Ignaz Woschitka
WOSCHITKA (auch Wotschitka, Woczitka, Woschicka u. ä.), IGNAZ (JOSEPH HEINRICH) get. (als Ignatius Josephus Henricus) Wien 7. Juli 1732 | † verm. nicht vor 1790; Violoncellist, Kontrabassist, Komponist
Ignaz Woschitka war Sohn des Wiener Hoffagottisten Tobias W. (* ca. 1685 | begr. Wien 29. März 1752) und somit Bruder des bereits lexikalisch erfassten, ebenfalls als Cellist tätigen Franz Xaver W. (bei der Taufe in Wien am 17. Okt. 1728 Franciscus Carolus Josephus), der zunächst in der Schweriner (bis 1765), anschließend in der Münchener Hofkapelle angestellt war. Demgegenüber wirkte Ignaz am württembergischen Hof als Kammervirtuose, bevor er 1769 Mitglied der kurtrierschen Hofkapelle in Ehrenbreitstein wurde. 1785 erfolgte (lt. Bereths, S. 87) seine Entlassung aufgrund ungebührlichen Betragens, doch wird er noch 1790 unter den Cellisten des Orchesters genannt. Er war es auch, der im August 1769 in Frankfurt ein Konzert veranstaltete.
Werke — Die von Woschitka komponierten und aufgeführten „Riesenconcerte“ für Kontrabass solo (inkl. „Sausen des Sturmes im Eichenwald“ und „Donnersturm des Orchesters“), von denen Schubart nach einem Besuch in Ehrenbreitstein mit einer Mischung aus Bewunderung und Herablassung berichtet, sind – man mag es bedauern oder nicht – verschollen.
Quellen — KB Wien (St. Stephan) <> Musikalische Korrespondenz der teutschen Filarmonischen Gesellschaft (Speyer) 24. Okt. 1790 <> Christian Daniel Friedrich Schubart’s Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst, hrsg. von Ludwig Schubart, Wien 1806, S. 192–193 <> Israel 1876
Literatur — Bereths 1964 <> Dagmar Glüxam, Art. Woschitka […], Franz, in: MGG2P (ohne Erwähnung Ignaz’)
Axel Beer