s. Abb.). Ab 1913 führen ihn die Adressbücher als Rentner, später wieder als Musiklehrer bzw. Kleinrentner. Leydecker vermachte sein Vermögen der Stadt Wiesbaden zum Zwecke der Ferienerholung armer Kinder.
Werke — Opus 1 bis 15 nicht nachweisbar <> Polonaise de Salon (Kl.) op. 16, Mainz: Kittlitz-Schott [1888] <> Der Förster vom Eichholzhof (Bar., Kl.) op. 17, Leipzig: Dietrich [1908]; D-B <> Am Abend. Duett (2 Sst., Kl.) op. 18, Mainz: Ebling [1908]; D-B <> WoO: Abendständchen (2 Sst.), Mainz: Ebling [1903]; D-B <> Mein Frühling (Sst., Kl.), ebd. [1903]; D-B, D-MZsch <> Mein Glück im Traum (Sst., Kl.), ebd. [1903]; D-B, D-MZsch <> Das Mädchen aus der Fremde (3st. Fch., Kl.), ebd. [1906]; D-B, D-MZsch <> Gut’ Nacht (2 Sst., Kl.), ebd. [1906]; D-B, D-MZsch <> Im Verborgenen (2 Sst., Kl.), Hamburg: Kreisler [1906] <> Zwei heitere Trinklieder (Bar., Kl.), ebd. [1906]
Quellen und Referenzwerke — Heiratsregister Mainz; Sterberegister Wiesbaden; Taufregister Wörrstadt <> Stadtarchiv Wiesbaden WI/2 Nr. 373 (Vermächtnis) <> Adressbücher Wiesbaden 1890/91–1936/37 <> 2 Briefe an Ludwig Strecker; s. Kalliope <> Wiesbadener Tagblatt 2. Jan. 1922 (Todesanzeige der Frau), 3. Jan. 1921 („C. Leydecker“) und passim; NZfM 16. Apr. 1890; Österreichische Musik- und Theaterzeitung Okt. 1891 (zitiert den Mainzer Anzeiger 30. Sept. 1891); Rheinische Volkszeitung 26. Aug. 1919 <> Jahresberichte Mainzer Liedertafel 1894/95, 1895/96, 1908/09 <> Beckmanns Führer durch Mainz und Umgebung, Mainz [ca. 1905] <> MMB, Pazdírek
Martin Bierwisch