Eduard von Moser
MOSER, (CARL FRIEDRICH) EDUARD VON (gen. Wallys) * Berlin 19. Okt. 1826 | † Frankfurt/M. 13. Mai 1882; Schauspieler und Komponist
Eduard von Moser strebte zunächst, dem Beispiel seines (1837 geadelten) Vaters Carl Johann Georg (Hauptmann in einem preußischen Ingenieur-Corps) folgend, eine Militärlaufbahn an – 1854 wird er bei seiner ersten Eheschließung mit der Kreisrichterstochter Louise Feuerherm in Frankfurt/O. als Lieutenant im königlich preußischen 12. Infanterie-Regiment bezeichnet. Jedoch wechselte er bereits gegen Ende der 1850er Jahre zur Schauspielkunst – vielleicht war es sein Bruder, der Gutsbesitzer und Lustspieldichter Gustav von Moser (* Spandau 11. Mai 1825 | † Görlitz 23. Okt. 1903), der den Anstoß hierzu gab: Engagements, auch in leitender Funktion, sind seit 1859 in beträchtlicher Zahl nachweisbar, u. a. an Theatern in Dessau (1862), Detmold (1864), Wien (um 1865), Linz (1867/68), Mainz (1868/69) und München (1870/71–1872/73). Nachdem Moser im März 1873 als Gast auf der Frankfurter Bühne zu sehen gewesen war, wurde er im folgenden Monat Mitglied des Stadttheaters, wo er bis 1879 wirkte. Anschließend scheint er für kurze Zeit dem Hamburger Thalia-Theater angehört zu haben, bevor er in der Saison 1879/80 am Carola-Theater in Leipzig spielte. 1880 ließ er sich wieder – als Privatier – in Frankfurt nieder. Aus welchem Grund von Moser sich ca. 1867 den Künstlernamen „Wallys“ zulegte, dessen sich auch seine zweite Gattin bediente, ist bisher nicht bekannt. Er war in zweiter Ehe (geschlossen im Mai 1865 in Wien; Verlobung im Febr. 1864 in Detmold) mit der Schauspielerin Maria Louise Emilie geb. Sperner (* Berlin 8. Juli 1844 | † nicht vor 1911) verheiratet, die als Mme v. Moser-Sperner seit 1870 (Engagements in Graz bis 1872, ab 1873 Riga, ab 1875 in Wien etc.) eigene Wege ging. Unmittelbar nach der Scheidung der Ehe im August 1875 wurde Dorothea Philippine Catharina Bernhardine Antoinette Georgine geb. Albert (* Kassel 10. Aug. 1836 | † Frankfurt/M. 28. Dez. 1911; Tochter des Sängers Johann Georg Albert) in Frankfurt seine Frau.
Werke — Walzer Hinter den Coulissen (Kl.) op. 27 („der schönen Welt gewidmet“), Offenbach: André (in Kommission) [1874]; D-OF (s. Abb.) – Orch.-Fassung von Robert →Pfitzner, ebd.; mutmaßlich nicht überliefert <> Aus Österreichs Bergen. Tongemälde (Kl.) op. 33, Wien: Doblinger [ca. 1880]; D-B <> Ultimo, „Entrée-Musik“ für das im Juni 1874 in Frankfurt/M. aufgeführte gleichnamige Lustspiel von Gustav von Moser; ungedruckt und verschollen
Quellen und Referenzwerke — KB Berlin, Frankfurt/M., Frankfurt/O.; Standesamtsregister Frankfurt/M. <> Konzession des Theaterunternehmers Eduard von Moser (1863); Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abt. Ostwestfalen-Lippe (L 98, 477) <> Konzession als Theaterunternehmer (1879); D-LEsa (II. Sekt. M 2426) <> Adressbücher Frankfurt/M. <> Deutscher Bühnen-Almanach; Ferdinand Roeder’s Theater-Kalender <> Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt 24. Febr. 1864 und passim; Neues Fremden-Blatt (Wien) 15. Mai 1865, 19. Okt. 1875 und passim; Tages-Post (Linz) 8. Okt. 1867, 18. Aug. 1868; Linzer Abendbote 11. Mai 1868; Wiener Theater-Chronik 7. Okt. 1868, 7. Okt. 1870, 18. Okt. 1872, 1. Juni 1882; Fremden-Blatt (Wien) 21. Sept. 1870, 5. Okt. 1871; Tagespost (Graz) 30. Sept. 1870 und passim; Wiener Theater-Chronik 20. Okt. 1870 und passim; Didaskalia 2. März 1873, 11. Apr. 1873, 20. Apr. 1873, 3. Mai 1874, 9. Juli 1874, 26. Apr. 1876, 22. Aug. 1878 und passim; Leipziger Tagblatt 22. Juli 1879, 29. Sept. 1879; Die Presse (Wien) 1. Juli 1882 <> Moritz Rudolph, Art. Sperner, Marie, in: Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, Riga 1890
Abbildung: Titel zu Hinter den Coulissen (Kl.) op. 27; D-OF
Axel Beer