Robert Leser
LESER, ROBERT * Illzach (bei Mühlhausen im Elsass; nicht Basel) 1809/10 | † Frankfurt/M. 14. Okt. 1882; Sänger und Komponist
Robert Leser, Sohn des jüdischen Gastwirts Jakob L., der 1812 den Gasthof Zum Engel in Basel gekauft hatte, wurde in Mannheim Schüler des Hornisten Eduard Constantin Lewy. Mit ihm gemeinsam trat er in den Jahren 1824 und 1825 in Wien auf, wo er weiteren Unterricht von Franz Lachner und Conradin Kreutzer erhielt und alsbald eine Anstellung als Orchestermusiker der Hofoper fand. 1832 trat er erstmals als Sänger (Bassist) in Erscheinung und erhielt 1833 ein Engagemant am Theater in Brünn (Brno); nach zeitweiligen Aufenthalten in Graz (1836/37) und erneut Wien (1838/39) wurde er 1839 Mitglied des Mannheimer Hoftheaters. Schließlich trat er 1848 in das Ensemble des Städtischen Theaters in Frankfurt ein, dem er – auch als Schauspieler – bis zu seiner Pensionierung 1875 angehörte und „durch sein gerades Wesen und seine Pflichttreue allgemeine Achtung“ (Didaskalia 24. Okt. 1875) erlangte. Seit den 1860er Jahren fungierte er zudem als Mitarbeiter der Theater-Pensionsanstalt. Verheiratet war Leser mit der Schauspielerin Aloysia (Louise) geb. Krassa (Crasa; * Prag ca. 1809 | † Mannheim 16. Okt. 1850).
Werke — 3 deutsche Lieder (Sst., Kl.; „Ich bin ein alter blinder Mann“, „In des Aethers hellem Spiegel“, „Stille in des Abends Feier“), Dresden: Paul [1834] <> Seufzer von Dr. J[akob] R[obert] Steiger, im Kesselthurm, nach seiner Verurtheilung zum Tode von ihm selbst gedichtet (Sst., Kl.; „Ich seh’ nicht Mond, nicht Sonne“), Mannheim: Heckel [1846] <> Die Zeiten sind vorüber (Sst., Kl.), ebd. [1847] <> Die Feennatur meines Mädchens (Sst., Kl.) op. 6, ebd. [1848] <> Zwei Lieder (Sst., Kl.) op. 7 (Widmung an Viktor von Erlanger, der auch einen der Texte beisteuerte), Offenbach: André [1860]; D-OF (handschr. Stichvorlage mit autographen Eintragungen)
Quellen — Familienbögen Mannheim <> KB und Standesamtsregister Frankfurt; KB Graz (Hl. Blut) <> Adressbücher Frankfurt <> Deutscher Bühnenalmanach <> Zürcherische Freitagszeitung 16. Okt. 1812; Österreichischer Beobachter (Wien) 8. Mai 1824; Wiener Theater-Zeitung 29. Jan. 1825, 10. Febr. 1825, 14. Apr. 1825, 5. März 1832, 1. Apr. 1833; Allgemeine Theaterzeitung (Wien) 29. Juli 1846; Didaskalia 24. Okt. 1875 (biogr. Abriss)
Literatur — Kutsch/Riemens
Abbildung: Titel der Stichvorlage zu Lesers Liedern op. 7; D-OF
Axel Beer