dunstf


(1) Stephan get. Wien (Altlerchenfeld) 20. Dez. 1787 (lt. Bereths, verm. irrtümlich, * Wien 21. Dez. 1790) | † Trier 11. Febr. 1838; Musiklehrer und Dirigent

(2) Nikolaus * Klausenburg, Siebenbürgen (Cluj-Napoca, Rumänien) 26. Dez. 1815 | † Trier 20. März 1885; Sohn von (1), Pianist und Dirigent


Stephan Dunst (1), Sohn eines „Vöglkrämers“, erhielt als Sänger (Tenor) zunächst Engagements u. a. in Preßburg (Bratislava, bis 1813), Wien (bis 1814), Brünn (Brno, 1818–1820) und Graz (1821–1823), wo er auch als Violinist und Gitarrist auftrat und Luigi Legnani begegnet sein wird, der im Sept. 1822 in Graz spielte und Widmungsträger von Dunsts Caprice ist. Ende 1823 wurde er in Trier ansässig und 1825 als 3. Musiklehrer (Klavier, Gesang) an der Dommusikschule angestellt. 1830 gründete er gemeinsam mit Joseph →Mainzer einen Verein der geistlichen Konzerte und 1834 (ebenfalls mit Mainzer) eine Singschule für Mädchen. Den Trierschen Musikverein zur Förderung der Instrumentalmusik hatte er 1832 ins Leben gerufen und leitete nach dem Weggang Mainzers (1834) den Trierschen Gesangverein. Daneben trat er gelegentlich (auch außerhalb Triers) als Dirigent und Solist öffentlicher Konzerte auf und erteilte privaten Musikunterricht (Klavier, Gesang, Violine, Gitarre). Ebenso wie zuvor Peter Garisch war Dunst die zentrale Persönlichkeit des Musiklebens in Trier. Dunst war seit ca. 1812 verheiratet mit der Sängerin Clara geb. Zöllner (* Hainburg, Niederösterreich 15. Apr. 1785 | † nicht vor 1844).

Werke — (als E[tienne] Dunst) Caprice (Git.) op. 5 (Widmung an Legnani), Mainz: Schott [1825/26]; D-Mbs, verm. autogr. Stichvorlage ebd. (digital, s. Abb.) <> 3 Oesterreichische Favorit Ländler mit Coda, Wien: Eder [1823] <> Vokal-Terzett, ebd. [1823] <> Erinnerung (Sst., Kl.), in: Musikalisches Wochenblatt, Wien: Paterno (angekündigt in der Wiener Zeitung 19. Jan. 1836) <> 4 Variationen (Git.), lt. Wiener Theaterzeitung 18. Juli 1822 von Dunst komponiert und in Graz aufgeführt; ungedruckt, verschollen <> Variationen auf der G-Saite (1833); ungedruckt, verschollen (s. Bereths, S. 95)


(2) Nach dem Tod seines Vaters übernahm Dunst dessen Stelle an der Dommusikschule und in den folgenden Jahren die Leitung des Allgemeinen Trierischen Musikvereins (1847), des Domchors (1854, bis 1862), der Liedertafel (1859) und des 1866 gegründeten Städtischen Orchesters (1867). Seit 1837 trat er vielfach als Pianist öffentlich auf und erteilte Privatunterricht.

Werke — Dunsts Kompositionen (Klavierkonzert, Konzertstück, Ouverture, Fantasien für Kl.; vgl. die Aufzählung bei Bereths, S. 120) blieben ungedruckt und sind verschollen. Überliefert ist lediglich die Instrumentierung einer Hymne von Fr. W. Grund (s. RISM ID 456000421).

Literatur — Bereths 1978

Quellen — KB Wien (Altlerchenfeld); Zivilstandsregister Trier; Einwohnerliste Trier 1843/44 <> AmZ (s. Reg.); Wiener Zeitung 14. Dez. 1811 (Dunst widerrechtlich abwesend; dto. 19. Dez. 1816, 17. Sept. 1817); Wiener Theaterzeitung 7. Juli 1818, 17. Jan. 1822, 18. Juli 1822, 11. März 1823 und passim; Brünner Zeitung 2. Jan. 1820 und passim; Wiener Zeitschrift 23. Juni 1821; Grazer Zeitung 16. Sept. 1822 (Legnani in Graz)


Axel Beer

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  • angelegt 2019/09/21 20:17