Franz Strigl
STRIGL (seltener auch Striegl, Striegel), FRANZ DE PAULA (FERDINAND) * Plan (Planá bei Mariánské Lázně (Marienbad), Tschechien) 8. Jan. 1860 | † Frankfurt/M. 26. Febr. 1919; Musiklehrer, Cellist, Komponist
Franz Strigl, Sohn eines Wachsziehers, erhielt in den Jahren 1873 bis 1879 seine Ausbildung im Violoncellospiel am Prager Konservatorium. Nachdem er sich anschließend einige Zeit in der böhmischen Heimat aufgehalten hatte, nahm er 1882 seinen Wohnsitz in Frankfurt, wo er Mitglied des Theaterorchesters wurde und privaten Musikunterricht erteilte; auch gehörte er dem Tonkünstlerverein Leyerkasten an. Die überregional wahrgenommene Aufführung seines Cellokonzerts op. 13 im Jahre 1908 war wohl das bemerkenswerteste Ereignis in seinem ansonsten wenig spektakulären Musikerleben. Verheiratet war Strigl seit 1885 mit der Frankfurter Schlossermeisterstochter Elisabeth geb. Schack (1860–1923).
Werke — Zur Unterhaltung für junge Cellisten. 4 leichte Solostücke für Violoncello innerhalb der ersten 4 Lagen mit genauer Bezeichnung der Stricharten sowie des Fingersatzes und mit Pianoforte-Begleitung (Wiegenlied, Walzer, Alla Menuetto, Traumlied) op. 2, Offenbach: André [1894; Vertrag 12. Aug. 1892]; D-B, D-Mbs, D-OF <> Vier leichte Solostücke innerhalb der ersten 4 Lagen mit genauer Bezeichnung der Stricharten und des Fingersatzes (Vc., Kl.; Choral, Menuetto, Lied ohne Worte, Rondo) op. 3, ebd. [1896; Vertrag 17. Juni 1893]; D-B, D-OF <> Drei leichte Solostücke innerhalb der ersten 4 Lagen mit genauer Bezeichnung der Stricharten und des Fingersatzes (Vc., Kl.; Religioso, Andante, Walzer) op. 4, ebd. [1896; Vertrag 17. Juni 1893]; D-B, D-OF <> Zur Unterhaltung für junge Cellisten. Vier Solostücke innerhalb der ersten Lage mit genauer Bezeichnung der Stricharten u. des Fingersatzes (Vc., Kl.; Wiegenlied, Arioso, Melodie, Pizzikato-Übung) op. 7, ebd. [1892; Vertrag 14. Aug. 1891]; D-B, D-OF <> Drei Solostücke (Vc., Kl.; Nocturne, Gavotte, Abendlied) op. 9, Heilbronn: C. F. Schmidt [ca. 1893]; D-B <> Praktische Violoncell’-Schule op. 10 (2 Teile), Offenbach: André [1896; Verträge 12. Febr. 1894, 24. Apr. 1895]; D-B, D-F, D-OF <> Vier leichte Solostücke (Vc. 1. Lage, Kl.; Largo, Lied, Menuett, Walzer) op. 11, Frankfurt: Selbstverlag / Heilbronn: C. F. Schmidt [1893]; D-B <> Concert (Vc., Orch. bzw. Kl.) op. 13 (Widmung an Friedrich Hess), Frankfurt: Selbstverlag [ca. 1910]; D-F (2. Satz separat), D-Fh, D-HVh, D-Mbs, GB-Lbl – UA aus dem Manuskript (1. und 2. Satz) Frankfurt 23. März 1908 mit Friedrich Hess (Vc.) und dem Philharmonischen Verein unter Willy Post; weitere (vollst.) Auff. Frankfurt (Palmengarten) 26. Sept. 1908 <> Vier leichte Solostücke (Vc. 1. Lage, Kl.) op. 14, Selbstverlag / Altona: C. W. H. Höner [ca. 1894/98]; D-B <> Der junge Violoncellist. Fünf leichte Vortragsstücke (Vc., Kl.; Praeludium, Preghiera, Tanz, Cavatine, Gavotte) op. 15, Leipzig: Merseburger [1899]; D-B <> Kleines Melodienalbum. 12 leichte Vortragsstücke für Violoncello innerhalb der ersten Lage bei stillstehender Hand mit Begleitung des Pianoforte für den allerersten Unterricht geeignet op. 16 (2 Hefte), Offenbach: André [1901; Verträge 12. März 1897, 7. Juni 1898]; D-B, D-OF <> Weitere in MMB unter Franz Strigl gelistete Werke stammen von einem gleichnamigen Musiker, der nach seiner Ausbildung in Graz seit den 1890er Jahren in Bruck an der Mur als Chormeister tätig war.
Quellen — KB Planá <> Zivil- und Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Schülerlisten des Prager Konservatoriums <> Verlagsverträge mit André in Offenbach (8, 1891–1898); D-OF <> Prager Tagblatt 23. Juli 1879 (Beilage); Musikalisches Wochenblatt 4. Jan. 1883 u. ö.; NZfM 13. Mai 1891; Grazer Tagblatt 26. Apr. 1896; Frankfurter Leben 22. März 1908, 29. März 1908; Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung 15. Apr. 1908; Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 26. Sept. 1908 (Abend-Blatt); Deutsches Volksblatt (Wien) 14. Mai 1909 <> MMB; Pazdírek <> Kat. André 1900 und 1910
Abbildung: Titelseite der Vier Solostücke op. 7; D-OF
Axel Beer