grabow


GRABOW, (EUGEN ADALBERT) EMIL * Berlin 25. Sept. 1858 | † Mainz-Kostheim 1928; Oboist, Orchestermusiker

Grabow, Sohn eines Schornsteinfegermeisters, entstammte einer nicht unmusikalischen Familie aus dem brandenburgischen Müncheberg. Sein Großvater Johann Friedrich Grabow (1801–1836) war, bis er sich durch Ertrinken das Leben nahm, als Musikus tätig, und es ist ein entferntes verwandtschaftliches Verhältnis zu August Grabow (* Müncheberg 12. Sept. 1834 | † Berlin-Wilmersdorf 6. Dez. 1912), Autor der Schrift Die Musik in der deutschen Sprache (Leipzig: Wigand 21879) durchaus wahrscheinlich. Emil Grabow wuchs in Berlin auf und heiratete 1885 als in Hamburg wohnhafter Musiker. Über seine Jugend und Ausbildung ließ sich bislang nichts ermitteln. 1887/88 zog er mit seiner Ehefrau Caroline Wilhelmine Lang (genannt Hühner) nach Mainz, wo er als Oboist in das Theaterorchester eintrat. Als solcher wirkte er auch bei den Mittelrheinischen Musikfesten 1889 (Mainz) und 1894 (Darmstadt) mit und spielte in der Mainzer Kammermusik-Bläser-Vereinigung, die wiederum gelegentlich Konzerte der Liedertafel unterstützte. Als Letztere 1913 unter Leitung von Otto Naumann Bachs Matthäus-Passion aufführte, wirkte Grabow als Solist auf der Oboe da caccia mit. Die einzige bekannte Komposition von ihm (s. u.) erklang im Sommer 1912 im Rahmen eines von Erich Wemheuer geleiteten Kurkonzerts in Wiesbaden. In seiner Freizeit beschäftigte sich Grabow u. a. mit der Fotographie – seit 1905/06 war er Mitglied und später Bibliothekar des Rheinischen Kamera-Klubs Mainz. Grabow war seit 1904 in zweiter Ehe mit seiner 26 Jahre jüngeren Nichte Elisabeth Kiehaupt (* Posen 26. Okt. 1884 | † vermutl. Mainz-Kostheim nicht vor 1960) verheiratet, deren Vater Heinrich Kiehaupt (1840–1903) als Kapellmeister in Posen tätig war.

WerkeRolle Rad. Marsch (Kl.; „Herrn Oberbürgermeister Dr. Heinrich Gassner, Mainz gewidmet“), Mainz: Kittlitz-Schott & Bieger (Heinrich Bieger & Paul Sachs) [1906]; D-BABHkrämer (s. Abb.), D-MZs, D-MZsch – dass. für Orch.; aufgeführt Wiesbaden 26. Juni 1912

Quellen und Referenzwerke — KB Müncheberg; KB Berlin (St. Petri) <> Standesamtsregister Hamburg, Mainz, Posen, Berlin-Wilmersdorf <> Adressbücher Berlin, Hamburg, Mainz <> Elftes Mittelrheinisches Musikfest zu Mainz. Sonntag, 7. und Montag, 8. Juli 1889. Festbuch, Mainz 1889, S. 55 <> Festschrift zum Zwölften Mittelrheinischen Musik-Fest zu Darmstadt im Juli 1894, Darmstadt 1894, S. 51 <> Jahresberichte der Mainzer Liedertafel 1904/05, 1912/13 <> Photographische Rundschau und photographisches Centralblatt 20 (1906), Heft 8, S. 69 <> Photographische Mitteilungen. Halbmonatsschrift für die Photographie unserer Zeit 46 (1909), S. 326f., und zugehörige Kleine Chronik, S. 160 <> Wiesbadener Bade-Blatt 26. Juni 1912

LiteraturFestschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum des Städtischen Orchesters Mainz 1876/1926, Mainz 1926, S. 16, 84

Abbildung: Titel zu Rolle Rad. Marsch; D-BABHkrämer


Kristina Krämer

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