embach

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EMBACH (Familie)

(1) Joseph Petrus fl. 1718; Orgelbauer

(2) Johann Caspar Geburtsdaten unbekannt | † vor 1796; Sohn von (1), Lehrer und Orgelbauer

(3) Nicolaus Anton * Neudorf 9. Mai 1755 | † Rauenthal 23. Jan. 1834; Sohn von (2), Orgelbauer

(4) Johann Petrus * Neudorf 1757 | † Rauenthal 26. Dez. 1811; Sohn von (2), Orgelbauer

(5) Conrad * Rauenthal 24. Jan. 1800 | † Ort und Datum unbekannt; Sohn von (3), Orgelbauer

(6) Caspar * Rauenthal 4. Dez. 1803 | † ebd. 20. Sept. 1852; Sohn von (3), Orgelbauer

(7) Philipp * Rauenthal 30. Okt. 1785 | † Weisenau 21. Jan. 1845; Sohn von (4), Orgelbauer

(8) Adam Joseph * Rauenthal 12. Jan. 1790 | † Weisenau (?) 15. Okt. 1863; Sohn von (4), Orgelbauer

(9) Carl Matthias * Rauenthal 6. Juni 1797 | † Frauenstein 29. Okt. 1865; Sohn von (4), Orgelbauer

(10) Philipp Adam * Rauenthal 2. Juni 1837 | † nach 1905; Sohn von (6), Orgelbauer

(11) Martin Lebensdaten unbekannt; Sohn von (9), Orgelbauer

(12) Adam Nikolaus * Mainz 30. März 1870 | † ebd. 3. Febr. 1923; Sohn von (10), Orgelbauer

Die Orgelbauer Embach entstammten einer alten Rheingauer Lehrer- und Orgelbauerfamilie aus Rauenthal, die seit dem 18. Jahrhundert hauptsächlich pflegerisch tätig waren und nur wenige kleinere Werke erstellte.


(1) Joseph Petrus Embach renovierte laut Inschrift 1718 die Orgel in Ravengiersburg. Weiteres ist nicht bekannt.

(2) Johann Caspar Embach war zuerst Lehrer in Rüdesheim, dann in Neudorf (bei Martinsthal) und ab etwa 1763 in Hallgarten. Als Nebentätigkeit führte er Orgelreparaturen und Stimmungen zwischen 1747 und 1774 (z. B. in Nastätten 1769) aus.

(3) Nikolaus Anton Embach lebte und arbeitete in Rauenthal, hatte Orgeln zu beiden Seiten des Rheins in Pflege, litt jedoch sehr unter dem Konkurrenzdruck von Dreymann (Mainz) und Bürgy (Homburg v. d. H.). Er soll eine Orgel mit fünf Registern in Staudernheim erbaut haben. Reparaturnachweise existieren zu: 1787 Oberjosbach, 1790–1817 Gabsheim, 1803 Algesheim, Medenbach und Wallau, 1804 Grävenwiesbach, Naurod und Reichenbach, 1812 Lieferung einer Gebrauchtorgel nach Neuenhain, 1815 Caub, ev., 1817 Weilbach, 1818 Runkel und 1819 Oberflörsheim, 1823 Winkel.

(4) Johann Peter Embach arbeitete meist mit seinem Bruder Nicolaus (3) in Rauenthal. Drei Söhne (5, 6, 7) wurden Orgelbauer, einer, Balthasar (1803–1855), war Lehrer.

(5) Conrad Embach wohnte und arbeitete in der väterlichen Werkstatt zu Rauenthal zusammen mit seinem Bruder Caspar (6). Die dort genannten Neubauten sind in der Regel gemeinsame Arbeiten.

(6) Caspar Embach war im Geschäft anscheinend federführend, so dass meist sein Name genannt wurde. Trotz heftiger Auseinandersetzungen konnten die Brüder mehrere Orgeln erstellen. Dazu kommen zahlreiche Reparaturen, z. B. 1818 Mörstadt, 1819 Oberflörsheim, 1830 Diedenbergen, 1839 Kiedrich (Umbau), 1842 Laufenselden ev.

Werke — 1831 Limburg ev. <> 1832 Breithardt und Obertiefenbach I/9 <> 1833 Niedergladbach <> 1834 Limburg ev. <> 1836 Diez, ev. I/13 (rekonstruiert erhalten) und Dillenburg kath. <> 1839 Herdhofen <> 1840 Kroppach ev.


(7) Philipp Embach übersiedelte nach der Ausbildung bei seinem Vater in Rauenthal nach Weisenau bei Mainz. 1819 erhielt er die Zulassung für das Herzogtum Nassau. Es gibt Arbeitsnachweise zwischen 1814 und 1838 (Wiesbaden, Schwalbach, Nieder-Walluff, sogar am Untermain). Für die Jahre 1836 bis 1843 unterzeichnete er einen Stimmvertrag für alle Orgeln des Dekanats Diez. Neubauten sind nicht von ihm bekannt.

(8) Adam Joseph Embach zog vermutlich mit seinem Bruder nach Mainz-Weisenau.

(9) Carl Matthias Embach war zuerst Schreiner in Rauenthal. 1832 nahm er seinen Wohnsitz in Frauenstein. Die Arbeitsnachweise ab 1830 betreffen hauptsächlich Reparaturen und Stimmungen im Bereich des Einrich (z. B. Niedermeilingen 1830, Klingelbach 1833, Kördorf 1834, Dörsdorf 1837, Strinz-Trinitatis 1857).

(10) Philipp Adam wuchs in Rauenthal auf, kam dann vermutlich über seine Onkel Philipp (7) und Joseph (8) in Weisenau um 1860 als Geselle zu Hermann Dreymann in Mainz und wurde nach dessen Tod mit Finkenauer zusammen 1862 sein Nachfolger. Als Finkenauer 1865 starb, heiratete Embach 1866 dessen Tochter Anna Maria und wurde damit Inhaber der Firma und Bürger von Mainz. Unter dem Druck der seit 1870 vom Domkapellmeister Weber begünstigten Orgelbau-Konkurrenz verlor die Mainzer Firma ihre einstige Bedeutung. In den Orgelbauerlisten der 1890er-Jahre taucht sie nicht mehr auf.

Werke — 1865 Kriegsheim kath. <> 1866 Mainz, Dom (Chororgel) <> 1868 Ballersbach.


(11) Martin Embach betätigte sich ab 1868 hauptsächlich als Stimmer in der Umgebung von Frauenstein.

(12) Mit Adam Nikolaus Embach endete die Orgelbauerfamilie in Mainz.


Literatur — Bösken 1967 <> Manfred Keiling, Einricher Orgelchronik, Orgeln und Orgelgeschichte des Einrichs, Klingelbach 1972 <> Bösken 1975 <> Harald Schlierike, Die Embach-Orgel in St. Peter, Diez, in: Heimatjahrbuch Rhein-Lahn-Kreis 1991, Höhr-Grenzhausen 1991, S. 136–140 <> Achim Seip, Die Orgelbauwerkstatt Dreymann in Mainz, Lauffen 1993 <> Hans Martin Balz/Reinhardt Menger, Alte Orgeln in Hessen und Nassau, Berlin 21997.


Hermann Fischer

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  • Zuletzt geändert: 2019/12/12 15:25
  • von kk
  • angelegt 2018/10/06 14:30