Grim (Familie)
(1) Eugen * Dorndiel (heute Stadtteil von Groß-Umstadt) 11. Mai 1870 | † Mosbach (heute Schaafheim-Mosbach) 10. Juni 1945; Bruder von (2), Lehrer und Komponist
(2) Karl (auch Carl) (Theodor) * Mosbach (heute Schaafheim-Mosbach) 2. Okt 1881 | † Darmstadt 1966; Bruder von (1) Gardesergeant, Stadtsekretär, Chorleiter, Komponist
Eugen Grim ergriff, dem Beispiel seines Vaters Adam (1839–1908) folgend, den Lehrerberuf, war zunächst Schulamtsaspirant in Dorndiel und seit 1894 Lehrer an der Gemeindeschule in Haßloch, später an der Volksschule in Gustavsburg (heute Ginsheim-Gustavsburg). 1929 wurde er pensioniert.
Werke — Vogelhochzeit (Mch.) op. 10; Darmstadt: Thies Nachf. [1911]; D-B, ehem. D-DS <> Laß laufen alle Sorgen (Mch.) op. 11, ebd. [1911]; ehem. D-DS
Quellen — Standesamtsregister Mosbach <> Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 15. Nov. 1894 (Beil. 29)
Karl Grim lebte nach eigener Angabe seit 1898 (zunächst mutmaßlich zwecks militärischer Ausbildung) in Darmstadt und ist erstmals im Oktober 1907 bei seiner Eheschließung mit der Schuhmacherstochter Maria Frieda geb. Scherer als dort ansässiger Gardesergeant greifbar; 1921 befand er sich außer Diensten und wurde alsbald Stadtsekretär. Bereits seit 1903 (und in beiden Fällen bis wenigstens 1942) war er Dirigent der Liedertafel und des Gesangvereins Sängerlust; 1906 gründete er das Orth’sche Männerquartett, das bis 1914 unter seiner Leitung stand; in den Jahren 1909 bis 1914 dirigierte er die Gesangsabteilung des Post- und Telegraphenunterbeamtenvereins sowie zwischen 1912 und 1920 (mit kriegsbedingter Unterbrechung) den Gesangverein Frohsinn in Worfelden. Seinen Männerchor Der Nöck widmete er gegen 1930 dem Musikwissenschaftler Friedrich Noack.
Werke — Grim veröffentlichte seit 1910 über 100 Männerchöre, die bis etwa 1916 (lückenhaft und nicht immer in chronologischer Abfolge) mit Opuszahlen bis 118 versehen sind; ab den 1920er Jahren stellte er die Zählung ein. In den Jahren 1910 und 1911 arbeitete er überwiegend mit Thies Nachf. (i. e. Leopold Schutter) in Darmstadt zusammen (ca. 40 Werke), anschließend (bis 1914) vereinzelt mit Hochstein in Heidelberg, Ullrich in Godesberg und Kessler in Trier; seit etwa 1916 kamen mehr als 50 Titel bei Ebling in Mainz heraus, einige wenige wiederum bei Hochstein sowie auch bei André Offenbach.
Quellen — Standesamtsregister Darmstadt und Mosbach <> Adressbücher Darmstadt <> Meldeblatt für die polizeiliche Registrierung 1946; D-DSsa (Best. H 3 Darmstadt, Nr. 23068 digital) <> Fallakte; ebd. (Best. 520/05, Nr. 9052) <> Verlagsvertrag mit André in Offenbach, Darmstadt 21. Juli 1931; D-OF <> Frankfurter Sänger-Zeitung 1. Febr. 1909; NZfM Juni 1928, S. 360 <> 50 Jahre „Frohsinn“ Worfelden 1880–1930. Festschrift, Groß-Gerau 1930, S. 16 <> MMB
Abbikdung 1: Karl Grim, Fotografie auf dem Meldeblatt in D-DSsa (Best. H 3 Darmstadt, Nr. 23068; mit freundlicher Genehmigung)
Abbildung 2: Sammeltitel Auserlesene Männer-Chöre von Carl Grim, Mainz: Ebling; D-BUDbierwisch
Abbildung 3: Namenszug Karl Grims auf einem mit André in Offenbach geschlossenen Verlagsvertrag, Darmstadt 21. Juli 1931; D-OF
Axel Beer