HEINRICHS, WILHELM * Köln 26. Aug. 1914 | † Unterwössen (Landkreis Traunstein) 15. Febr. 1995; Komponist

Wilhelm Heinrichs wuchs in Linz am Rhein auf und erhielt dort seit seinem achten bzw. zehnten Lebensjahr Klavier- und Violinunterricht. 1934 begann er ein Studium an der Kölner Musikhochschule (u. a. Schulmusik sowie Komposition bei Wilhelm Maler, Klavier bei Walter Georgii); das künstlerische Staatsexamen legte er 1938 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin ab, während das wissenschaftliche Staatsexamen ein Jahr später an der Universität in Köln erfolgte, wo er gleichfalls eingeschrieben war. 1946 erhielt Heinrichs, der einen vierjährigen Kriegsdienst als Funker und Fallschirmjäger absolviert hatte, eine Anstellung als Pianist beim Südwestfunk (Radio Koblenz), und in den Jahren 1947 und 1948 war er als Kapellmeister am Bad Godesberger Theater tätig. Ende des Jahres 1948 ließ er sich wieder in Linz nieder; hier erteilte Heinrichs Musik- und Deutschunterricht am Staatlichen Gymnasium, gründete und leitete ein sinfonisches Liebhaberorchester und übernahm 1973 die Leitung des Linzer Männergesangvereins, die er 1989 aus gesundheitlichen Gründen aus den Händen gab. Wenig später verlegte er seinen Wohnsitz nach Unterwössen. Mit seinem Orchester nahm Heinrichs im August 1951 am Internationalen Musikwettbewerb für Laienorchester [nicht „Musikolympiade“, wie hier und da behauptet] im niederländischen Kerkrade teil und errang in der entsprechenden Kategorie den Ersten Preis. Das auch überregional vielbeachtete Ereignis brachte ihm nicht nur das Silberne Lorbeerblatt ein (überreicht von Bundespräsident Theodor Heuss, der neben anderen Staatsoberhäuptern die Schirmherrschaft des Wettbewerbs übernommen hatte), sondern auch die Ernennung zum Studienrat; 1975 wurde Wilhelm Heinrichs außerdem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Werke — Überwiegend Vokalkompositionen (Männer- und Frauenchöre mit und ohne Begleitung; Lieder sowie Volksliedbearbeitungen für unterschiedliche Besetzungen), erschienen u. a. bei Braun-Peretti in Bonn, Haubrich in Mülheim, Merseburger in Berlin und Tonger in Köln; größere Kompositionen (Schauspielmusiken, Kantaten, eine Messe, Instrumentalwerke) blieben Manuskript; vgl. das Verzeichnis im unten genannten Komponistenporträt. Ein Großteil der Werke ist überliefert im Archiv des Linzer Männergesangvereins von 1822 e. V., Linz am Rhein, einzelne gedruckte Chorwerke in D-B

Quellen — Dokumente (darunter Photos, Noten etc.) im Besitz des Linzer Männergesangvereins von 1822 e. V., Linz am Rhein <> Münsterische Zeitung 28. Juli 1951; Limburgsch dagblad 18. Aug. 1951, 24. Aug. 1951, 12. Sept. 1951; Salzburger Nachrichten 24. Okt. 1951; Wiener Kurier 22. Apr. 1952

LiteraturWilhelm Heinrichs. Porträt des Komponisten (zum 26.8.1984), hrsg. vom Musikverlag Heinz Haubrich, Mülheim (Ruhr) [1984] (mit Werkverzeichnis) <> [Festschrift] 200 Jahre Linzer MGV, [Linz 2022]

Abbildung: Wilhelm Heinrichs, Photographie (um 1980); Archiv des Linzer Männergesangvereins von 1822 e. V. – Herrn Siegfried Bündgen, Linz am Rhein, herzlichen Dank für Zusendung und Veröffentlichungserlaubnis


Axel Beer

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
  • heinrichs.txt
  • Zuletzt geändert: 2025/07/17 18:35
  • von ab
  • angelegt 2025/07/17 14:38