DENZER, HEINRICH ANTON * Marxheim (heute Stadtteil von Hochheim, Taunus) 18. März 1860 | † Vockenhausen (Taunus) 24. Okt. 1941; Lehrer, Komponist

Heinrich Anton Denzer schlug den Berufsweg seines Vaters Carl Denzer ein und wurde ebenfalls Lehrer. Über die musikalische Ausbildung ist bisher nichts bekannt. 1892 heiratete er in Nied (heute Frankfurt-Nied), während er zu diesem Zeitpunkt noch in Eibingen (heute Stadtteil von Rüdesheim am Rhein) wohnte und arbeitete. Später scheint er nach Nied umgezogen zu sein. Bereits 1900 und noch einmal 1907 wandte sich Heinrich Anton Denzer an den Musikverlag André und bat um Veröffentlichung verschiedener Werke (darunter eine Männerchorkomposition) auf Drängen seiner „Studiengenossen“. Entweder lehnte André die angebotenen Kompositionen sämtlich ab oder sie erschienen zumindest teilweise im Selbstverlag. Jedenfalls ist erst 1922 ein Werk von ihm bei André nachzuweisen (s. u.). Zuletzt wohnte er in Vockenhausen. 1905 wurde sein damals siebzehnjähriger Sohn Stefan Denzer des Diebstahls und Mordes beschuldigt.

Werke — Deham is deham! (Mch.) op. 63, Offenbach: André [1922]; D-B, D-OF <> Hildegardismesse (Partitur im Chorarchiv Pfarrei Eibingen) – Bearbeitung von Gerd Kremer 1983 (siehe LP) <> Daneben nennt Weissenbäck eine „Missa Sursum Corda“, „Gesänge zu Sternbergs Marienspiel“ und „zahlreiche Chorwerke“, die allesamt Manuskript geblieben sein dürften und verschollen sind.

Quellen und Referenzwerke — Heiratseintrag (Nied) 1892; Sterbeeintrag (Vockenhausen) 1941 <> Wiesbadener Tagblatt 8. Aug. 1905 („Ein ungeratener Sohn“) <> Briefe an André in Offenbach (3, 1900/1907); D-OF <> MMB <> MDB online

Literatur — Covertext der LP Heinrich Anton Denzer, Hildegardismesse, Chor und Orchester der Rheingauschule Geisenheim, 1983 <> Andreas Weissenbäck, Sacra musica. Lexikon der katholischen Kirchenmusik, Klosterneuburg 1937, S. 83f. <> freundliche Auskünfte von Gerd Kremer (Rüdesheim) und Monika Rohde-Reith (Stadtarchiv Eppstein)

Martin Bierwisch