Wilhelm Henkel
HENKEL, WILHELM * Mühlhausen (heute Ortsteil von Homberg/Efze) 5. Okt. 1851 | † Hanau 15. Juli 1943; Gymnasiallehrer
Der Sohn des Kantors und späteren Standesbeamten im nordhessischen Grifte Johannes Henkel (1825–1887; er entstammte einer Bauernfamilie) besuchte 1865–1872 das Gymnasium in Hersfeld. Nach seinem Studium der Mathematik, Physik und beschreibenden Naturwissenschaft an der Universität Marburg bestand er 1876 die Prüfung „pro facultate docendi“. Nach einer kurzen Zeit als Lehrer an der Realschule in Kassel und seinem Militärdienst trat er 1877 seine Stelle als Hilfslehrer am Gymnasium in Hanau an, wo er 1879 zum ordentlichen Lehrer, 1893 zum Oberlehrer befördert wurde. 1896 ernannte ihn der preußische Staat zum Professor, 1898 zum Rat 4. Klasse. 1891–1911 war er an seiner Schule für Rendantur und Rechnungsführung zuständig; für diese Leistungen erhielt er 1912 den Roten Adler-Orden IV. Klasse. Neben Mathematik, Physik und Naturgeschichte sowie zeitweise Geographie und Chemie unterrichtete Henkel auch Gesang und leitete 1882–1913 den Schulchor. 1911 stand er außerdem dem Schülerverein zur Pflege der Musik (Musikvereinigung), der mit Violine, Cello und Klavier z. T. umarrangierte Kammermusik probte, „ratend und helfend zur Seite“ (Schulprogramm). Eine Verwandtschaft mit der (katholischen) Fuldaer Musikerfamilie Henkel liegt nicht vor.
Werke — Chöre und „melische Partien“ zu Sophokles’ Antigone (UA 26. März 1890, weitere Aufführung 16. Jan. 1897) <> Paraphrase des Uhland’schen Gedichts „Des Sängers Fluch“ (Kl.) (Beleg in Schulprogramm 1910)
Quellen — KB Grifte, KB Hanau, KB Mühlhausen; Standesamtsregister Hanau <> Schulprogramme Hanau 1878–1915
Karl Traugott Goldbach