Fritz Prelinger
PRELINGER, FRITZ * Lemberg (Lwiw) 2. Febr. 1862 | † Breslau (Wrocław) 25. Aug. 1930; Komponist, Musikschuldirektor
Fritz Prelinger war Sohn des Gesanglehrers Anton Prelinger (1830–1908). Nach seiner Ausbildung in Graz und beruflichen Stationen in Lübeck und Leipzig zog Prelinger Anfang August 1900 nach Aschaffenburg und wurde Nachfolger von Eduard Rommel als Musikschuldirektor. Er setzte sich damit gegen 87 Mitbewerber durch (s. Hippeli, S. 64). In seine Amtszeit fiel die Anstellung verschiedener Lehrer und Lehrerinnen wie Bernhard Schwarzer (1902), Marie Bertels und Josephine Stadelmeyer (1904). Prelinger ging, wie für den Amtsinhaber üblich, auch Nebenbeschäftigungen nach, so dirigierte er den Allgemeinen Musikverein und die Liedertafel. 1904 zeichneten sich bereits Spannungen mit zwischen dem Magistrat und Prelinger ab, der schon Anfang 1905 die Leitung als Direktor niederlegte. Schwarzer übernahm im April 1905 kommissarisch, bis im Juli Hermann Kundigraber als Musikschuldirektor folgte. Prelinger ging zunächst nach Wien. Es folgten Stationen in Schaffhausen und St. Petersburg. Zuletzt war er als Musikkritiker in Breslau tätig. Verheiratet war Prelinger seit 1890 mit Maria geb. Petschnig (* 1865).
Werke — Kompositionen: Bitte („Weil’ auf mir, du dunkles Auge“; Sst., Kl.), Leipzig: Max Brockhaus [1896]; D-B <> Weihnachts-Kantate (4st. Mch./3st. Fch., S-Solo, Harm./Kl.), Leipzig: Siegel [1915]; D-B (Part.) <> Schriften / Herausgaben: Ludwig van Beethovens sämtliche Briefe und Aufzeichnungen, 5 Bände, Wien: Stern 1907–11 <> Beiträge in Signale für die musikalische Welt
Quellen und Referenzwerke — KB Graz (St. Leonhard) <> Art. Prelinger, Fritz, in: Historisch-biographisches Musiker-Lexikon der Schweiz, hrsg. von Edgar Refardt, Leipzig und Zürich 1928; MüllerDML; Frank/Altmann <> Briefe, s. Kalliope (Briefe u. a. an Elsa Reger und Friedrich Nicolas Manskopf)
Literatur — Oeml online <> Barbara Hippeli, Hohe und tiefe Töne. Die wechselvolle Geschichte der Musikschule, in: Musikschule Aschaffenburg 1810–2010, hrsg. von Hans-Bernd Spies, Aschaffenburg 2010, S. 64–70
Martin Bierwisch