sauerborn


SAUERBORN, EUGEN (EGON) LUDWIG * Frankfurt/M. 10. Jan. 1869 | † Berlin 1. Juni 1936; Kapellmeister, Dirigent, Pianist

Bereits in seiner Jugend wurde Sauerborn von seinen Zeitgenossen als Wunderkind am Klavier angesehen (Jansa 1911). Entgegen dem Willen seines Vaters, des Fabrikanten und Kaufmanns Ludwig Sauerborn, studierte er in Frankfurt ab 1884 (nicht 1892) am Hoch’schen Konservatorium (Klavier bei James →Kwast, Harmonielehre bei Iwan Knorr sowie Instrumentation und Partiturspiel bei Engelbert →Humperdinck). Bereits im Rahmen der Ausbildung entstanden erste Kompositionen; zudem wirkte er als Konzertbegleiter Hugo Heermanns. 1895 war Sauerborn in Frankfurt „Gesangvereindirigent“ (MüllerDML), bei welchem Verein ist nicht bekannt. Zeitgleich bekleidete er das Amt des Kapellmeisters am dortigen Volkstheater, bis er 1898 in gleicher Funktion an das Aktien-Theater in Heilbronn wechselte. Dessen Orchester spielte vom 16. Sept. bis zum 10. Nov. am Königlichen Opernhaus Bayreuth, von da an bis Palm-Sonntag 1899 in Heilbronn. Danach folgte eine Station am Saison-Theater Freienwalde, wo Sauerborn bereits am 17. Juli 1898 zu dem Stück Lustige Brüder von Max Sandhage die Musik beisteuerte. Bis 1900 ist er in Freienwalde nachweisbar und spätestens seit 1903 war er als Kapellmeister in Berlin tätig (s. Heinrich Hanau). 1911 ging der Pianist gemeinsam mit Joan Manén y Planas auf Konzertreisen, bevor er 1912 Kapellmeister an der Opernschule des Maximilian Moris in Berlin wurde. Dort war er auch von 1914 bis 1916 als Dirigent des Blüthner-Orchesters bei den Volkssymphoniekonzerten tätig sowie in den Jahren 1916 bis 1921 bei den Winterkonzerten im Zoologischen Garten.

Werke (mehrheitl. in MüllerDML genannt und vermutlich verschollen; wenn nicht anders angegeben, ist die Besetzung unbekannt.) — Lieder: Im Sonnenschein, Ich hab’ im Traume geweinet, Das Veilchen, Ich denke nur an dich; aufgeführt im Konservatorium am 14. Nov. 1894, 23. Juni 1895; möglicherweise enthalten in op. 24) <> Lieder mit Orchester op. 24 (UA Berlin 1915) Orchesterwerke: Waldwanderung. Idyll für Orchester op. 32 (UA Berlin 1912), Berlin: Eos [1918] (mit Widmung an Humperdinck); D–B – seit 1925 als Waldwanderung. Sinfonische Dichtung für Orchester bei Simrock in Berlin <> Lustspiel Ouvertüre op. 32 [!] (UA Berlin 1921) <> Das Märchen vom kleinen Däumling (UA Frankfurt/M.) <> Vorspiel zu einem dramatischen Märchen (UA Berlin 1912) <> Die Jagd nach dem Glück. Ouvertüre <> Rückblick. Stimmungsbild für Orchester (UA Berlin 1917) <> Weitere Werke: In MüllerDML erwähnte Stücke für Klavier, Violine und Violoncello sowie Lieder und ein in Signale für die musikalische Welt vom 26. Nov. 1919 erwähnter Prometheus von Peter Hille

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Frankfurt/M. und Berlin <> Adressbücher Frankfurt <> Brief an Engelbert Humperdinck, s. Kalliope <> Signale für die musikalische Welt 4. Apr. 1917, 3. Okt. 1917, 23. Dez. 1918, 12. Febr. 1919, 26. Nov. 1919, 24. Mai 1922; NZfM Heft 2 (Febr.) 1929; Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums 1884/85–1894/95 <> Führer durch die Konzertsäle Berlins Nr. 20 (Jan./Febr.) 1921, Nr. 21 (Febr.) 1921, Nr. 31/32 (Apr.) 1921, Nr. 24 (Febr./März) 1923, Nr. 25 (Febr./März) 1923 <> Jansa 1911; MüllerDML; Frank/Altmann 151936 <> Heinrich Hanau, Dr. Hoch’s Conservatorium zu Frankfurt am Main: Festschrift zur Feier seines fünfundzwanzugjährigen Bestehens (1878–1903), Frankfurt/M. 1903 <> Neuer Theater-Almanach 8 (1897), 9 (1898), 10 (1899), 11 (1900) <> Cahn 1979 <> Jansa 1911

Abbildung: Fotografie Eugen Sauerborns (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)


Noah Lieven

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