Philipp Winnen
WINNEN, (JOHANN PETER) PHILIPP * Mönchengladbach 23. März 1881 | † Frankfurt/M. 13. Dez. 1930; Schneider, Chorleiter, Komponist
Winnen entstammte einem Zweig einer alteingesessenen Schneiderfamilie in (Mönchen-) Gladbach, der sich um 1885 in Bockenheim und wenig später in Frankfurt niederließ. Während sein Vater und seine älteren Brüder dort mehrere Werkstätten betrieben, zog Philipp nach Großauheim, wo er gemeinsam mit einem jüngeren Bruder die Berufskleiderfabrik Gebr. Winnen (seit ca. 1920 in Frankfurt) begründete. Bereits 1903 hatte Winnen gleichfalls in Großauheim den Winnen’schen Männerchor (zunächst als Groß-Auheimer Männer-Quartett bezeichnet) ins Leben gerufen, dem er mit krankheitsbedingten Unterbrechungen bis zu seinem Tod als Dirigent vorstand. Außerdem leitete er die Gesangvereine Sängerlust in Niederrodenbach (1910–1921) und Somborn (heute Ortsteil von Freigericht bei Gelnhausen; um 1914). Verheiratet war Winnen mit Maria Liesette geb. Schaack, Tochter eines Groß-Auheimer Zigarrenarbeiters.
Zur Verbreitung seiner Kompositionen betrieb Winnen seit 1910 einen Selbstverlag, der seit etwa 1920 unter der Adresse seiner Großauheimer Kleiderfabrik (Bahnhofstr. 6) firmierte; die Herstellung erfolgte bei Friedrich Moritz Geidel in Leipzig.
Werke (für Mch.; sämtlich im Selbstverlag erschienen) — Zwei Männerchöre (Heimkehr op. 1 und Abendfeier op. 2) [1910]; D-Kbeer (op. 2) <> Das Lied von Lieb und Liebelust op. 3; D-Kbeer <> Der Mutter Schlummerlied op. 4; D-Kbeer <> Sänger-Marsch op. 5; D-Kbeer <> Das Land der Träume op. 6 <> Brautlied op. 7 <> Ständchen op. 8; D-BABHkrämer, D-Kbeer <> Frühlingswandern op. 9 <> Gretelein op. 10 [1914]; D-Kbeer <> O du Argonnerwald („Kriegskomposition“) op. 13 <> Das erste Lied op. 17 <> Und wieder ward es Maienzeit op. 18 [1922]; D-Kbeer <> Rüdesheimer Wein op. 19; D-Kbeer <> Maiennacht op. 20; D-Kbeer <> Wenn am Walde die Rosen blühen op. 21 [1925]; D-Kbeer <> Frau Nachtigall op. 22 [1925]; D-Kbeer
Quellen — Standesamtsregister Mönchengladbach, Groß-Auheim und Frankfurt/M. <> Adressbücher Frankfurt; Adressbuch Großauheim 1928/29 <> Frankfurter Sänger-Zeitung 1. Aug. 1914; Hanauer Anzeiger 15. Dez. 1930 (Todesanzeigen) <> Festbuch zum nationalen Gesangswettstreit des „Winnen’schen Männerchor’s“ Groß-Auheim am Main verbunden mit Fahnen-Weihe am 27., 28. und 29. Juni 1925, Hanau 1925 (darin S. 17–25 Vereins-Chronik) <> freundliche Mitteilungen von Herrn Jan Niels van der Pütten (Stadtarchiv Hanau; 17. Okt. 2022) sowie von Herrn Thomas Steigler (Heimat- und Geschichtsverein 1929 e.V. Großauheim; Jan. 2025)
Abbildung 1: Philipp Winnen nach einer Photographie aus dem Festbuch (1925); mit freundlicher Genehmigung von Herrn Thomas Steigler, Großauheim
Abbildung 2: Titel der Zwei Männerchöre op. 1 und 2 [1910]; D-Kbeer
Axel Beer