bielefeld


BIELEFELD (auch Bielefeldt), LJUBA (auch Ljubow, Lubow, Louba) (LINA), geb. BACHRACH * Kowno (Russland; heute Kaunas, Litauen) 24. Juni 1877 (nicht 1884) | † nach 1931; Komponistin

Die Tochter des jüdischen Kaufmanns erster Gilde Aron Gdaljewicz Bachrach war Frank/Altmann zufolge Schülerin Ernst Jedliczkas, Ludwig Bußlers und Franz Mannstaedts und dürfte somit ihre musikalische Ausbildung in Berlin (als Schülerin des Stern’schen Konservatoriums lässt sie sich allerdings nicht nachweisen) sowie in Wiesbaden erhalten haben. Unter den Wiesbadener Kurgästen scheint seit 1892 eine Familie Bachrach aus Kowno auf – ob dies nun Ursache oder Folge von Ljuba Bachrachs Musikstudien bei Mannstaedt war, ist ungewiss. Spätestens seit ihrer Hochzeit mit dem Bankier Hermann Bielefeld (* Ruhrort 5. Febr. 1874) im Jahr 1901 lebte sie dauerhaft in Wiesbaden. 1908 erklangen Kompositionen von ihr im Rahmen eines Marktkirchen- und eines Kurkonzerts (letzteres unter Leitung Ugo Affernis); 1909 erschien das erste Werk bei Firnberg in Frankfurt/M. im Druck. Darüber hinaus bleibt Bielefelds musikalische Betätigung weitgehend im Dunkeln. Nachdem das Bankhaus S. Bielefeld & Söhne, dessen Teilinhaber ihr Ehemann war, seit etwa 1916 liquidiert worden war, lebte sie mit ihm und zwei Kindern in Aachen. Mit der Scheidung im Sommer 1931 verliert sich ihre Spur.

WerkeAdagio (Vc.), ungedruckt; aufgef. Wiesbaden 1908 <> Valse amoreuse [!] (kl. Orch.), ungedruckt; aufgef. Wiesbaden 1908 <> Dämmerstunde (Crépuscule) (Vc., Kl.), Frankfurt: Firnberg [1909]; D-B <> Suite (Steppe’-Step) (Kl.), Berlin: Ries & Erler [1925]; CZ-Pu, D-B <> Burlesken (Joseph Pembaur gewidmet) (Kl.), ebd. [1926]; CZ-Pu, D-B <> Frank/Altmann zufolge außerdem eine Orchestersuite, ein Streichquintett, weitere Klavierwerke und eine Romanze für Violoncello

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Wiesbaden <> Adressbücher Wiesbaden und Aachen <> MMB <> Wiesbadener Bade-Blatt 28. Aug. 1892 und passim; Wiesbadener Tagblatt 18. Nov. 1901, 9. Dez. 1901, 1. Febr. 1902, 15. Febr. 1904 (Geburtsanzeige der Tochter Stephanie); Wiesbadener General-Anzeiger 8. Dez. 1901, 29. Dez. 1901, 9. Juni 1908, 25. Nov. 1908; Wiesbadener Zeitung 25. Juli 1914; Signale für die musikalische Welt 21. Apr. 1926 (Bespr. der Suite); Die Musik 2 (1927/28), Heft 1, S. 140 (Bespr. der Burlesken) <> Frank/Altmann 121926 (Geburtsjahr irrig mit 1884 angegeben)


Kristina Krämer

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