kogel


KOGEL, GUSTAV (FRIEDRICH) * Leipzig 16. Jan. 1849 | † Frankfurt/M. 14. (nicht 13.) Febr. 1921; Dirigent, Herausgeber, Komponist

Dem Beispiel seines Vaters Gottlob Friedrich (1812–1896; Posaunist im Leipziger Gewandhausorchester) folgend entschied sich Kogel für den Musikerberuf und studierte in den Jahren 1863 bis 1867 am Leipziger Konservatorium (u. a. Klavier bei Ignaz Moscheles, Theorie bei Moritz Hauptmann). Anschließend verbrachte er als Musiklehrer einige Zeit im Elsass und fand zu Beginn der 1870er Jahre eine Anstellung als Lehrer für Klavier, Orgel und Musiktheorie an der Akademie der Tonkunst in Leipzig. Seit 1874 arbeitete Kogel jeweils vorübergehend als Theaterkapellmeister in Nürnberg, Dortmund, Gent, Aachen, Köln und schließlich wiederum in Leipzig (1883–1886). Als Dirigent des Philharmonischen Orchesters war er seit 1887 in Berlin ansässig und wechselte 1891 nach Frankfurt, wo er 1895 Präsident des Tonkünstlervereins Leyerkasten war, bis 1903 die Museumskonzerte leitete und bis zu seinem Tod seinen Hauptwohnsitz hatte. Im Januar 1903 trat er erstmals als Dirigent des Wiesbadener Caecilienvereins auf, wurde, nachdem er zwischenzeitlich des öfteren mit dieser Funktion betraut worden war, 1907 formell angestellt und behielt diese Position bis 1917, wobei er sich in den letzten Jahren aus gesundheitlichen Gründen gelegentlich vertreten lassen musste. Zwischen 1903 und 1905 folgte Kogel zudem mehrfach für einige Monate Einladungen als Gastdirigent der New York Philharmonics, weiterhin 1908 nach St. Petersburg und 1909 nach Amsterdam (Concertgebouw-Orchester). Neben seiner Tätigkeit als Orchesterleiter war er in den Jahren 1878 bis 1914 als Arrangeur und Herausgeber dem Musikverlag Peters in Leipzig (Edition Peters) eng verbunden; zu seinen Schülern zählte Ludwig Scriba. Verheiratet war Kogel mit Elisabeth („Elise“) geb. Nickisch aus Breslau (* ca. 1860 | † Frankfurt/M. 28. Sept. 1927).

WerkeBallade (Kl.) op. 1, Leipzig: Peters [1872]; D-B, D-KNh <> (8) Walzer (Kl. 4ms) op. 2, ebd. [1873]; D-B, GB-Lbl <> 1870. Vier Characterstücke in Marschform (Kl. 4ms) op. 3, Kassel: Luckhardt [1874/75]; D-B, D-Sl <> Drei Tonstücke (Kl.) op. 4, Leipzig: Peters [1873]; D-B, GB-Lbl <> Drei Lieder aus den Liebesperlen von Alexander Petöfi (Sst., Kl.) op. 5, Kassel: Luckhardt [1875]; D-B, D-KNh <> Drei Lieder von Alexander Petöfi (Sst., Kl.) op. 6, ebd. [1875]; D-B, D-KNh <> (3) Phantasiestücke (Kl.) op. 7, ebd. [1874]; D-B <> Am Meere. Vier Charakterstücke (Kl. 4 ms) op. 8 (nur Nr. 1 (Am Strande) erschienen), ebd. [1876]; D-B, D-KNh <> Einlage zur Oper „Der Waffenschmied“ von Lortzing „Marie, du süsses Frauenbild“, (Bariton, Orch. bzw. Kl.) op. 9, Leipzig: Forberg [1876]; D-B, GB-Lbl <> Romanze. „Nacht ist’s in friedlichem Schlummer“, Einlage zu Adolphe Adams Oper Der Postillon von Longjumeau (T, Orch. bzw. Kl.) op. 10, ebd. [1879]; A-Wn, D-B, D-Mbs, GB-Lbl <> zahlreiche Ausgaben und Bearbeitungen (Part., KlA.) insbesondere von Opern (u. a. von Adam, Bizet, Boieldieu, Cherubini, C. Kreutzer, Lortzing, Marschner, Méhul, Mendelssohn Bartholdy, Meyerbeer, Nicolai, Offenbach, Rossini, Wagner, von Weber) erschienen überwiegend bei Peters in Leipzig (Edition Peters) zwischen 1878 und 1914.

Quellen — Standesamtsregister Frankfurt <> Briefe Kogels bzw. seiner Ehefrau Elise an den Musikverlag C. F. Peters in Leipzig (1878–1923); D-LEsta, Best. Musikverlag Peters Nr. 1538–1540 <> Korrespondenz mit der Frankfurter Museumsgesellschaft; D-Fsa, Best. 125 <> weitere Briefe s. Kalliope <> Acta betr. Verleihung des Titels Musikdirector 1895–1899; D-Bda (Best. Preußische Akademie der Künste Berlin, Akte 406; Bl. 209) <> Adressbücher Frankfurt <> C[arlos] Dr[oste], Gustav Friedrich Kogel, in: Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 7. Dez. 1907, S. 3–4 <> Signale für die musikalische Welt 19. Apr. 1866, 22. Jan. 1919 und passim; Musikalisches Wochenblatt 7. März 1873, 18. Juli 1873, 13. Febr. 1873, 30. Mai 1907, 26. März 1908, 16. Mai 1908, 1. Apr. 1909, 22. Apr. 1909, 21. Okt. 1909, 28. Apr. 1910, 20. Sept. 1910 und passim; Wiesbadener Tagblatt 30. Jan. 1903, 3. Nov. 1903 (Kurzbiographie). 26. März 1904, 17. Nov. 1921 (Nekrolog von O[tto] D[orn]) und passim; The Sun (New York) 20. Sept. 1903, 18. Okt. 1903, 1. Nov. 1903, 19. Dez. 1903, 2. Okt. 1904 und passim; New York Daily Tribune 18. Febr. 1905, 4. März 1905 und passim; Wiesbadener Neueste Nachrichten 15. Nov. 1913, 28. Nov. 1913, 25. Febr. 1914, 29. Jan. 1917, 1. Febr. 1917 und passim; Rheinische Volkszeitung 20. Jan. 1917, 30. Jan. 1917 <> MMB <> Musikalien-Verlags-Katalog Rob. Forberg in Leipzig, Leipzig 1894 <> Katalog der Edition Peters, Leipzig 1900

Literatur — Jansa 1911 <> RiemannL 1919, 1922 <> Art. Kogel, Gustav, in: KlötzerFB <> Paul Bartholomäi, Das Frankfurter Museums-Orchester. Zwei Jahrhunderte Musik für Frankfurt, Frankfurt 2002, S. 57–58 <> Jung 2006, S. 103

Abbildung 1: Gustav Kogel, Fotografie von Arthur Marx (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)

Abbildung 2: Titel der von Kogel herausgegebenen (und mit einem Vorwort versehenen) Partitur-Erstausgabe von Lortzings Zar und Zimmermann, Leipzig: Peters [1900]; D-Kbeer


Axel Beer

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